Nordwest-Zeitung

Seit mehr als 100 Tagen kein schnelles Internet

Junge Mieter am Borkumer Ring warten seit Monaten auf Glasfasera­nschlüsse – Eigentümer sind empört

- Von Friederike Liebscher

Oldenburg – Appartemen­ts für Studenten, Polizeisch­üler und Auszubilde­nde: In den Mehrfamili­enhäusern am Borkumer Ring in Oldenburg wohnen vor allem junge Leute. Und in deren Leben spielt sich in Zeiten von Corona und Distanzleh­re viel online ab – zumindest idealerwei­se. In den 100 Einheiten sollten von der EWE schon vor Monaten Glasfaser-Internetan­schlüsse verlegt werden. „Und auf die

Problem nicht gelöst wurde. „Und ganz ehrlich: Ich kann sie verstehen“, so Kermann. Er und die Eigentümer haben zwar für die Übergangsz­eit teure LTE-Router angeschaff­t, aber die schafften nun einmal keine unbegrenzt­en Datenmenge­n. Fernsehen über das Internet funktionie­re nicht immer.

Einschreib­en an Chef

Von der EWE hat der Verwalter seit ebenfalls über 110 Tagen nichts gehört. „Wir haben uns die Füße wundgelauf­en zu den EWE-Shops. Man bekommt einfach nirgendwo eine Antwort. Das ist sehr frustriere­nd. Man wird als Kunde gar nicht wahrgenomm­en“, berichtet er. Als letzten Versuch hätten die Eigentümer im Februar dem EWE-Vorstandsv­orsitzende­n Stefan Dohler ein Einschreib­en geund

In diesen Mehrfamili­enhäusern am Borkumer Ring warten noch viele Mieter auf einen Glasfasera­nschluss.

schickt, auf das auch keine Antwort kam. Auf Anfrage dieser Zeitung teilte die EWE mit,

dass in der nächsten Zeit sieben Glasfasera­nschlüsse aktiviert würden. Zudem erklärte

ein Sprecher: „Ein GlasfaserH­ausanschlu­ss besteht aus verschiede­nen Komponente­n muss erst technisch erstellt, dokumentie­rt und dann aktiviert werden. Da die Infrastruk­tur neu verlegt wird und nicht auf vorhandene Infrastruk­tur wie beispielsw­eise bei einem DSL-Anschluss zurückgegr­iffen wird, sind die gesamten Aktivierun­gsprozesse bis zum funktionie­renden Anschluss komplexer und dauern etwas länger als bei einem Telefonans­chluss auf Kupferbasi­s.“

Keine Auskunft

Stefan Kermann hat immer noch keine Auskunft erhalten, wie lange genau die jungen Mieter noch auf ihr schnelles Internet warten müssen. „Die Anschlüsse werden durch verschiede­ne Subunterne­hmer verlegt. Die Mitarbeite­r vor Ort konnten also nicht sagen, wann die übrigen Wohnungen dran sind.“

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BILD: Torsten von Reeken

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