Nordwest-Zeitung

Chapeau, Rickey!

Baskets-Altmeister sorgt gegen Göttingen für nächsten Paulding-Moment

- Von Niklas Benter

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Sehenswert Fußball 21 Uhr, Sport 1, Talkrunde zur 2. Bundesliga

Die ersten Gratulante­n: Martin Breunig (links), Alen Pjanic und Michal Michalak (rechts) feiern Baskets-Kapitän Rickey Paulding (Mitte) für seinen entscheide­nden Wurf zum Sieg gegen Göttingen.

Oldenburg – Ja, aus dieser Nummer kam Rickey Paulding am Samstagabe­nd nicht mehr heraus. Nach seinem entscheide­nden Wurf wenige Sekunden vor Spielende zum 86:85 (42:42)-Heimerfolg über die BG Göttingen sollte der Kapitän der EWE Baskets Oldenburg in der großen Arena die erste „Humba!“in seiner fast 15-jährigen Oldenburge­r Basketball-Karriere anstimmen. Martin Breunig hatte extra ein Mikro organisier­t. Mit seiner Hilfe stimmte die 39-jährige Baskets-Legende etwas schüchtern den Gesang an – beim Wort „Ausrufezei­chen“war der US-Amerikaner dann aber raus und gab das Mikrofon mit seinem charmanten Lächeln an den Center zurück. Nicht schlimm, auch Oldenburgs Matchwinne­r kann nicht alles. Die Freude war bei Fans und Spielern ohnehin grenzenlos.

Partie auf der Kippe

Was davor passierte, hätte auch aus der Feder eines Hollywood-Autors stammen können und war von der Dramaturgi­e kaum zu übertreffe­n. Die Gäste aus Göttingen und

Gib mir ein H...: Rickey Paulding (rechts) stimmt mit der Hilfe von Martin Breunig den Gesang an.

die Oldenburge­r lieferten sich vor 4600 Zuschauern in der ausverkauf­ten Arena (so viele Fans waren erlaubt) 40 Minuten lang einen intensiven Bundesliga­Schlagabta­usch. Keinem Team gelang es, sich entscheide­nd abzusetzen.

„Göttingen ist eine sehr gute Mannschaft. Es war klar, dass das so eng werden würde. Wir wussten aber auch: Wenn wir eng dranbleibe­n, haben wir die Chance auf den Sieg“, wusste auch Oldenburgs Trainer Ingo Freyer, dessen Mannschaft durch den sechsten Erfolg und dritten Sieg in Folge unter seiner Leitung den Abstand

auf die Abstiegsrä­nge weiter konstant halten konnte. Und so kam es, wie es kommen musste. Knapp eine Minute vor Schluss führten die Baskets mit 83:80. Doch innerhalb von 20 Sekunden vertändelt­e ausgerechn­et Paulding zweimal den Einwurf an der eigenen Grundausli­nie. „Diese beiden Fehler beim Baseline-Einwurf dürfen nicht passieren“, ärgerte sich Freyer. Beim ersten Mal ging es noch gut, beim zweiten Mal Punktete Akeem Vargas trotz Foul. Der anschließe­nde Freiwurf war ebenfalls drin. In der folgenden Sequenz wurde dann auch noch der überragend aufspielen­de Max Heidegger (32 Punkte/5 Assists) beim Korbleger geblockt. „Das Spiel hätte auch in die andere Richtung kippen können“, sagte Gäste-Trainer Roel Moors. Göttingens Anwärter auf den Titel „Wertvollst­er Spieler der Saison“, Kamar Baldwin (24 Punkte), traf zum 85:83 und sah schon wie der gefeierte Matchwinne­r aus. Doch dann kam Paulding.

Paulding trifft alle Dreier

4,8 Sekunden vor Schluss bekam der Altmeister den Ball in der Ecke und traf den entscheide­nden Wurf trotz Gegnerdruc­k zum Sieg. „Umso schöner ist es, dass Rickey diesen Dreier am Ende getroffen hat“, freute sich der BasketsCoa­ch. Der 39-Jährige sorgte in seiner letzten Saison wieder einmal für einen weiteren außergewöh­nlichen PauldingMo­ment in Oldenburg und verpasste seinem LegendenSt­atus eine weitere Kerbe. Übrigens: Oldenburg traf nur vier seiner 20 Dreiervers­uche – alle Treffer aus der Distanz besorgte Paulding.

Viel Zeit zum Feiern bleibt aber gar nicht. Bereits an diesem Mittwoch (19 Uhr) geht’s bei Medi Bayreuth weiter.

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BILD: Martin Remmers
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BILD: Screenshot/Baskets-TV
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