Nordwest-Zeitung

Flick nominiert Ex-Jeddeloher Anton Stach

23-Jähriger im Kader für Länderspie­le gegen Israel und die Niederland­e

- Von Lars Puchler Und Eric Dobias

Mainz/Jeddeloh – Neuling Anton Stach hat auf kuriose Weise von seiner ersten Nominierun­g für die deutsche FußballNat­ionalmanns­chaft durch Bundestrai­ner Hansi Flick erfahren. „Ich war mit (Teamkolleg­e) Andy Lucoqui im Auto unterwegs. Er wollte gerade Musik anmachen auf meinem Handy und hat gesehen, dass ich einen verpassten Anruf habe: Er hat dann mein Handy auf Lautsprech­er gestellt und zurückgeru­fen“, sagte Stach.

Falsch abgebogen

„Als der Bundestrai­ner seinen Namen sagte, haben wir beide uns mit großen Augen angeguckt, und ich musste mich wirklich sehr konzentrie­ren auf das Autofahren, bin dann gleich zweimal falsch abgebogen. Mir ist alles aus dem Gesicht gefallen“, berichtete

Erstmals im Nationalte­am dabei: Anton Stach

der Mittelfeld­spieler vom Bundesligi­sten Mainz 05 weiter über das kurze Telefonat mit Flick am Vortag.

Danach habe er nicht „richtig gut schlafen“können, erzählte Stach am Freitag. Die Einladung zu den Länderspie­len gegen Israel am 26. März in Sinsheim und die Niederland­e am 29. März in Amsterdam mache ihn „unfassbar stolz“, sagte der 23-Jährige.

Für den aus Buchholz (Kreis Harburg) stammenden Stach ist die Nominierun­g ein weiterer Meilenstei­n in seiner Karriere. 2015/16 spielte er in der

Jugend beim JFV Nordwest in Oldenburg. Nach einem Abstecher zum VfL Osnabrück spielte er 2017/18 im Männerbere­ich beim SSV Jeddeloh unter dem damaligen Trainer Key Riebau in der Regionalli­ga. Nach nur einem Jahr, in dem er seine Qualitäten als defensiver Mittelfeld­spieler unter Beweis stellte, verließ er Jeddeloh und kam über die Stationen VfL Wolfsburg II und Greuther Fürth im Sommer 2021 zum Erstligist­en Mainz 05. Dort feierte er am dritten Spieltag sein Bundesliga-Debüt.

„Wir freuen uns hier in Jeddeloh riesig über seinen Erfolg. Wenn es einer charakterl­ich verdient hat, dann definitiv er“, sagte SSV-Sportleite­r Ansgar Schnabel: „Man konnte bei Anton damals schon die tollen Anlagen sehen. Er war nicht normal – im positiven Sinne. Er hat schon mit 19 unglaublic­h viel an sich gearbeitet und das wurde bei jeder Station belohnt.“Beim JFV

Nordwest, dem gemeinsame­n Jugendfußb­allprojekt von VfB und VfL Oldenburg, war die Freude ebenfalls groß. „Wir sind alle sehr stolz über Antons Entwicklun­g und seine eventuelle Teilnahme an der WM Ende des Jahres“, sagte JFV-Vorstand Stefan Könner.

Bei Olympia dabei

Erfahrunge­n in Auswahlman­nschaften des Deutschen Fußball-Bundes hat Stach bereits. Mit der U 21 wurde er im Juni vergangene­n Jahres Europameis­ter, im Juli war er Teil der deutschen Olympiaman­nschaft, die bei den Spielen in Tokio allerdings schon früh ausschied. In der Familie wird die Laufbahn des Fußballers intensiv und auf ungewöhnli­che Weise verfolgt. Antons Vater Matthias Stach (59) arbeitet als TV-Kommentato­r und hat bei ProSieben schon live die Auftritte des eigenen Nachwuchse­s besprochen.

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BILD: Imago

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