Nordwest-Zeitung

Werder passt auch zweiter Anzug

Was Bremer zum 1:0-Sieg gegen Darmstadt sagen – Platzverwe­is als Aufreger

- Von Lars Blancke

Gruß an den infizierte­n Kollegen: Niclas Füllkrug (von links) feiert mit Romano Schmid sowie Eren Dinkci sein Tor mit jener Geste, die ansonsten der erkrankte Sturmpartn­er Marvin Ducksch (kleines Bild) nach seinen Treffern zeigt.

Bremen – Im Moment des Tores dachte Niclas Füllkrug an seinen fehlenden Partner. Als ihm die Kollegen auf dem Platz nach dem 1:0 (0:0)-Siegtor gegen Darmstadt 98 (52. Minute) um den Hals fielen, sah Werder Bremens Torjäger kurz in die TV-Kamera, nahm die Hände an die Schläfen und streckte die Zunge raus – er grüßte damit Marvin Ducksch, der ansonsten seine Tore mit dieser Geste feiert und der mit einer Corona-Infektion als einer von fünf ausgefalle­nen Stammkräft­en auf dem Sofa sah, dass auch Werders zweiter Anzug passt und die Bremer im Aufstiegsr­ennen der 2. Fußball-Bundesliga hielt.

Der große Gruß

„Der sitzt zuhause, der hat mich gerade schon per Facetime angerufen und er hat gelacht. Das habe ich extra für Duckschi gemacht“, erzählte Füllkrug gut gelaunt. Kein Wunder: Dem 29-jährigen Angreifer gelang nach schöner Vorarbeit von Ducksch-Ersatz Eren Dinkci sein 14. Saisontor und sein sechster Treffer in den vergangene­n sechs Spielen. „Eren hat es heute sehr gut gemacht“, hob Füllkrug die Leistung seines neuen PartSchmid

mit offener Sohle auf Kniehöhe umtrat. „Ja, das ist ein Foul, aber für mich keine Rote Karte, weil das Bein nicht steht, es ist in der Luft“, hatte 98-Trainer Torsten Lieberknec­ht eine ziemlich exklusive Meinung zu der Szene. Ohnehin fühlte sich der Coach ständig benachteil­igt, legte sich mit dem Bremer Publikum an und sah von Schiedsric­hter Robert Schröder die Gelbe Karte. „Wir haben in den letzten Wochen viel schlimmere Fouls gesehen, bei denen es keine Rote Karte gegeben hat“, haderte Lieberknec­ht. Werder-Trainer Ole Werner trat dem deutlich entgegen: „Unser Spieler wird klar am Knie getroffen. Selten gab es eine klarere Rote Karte.“

Die große Kulisse

In Überzahl agierte Werder überlegen, traf noch zweimal den Pfosten und durfte am Ende mit 41 000 Fans im erstmals nach langer Zeit fast ausverkauf­ten Weserstadi­on feiern. „Es war einfach ein Genuss. Ich habe jede Sekunde genossen“, sagte Füllkrug zu der Atmosphäre und Dinkci schwärmte: Ich hatte Gänsehaut pur – vor allem beim 1:0. Es ist unbeschrei­blich, vor ausverkauf­tem Haus, einfach wunderschö­n.“ 27. Spieltag

Schiedsric­hter: Benjamin Cortus (Röthenbach/Pegnitz). Zuschauer: 25 000.

Stuttgart - Augsburg 3:2 Schiedsric­hter: Patrick Ittrich (Hamburg). Zuschauer: 55 785. Tore: 0:1 An. Hahn (6.), 1:1 Anton (44.), 1:2 Gregoritsc­h (45.+1), 2:2 Marmoush (79.), 3:2 Tomás (85.).

Mainz - Bielefeld 4:0 Schiedsric­hter: Felix Zwayer (Berlin). Zuschauer: 25 000. Tore: 1:0 Burkardt (1.), 2:0 Niakhaté (65./Foulelfmet­er), 3:0 Burkardt (75./Foulelfmet­er), 4:0 Ingvartsen (79./Foulelfmet­er).

Hertha BSC - Hoffenheim 3:0 Schiedsric­hter: Daniel Schlager (Rastatt). -Zuschauer: 25 000. Tore: 1:0 N. Stark (39.), 2:0 Belfodil (63.), 3:0 Tousart (74.).

Fürth - Freiburg 0:0 Schiedsric­hter: Tobias Reichel (Stuttgart). Zuschauer: 9884. München - Union Berlin 4:0 Schiedsric­hter: Harm Osmers (Hannover). Zuschauer: 37 000. Tore: 1:0 Coman (16.), 2:0 Nianzou (25.), 3:0 Lewandowsk­i (45.+1/Foulelfmet­er), 4:0 Lewandowsk­i (47.).

Leipzig - Frankfurt 0:0

Wolfsburg - Leverkusen 0:2 Schiedsric­hter: Dr. Felix Brych (München). Zuschauer: 16 554. Tore: 0:1 Paulinho (86.), 0:2 Paulinho (90.+2).

Köln - Dortmund 1:1 Schiedsric­hter: Daniel Siebert (Berlin). Zuschauer: 50000 (ausverkauf­t). Tore: 0:1 M. Wolf (8.), 1:1 Andersson (36.).

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BILDer: dpa/Imago

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