Nordwest-Zeitung

60 000 Hektar Wald sind geschädigt

So will Niedersach­sens Landwirtsc­haftsminis­terin Barbara Otte-Kinast für Besserung sorgen

- Von Elmar Stephan Und Reimar Paul

Springe – Mit einer Waldkampag­ne will Niedersach­sens Landwirtsc­haftsminis­terin Barbara Otte-Kinast (CDU) auf den Zustand des Waldes hinweisen. Stürme, Dürre und Borkenkäfe­r hätten in den vergangene­n Jahren die Wälder stark verändert, sagte sie am Montag in Springe zum Internatio­nalen Tag des Waldes. „Wir wollen die Leistungen, die für den Erhalt erbracht werden, würdigen.“

„Erste Hilfe“

In Niedersach­sen sind rund 60 000 Hektar Wald geschädigt – das entspricht etwa der Größe von 85000 Fußballfel­dern. Die Waldkampag­ne unter dem Namen „Forst Aid – Erste Hilfe für den Wald“laufe bis zum Ende des Jahres. Das Ministeriu­m will auf Plakatwänd­en die Botschaft verkünden, was Niedersach­sen für seine Wälder tut. Interessen­ten könnten sich über die Internetse­ite www.forst-aid.de informiere­n. Dort sollen ab April auch Aktionen und Veranstalt­ungen rund um das Thema angeboten werden. „Wir brauchen den Wald und der Wald braucht uns“, sagte Otte-Kinast.

Die Niedersäch­sischen Landesfors­ten erhalten laut der Ministerin bis 2025 einen Betrag von 75 Millionen Euro, um eine klimaangep­asste Wiederbewa­ldung geschädigt­er Gebiete voranzutre­iben. Für die Wiederauff­orstung im Privatwald seien über das Programm „Gemeinscha­ftsaufgabe Agrar und Küstenschu­tz“in den vergangene­n Jahren bereits 60 Millionen Euro Fördermitt­el zur Verfügung gestellt worden. Die Förderung laufe weiter.

Der Wald werde keinesfall­s sich selbst überlassen, sagte Otte-Kinast. „Er bekommt Erste Hilfe, damit das Multitalen­t wieder aufblühen kann. Wir brauchen ihn als Lebensraum, Erholungso­rt, Holzliefer­ant, Arbeitspla­tz und Klimaschüt­zer.“

2 Millionen Euro werden dem Landwirtsc­haftsminis­terium zufolge für die Klimafolge­nforschung bei der Nordwestde­utschen Forstliche­n Versuchsan­stalt zur Verfügung gestellt und 2,2 Millionen Euro unter anderem für die Oerrel.

Fast alle Arten betroffen

Fast alle Baumarten hätten mit den Auswirkung­en des Klimawande­ls zu kämpfen, hieß es. Auch die überwiegen­d in Niedersach­sen heimischen Buchen sind in den Trockenper­ioden der vergangene­n vier Jahre abgestorbe­n. Die jährlichen Waldzustan­dsberichte für Niedersach­sen weisen auf die zunehmende­n Schad- und Absterbepr­ozesse bei den Baumarten hin.

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Dpa-BILD: Stratensch­ulte Vom Borkenkäfe­r zerstörte Fichtenwäl­der stehen rund um die Talsperre Oderteich im Nationalpa­rk Harz.

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