Chapeau, Rickey!
Baskets-Altmeister sorgt gegen Göttingen für nächsten Paulding-Moment
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Die ersten Gratulanten: Martin Breunig (links), Alen Pjanic und Michal Michalak (rechts) feiern Baskets-Kapitän Rickey Paulding (Mitte) für seinen entscheidenden Wurf zum Sieg gegen Göttingen.
Oldenburg – Ja, aus dieser Nummer kam Rickey Paulding am Samstagabend nicht mehr heraus. Nach seinem entscheidenden Wurf wenige Sekunden vor Spielende zum 86:85 (42:42)-Heimerfolg über die BG Göttingen sollte der Kapitän der EWE Baskets Oldenburg in der großen Arena die erste „Humba!“in seiner fast 15-jährigen Oldenburger Basketball-Karriere anstimmen. Martin Breunig hatte extra ein Mikro organisiert. Mit seiner Hilfe stimmte die 39-jährige Baskets-Legende etwas schüchtern den Gesang an – beim Wort „Ausrufezeichen“war der US-Amerikaner dann aber raus und gab das Mikrofon mit seinem charmanten Lächeln an den Center zurück. Nicht schlimm, auch Oldenburgs Matchwinner kann nicht alles. Die Freude war bei Fans und Spielern ohnehin grenzenlos.
Partie auf der Kippe
Was davor passierte, hätte auch aus der Feder eines Hollywood-Autors stammen können und war von der Dramaturgie kaum zu übertreffen. Die Gäste aus Göttingen und
Gib mir ein H...: Rickey Paulding (rechts) stimmt mit der Hilfe von Martin Breunig den Gesang an.
die Oldenburger lieferten sich vor 4600 Zuschauern in der ausverkauften Arena (so viele Fans waren erlaubt) 40 Minuten lang einen intensiven BundesligaSchlagabtausch. Keinem Team gelang es, sich entscheidend abzusetzen.
„Göttingen ist eine sehr gute Mannschaft. Es war klar, dass das so eng werden würde. Wir wussten aber auch: Wenn wir eng dranbleiben, haben wir die Chance auf den Sieg“, wusste auch Oldenburgs Trainer Ingo Freyer, dessen Mannschaft durch den sechsten Erfolg und dritten Sieg in Folge unter seiner Leitung den Abstand
auf die Abstiegsränge weiter konstant halten konnte. Und so kam es, wie es kommen musste. Knapp eine Minute vor Schluss führten die Baskets mit 83:80. Doch innerhalb von 20 Sekunden vertändelte ausgerechnet Paulding zweimal den Einwurf an der eigenen Grundauslinie. „Diese beiden Fehler beim Baseline-Einwurf dürfen nicht passieren“, ärgerte sich Freyer. Beim ersten Mal ging es noch gut, beim zweiten Mal Punktete Akeem Vargas trotz Foul. Der anschließende Freiwurf war ebenfalls drin. In der folgenden Sequenz wurde dann auch noch der überragend aufspielende Max Heidegger (32 Punkte/5 Assists) beim Korbleger geblockt. „Das Spiel hätte auch in die andere Richtung kippen können“, sagte Gäste-Trainer Roel Moors. Göttingens Anwärter auf den Titel „Wertvollster Spieler der Saison“, Kamar Baldwin (24 Punkte), traf zum 85:83 und sah schon wie der gefeierte Matchwinner aus. Doch dann kam Paulding.
Paulding trifft alle Dreier
4,8 Sekunden vor Schluss bekam der Altmeister den Ball in der Ecke und traf den entscheidenden Wurf trotz Gegnerdruck zum Sieg. „Umso schöner ist es, dass Rickey diesen Dreier am Ende getroffen hat“, freute sich der BasketsCoach. Der 39-Jährige sorgte in seiner letzten Saison wieder einmal für einen weiteren außergewöhnlichen PauldingMoment in Oldenburg und verpasste seinem LegendenStatus eine weitere Kerbe. Übrigens: Oldenburg traf nur vier seiner 20 Dreierversuche – alle Treffer aus der Distanz besorgte Paulding.
Viel Zeit zum Feiern bleibt aber gar nicht. Bereits an diesem Mittwoch (19 Uhr) geht’s bei Medi Bayreuth weiter.