Fährschiff „Guntsiet“startet später in die Saison
Harriersand: Reparatur des Fähranlegers kostet 500 000 Euro – Provisorium kommt
Brake – Die „Guntsiet“nimmt bald wieder den Fährverkehr zum Harriersand auf – jedoch wesentlich später, als in den Jahren zuvor. Laut Bürgermeister Michael Kurz sollte das Schiff Ende April/Anfang Mai den Pendeldienst aufnehmen können. Wer von der Braker Kaje (Wesermarsch) aus zur Weserinsel blickt, wird sehr schnell den Grund für diesen verspäteten Saisonstart erkennen: Der dortige Anleger samt Brücke ist nämlich verschwunden.
Für den Anleger auf dem Harriersand ist die Stadt Brake zuständig. Sie sorgt dafür, dass der Sicherheitszustand des Anlegers regelmäßig überprüft wird. „Zuletzt war das im August 2019 der Fall“, sagt Michael Kurz. Die Brücke sei damals mit der Zustandsnote 2,8 bewertet worden.
Nach weiteren Überprüfungen stellte man jedoch fest, dass zwischenzeitlich gravierendere Mängel aufgetreten waren, sodass ein Werftaufenthalt unausweichlich blieb. Laut Bürgermeister Michael Kurz kam nun Dieter Hullmann, Geschäftsführer der Neptun Fischvermarktung, ins Spiel. Weil er für seine drei kleineren Angelboote, mit denen er den Tourismus beleben möchte, auch Liegeplätze braucht – sowohl an der Braker Kaje als auch auf Harriersand –, gab er den Hinweis, die Reparatur des Anlegers doch über den EU-Fischereifonds fördern zu lassen. „Das war Mitte 2020“, erinnert sich Michael Kurz.
Der Antrag wurde gestellt und 2021 ein Zuschuss über 75
Prozent auch tatsächlich genehmigt. Die Sanierung des Anlegers war mit rund 360 000 Euro veranschlagt worden.
Die Freude über die Förderzusage währte nicht lange. Weil die vergangenen Stürme den Abbau des Anlegers verzögert hatten, entdeckte die Werft die weiteren Schäden erst später. Diese seien vorher nicht zu erkennen gewesen, merkt der Bürgermeister an. Ein Ingenieurbüro habe nun einen Sanierungsplan aufgestellt mit dem Ergebnis, dass die Reparatur länger dauert. Michael Kurz rechnet damit, dass der sanierte Anleger frühestens Ende Juni zur Verfügung steht.
Weitere Hemmnisse
Damit nicht genug. Es gibt weitere Hemmnisse, beispielsweise Engpässe bei der Beschaffung von Stahl. Die Sanierung wird jetzt erheblich teurer. Das hat die Ausschreibung der Baumaßnahme ergeben.
Geteilte Mehrkosten
Michael Kurz spricht von rund 500 000 Euro, die mittlerweile zu Buche stehen. Über die zusätzlichen Kosten in Höhe von etwa 200 000 Euro habe man sich zwischenzeitlich mit der Gemeinde Schwanewede abgestimmt. Jede Kommune bringe die Hälfte der zusätzlichen Kosten auf, so Michael Kurz.
Ein provisorischer Anleger soll die Zeit bis Juni/Juli überbrücken. Daran wird nach den Worten von Michael Kurz gerade gearbeitet, damit die „Guntsiet“schnellstmöglich in Fahrt komme. „Wir müssen mit der Förderstelle abklären, woher zusätzliche Mittel zu bekommen sind“, erläutert Michael Kurz. Das Provisorium verursacht weitere Kosten.