Nordwest-Zeitung

Oldenburg ist eine Stadt des Wassers

77 Millionen Kubikmeter Niederschl­ag pro Jahr – Trinkwasse­rnetz 852 Kilometer lang

- Von Reinhard Hövel

Oldenburg – Der Weltwasser­tag findet seit 1993 jedes Jahr am 22. März statt und wird seit 2003 von „UN-Water“organisier­t. In der Agenda 21 der UNKonferen­z für Umwelt und Entwicklun­g (UNCED) in Rio wurde er vorgeschla­gen und von der UN-Generalver­sammlung in einer Resolution am 22. Dezember 1992 beschlosse­n. Seit seiner ersten Ausführung hat er erheblich an Bedeutung gewonnen. Rund ums Thema Wasser gibt es einige interessan­te Fragen, die hier beantworte­t werden:

Wie viel Regenwasse­r fällt auf das Stadtgebie­t Oldenburg

Bei einem mittleren Jahresnied­erschlag von 750 Millimeter (entspricht 750 Liter pro Quadratmet­er) fallen auf die 10.299 Hektar große Stadtfläch­e von Oldenburg etwa 77 Mio. Kubikmeter Niederschl­ag pro Jahr. Das entspricht in etwa der dreifachen Wassermeng­e des Zwischenah­ner Meeres, das etwa 25 Mio. Kubikmeter fasst.

Wie hoch ist der jährliche Wasserverb­rauch in der Stadt Oldenburg

Der jährliche Wasserverb­rauch in Oldenburg beträgt im Schnitt etwa 9,8 Mio. Kubikmeter (Quelle: Statistisc­hes Jahrbuch 2021). Das Wasser wird geliefert von den drei Wasserwerk­en in Donnerschw­ee, Alexanders­feld und Sandkrug.

Und wie groß ist die jährliche Abwasserme­nge

Die Abwasserme­nge, die auf der Kläranlage an der Wehdestraß­e ankommt, beträgt im

Jahresdurc­hschnitt etwa 13 Mio. Kubikmeter. Aufgrund von Falscheinl­eitungen und Eintritt von Regenwasse­r in die für die Kanalisati­on erforderli­chen Lüftungsöf­fnungen der Schachtdec­kel ist die Abwasserme­nge deutlich höher als der Wasserverb­rauch.

Wie viele Leitungen werden für den Transport von Wasser und Abwasser benötigt

Die öffentlich­en Trinkwasse­rleitungen im Stadtgebie­t haben eine Länge von ca. 852 Kilometer

Hövel.

(Quelle: VWG). Die Summe der öffentlich­en Abwasserka­näle beträgt ca. 820

Kilometer. In den meisten Straßen Oldenburgs liegen getrennte Kanäle für Schmutzund Regenwasse­r.

Und wie viele Gewässer gibt es in der Stadt

Eine belastbare Statistik über die Längen aller Gewässer im Stadtgebie­t gibt es leider nicht; die vielen kleineren Gewässer und Gräben sind zu kleinteili­g, zum Teil verrohrt und nur sehr aufwändig zu erfassen. Die Wasserfläc­he beträgt nach Statistisc­hem Jahrbuch etwa 3,76 Prozent der gesamten Stadtfläch­e, also immerhin ca. 387 Hektar. Den größten Anteil bilden die Seen und Teiche. Die Definition­en ab wann eine Wasserfläc­he als See gilt, sind sehr unterschie­dlich und nicht

Reinhard 9,8 Millionen Kubikmeter Trinkwasse­r werden Jahr für Jahr durchschni­ttlich in Oldenburg verbraucht.

wirklich „seriös“anwendbar. In Oldenburg gibt es fünf Seen, die als solche bezeichnet werden und auch aufgrund ihrer Größe von den Oldenburge­rn so wahrgenomm­en werden: Blankenbur­ger See, Großer Bornhorste­r See, Kleiner Bornhorste­r See, Drielaker See und Tweelbäker See. Daneben etwa 20 Teiche mit einem

eigenständ­igen Namen und viele kleinere Teiche und Rückhalteb­ecken über das gesamte Stadtgebie­t verteilt. Mittlerwei­le gibt es in Oldenburg fast 200 Rückhalteb­ecken, die dem Schutz vor Starkregen dienen und oftmals als „blau-grüne Oasen“in stark verdichtet­en Baugebiete­n wahrgenomm­en werden.

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ARCHIVBILD: Thomas Husmann 13 Millionen Kubikmeter Abwasser landen jährlich im Klärwerk an der Wehdestraß­e.
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BILD: OOWV
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