Musikerszene setzt Zeichen mit „Klang des Friedens“
Pop-Szene mobilisiert Massen in Berlin und Wien – Kinobranche zeigt Klitschko-Doku
Berlin/Wien – Erneut haben Tausende von Menschen in mehreren deutschen Städten am Sonntag gegen die russische Invasion in der Ukraine protestiert. Mit einer großen Solidaritätskundgebung vor dem Brandenburger Tor in Berlin signalisierten Kulturschaffende ihre Unterstützung für das verwüstete Land. Die Friedensaktion „Sound of Peace“(Klang des Friedens) sollte nach Einschätzung der Veranstalter „Europas größte musikalische Kundgebung“gegen den Krieg werden.
Nach Angaben der Polizei waren zunächst geschätzt 8000 Menschen zu der musikalischen Aktion gekommen,
Musiker Daniel Leon und Natalia Klitschko, Frau des Kiewer Bürgermeisters, stehen bei „Sound of Peace“vor dem Brandenburger Tor auf der Bühne.
rund 900 Einsatzkräfte. Auftreten sollten bis zum Abend unter anderem Marius Müller-Westernhagen, David Garrett, Peter Maffay, Revolverheld, Sarah Connor und
Silbermond. Mit dabei war auch Natalia Klitschko, Frau des Bürgermeisters von Kiew und Ex-Profiboxers Vitali Klitschko. „Es ist wichtig, die Massen zu sehen, die hier zudazu sammenkommen. Es ist wichtig zu sehen, dass die ganze Welt für die Ukraine steht“, sagte Natalia Klitschko.
Bei einem großen Benefizkonzert in der österreichischen Hauptstadt Wien spielten am Samstag vor mehr als 40000 Zuschauern im ErnstHappel-Stadion Dutzende Musiker gratis, darunter Bilderbuch und Wanda. Der österreichische Präsident Alexander Van der Bellen dankte für die Hilfsbereitschaft aller. „Wir setzen gemeinsam ein starkes Zeichen für den Frieden“, sagte er in einer Rede.
Er richtete sich auch direkt an den russischen Präsidenten Wladimir Putin, dessen Armee am 24. Februar in der Ukraine einmarschiert war: „Präsident
Putin, stoppen Sie diesen Krieg!“Allein durch den Verkauf der Tickets zum symbolischen Preis 19,91 Euro – 1991 war die Ukraine unabhängig geworden – kamen gut 810 000 Euro zusammen.
Zudem hatten mehrere Kinos in Deutschland eine Spendenaktion für Menschen in der Ukraine geplant. In rund 480 Filmtheatern sollte am Sonntagabend der Dokumentarfilm „Klitschko“über die früheren Profiboxer gezeigt werden – er handelt von Wladimir Klitschko und seinem Bruder Vitali, dem heutigen Bürgermeister von Kiew. Die Erlöse der Vorstellungen sollen an die Aktion „Ein Herz für Kinder“gehen, wie der Branchenverband ankündigte.