Auto rast in Menschenmenge – sechs Tote
Unglück bei Karnevalsveranstaltung in Belgien – Hintergründe unklar
Italiens früherer Regierungschef Silvio Berlusconi und seine 53 Jahre jüngere Lebensgefährtin Marta Fascina haben am Samstag eine „symbolische Hochzeit“gefeiert. Für die Feier in einer Villa nahe der norditalienischen Stadt Monza luden der 85 Jahre alte Norditaliener und seine 32 Jahre alte Partnerin etwa 60 Gäste ein, wie mehrere Medien berichteten. Unter den geladenen Leuten waren demnach Berlusconis Bruder, vier seiner fünf Kinder und Parteifreunde seiner mitregierenden Forza Italia. Der zweifach geschiedene Berlusconi und die Forza-Italia-Abgeordnete sollen seit mehr als zwei Jahren ein Paar sein.
La Louvière – In Belgien ist bei einer Karnevalsveranstaltung ein Autofahrer in eine Menschengruppe gerast. Bei dem Unglück am frühen Sonntagmorgen kamen in der Gemeinde Strépy-Bracquegnies sechs Menschen ums Leben. Weitere 37 Menschen wurden verletzt. Zehn von ihnen schwebten zunächst noch in Lebensgefahr.
Wer hinter dem Steuer des Wagens saß und ob das Fahrzeug absichtlich in die Menschengruppe gesteuert wurde, blieb unklar. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft betonte allerdings bei einer Pressekonferenz, dass es keine Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund gebe.
Zwei Insassen in Pkw
Die zwei im Fahrzeug sitzenden Personen kamen seinen Angaben zufolge aus der Region und wurden festgenommen. Die wallonische Gemeinde Strépy-Bracquegnies
Dramatische Szenen: Einsatzkräfte treffen am Unglücksort Strépy-Bracquegnies ein.
gehört zur Stadt La Louvière und liegt etwa 40 Kilometer südwestlich von Brüssel. Zuletzt hatte sie knapp 9000 Einwohner.
Nach Angaben des Bürgermeisters von La Louvière war der Fahrer nach dem Unglück zunächst weitergefahren, konnte dann aber gestoppt werden. Er sagte, das Auto sei „offensichtlich mit großer Geschwindigkeit“in die Menschengruppe gerast und
sprach von einer „Katastrophe“. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft könnte den Insassen des Autos eine Anklage wegen Mordes drohen. Sie waren den Behörden bislang nicht bekannt und sind 1988 bzw. 1990 geboren.
Ein Moderator des belgischen Radiosenders RTL, der an der Karnevalsveranstaltung teilnahm, berichtete von dramatischen Szenen. Seinen Angaben zufolge fuhr das
Auto mitten in die Menschenmenge. „Da waren Musik und Gelächter und drei Sekunden später waren es Schreie. Es war schrecklich“, schilderte er das Ereignis.
Nach Angaben des Bürgermeisters Jacques Gobert waren am Sonntagmorgen etwa 150 bis 200 Menschen beim „Ramassage des Gilles“dabei gewesen. Dabei wird von Haus zu Haus gezogen, um sich für den Karneval zu sammeln. Zentrale Figur sind dabei die „Gilles“, die traditionell Wachsmasken mit aufgemalter Brille und Bärtchen tragen.
An Volkmarsen erinnert
Die Ereignisse in Belgien erinnern an das Grauen beim Rosenmontagsumzug vor zwei Jahren im nordhessischen Volkmarsen. Damals wurden 88 Menschen, darunter 26 Kinder, schwer verletzt, als ein Autofahrer vorsätzlich in den Rosenmontagszug raste. Der Täter wurde mittlerweile zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.