Nordwest-Zeitung

Über Freundscha­ft und die Musik

„Soul Kitchen“ab Mittwoch im Kleinen Haus in Oldenburg zu sehen

- Von Jennifer Katona

Oldenburg – Die August-Hinrichs-Bühne ist auch in der Spielzeit 21/22 wieder am Oldenburgi­schen Staatsthea­ter vertreten. „Soul Kitchen“, in niederdeut­scher Sprache mit hochdeutsc­hen Anteilen feiert an diesem Mittwoch, 23. März, um 20 Uhr Premiere im Kleinen Haus. Die filmische Vorlage von Regisseur Fatih Akin aus dem Jahr 2009 ist mehrfach preisgekrö­nt. Die Theaterada­ption von Ingo Putz wurde 2016 im Ohnsorg Theater in Hamburg uraufgefüh­rt. Nun ist sie auch in Oldenburg zu sehen.

Gefühlsach­terbahn

Worum geht es? Sino (Jakob Dalin) ist der Besitzer der Kneipe Soul Kitchen und erlebt zugleich eine Achterbahn­fahrt der Gefühle: Seine Freundin zieht wegen eines Jobs nach Shanghai, darüber hinaus erleidet er einen Bandscheib­envorfall und kann nach einem Küchenwech­sel schon bald seine Stammgäste nicht mehr halten. Durch die Sängerin Esther Love (Esther Filly), ihre Band (The Freaky Boys) und ihre stimmgewal­tige Soul-Musik ändert sich dies sehr schnell.

Nachdem Sinos kleinkrimi­neller Bruder Linus (Pascal Oetjegerde­s)

die Kneipe beim Glücksspie­l verliert, scheint ihr Schicksal besiegelt. Aber das Kneipentea­m hält zusammen – für seine Freundscha­ft und für sein Zuhause.

„Auch wenn die Handlung des Films im Hamburger Kiez spielt, könnte sie dies eigentlich überall“, so Dorothee Hollender, die leitende Dramaturgi­n des Niederdeut­schen Schauspiel­s. Auch ohne Nennung von Ortsnamen werde ein starker Bezug zu Norddeutsc­hland und zur Region deutlich, ergänzt sie. Eine ganz besondere Rolle in der Inszenieru­ng kommt der Musik zu. Esther Filly, die seit 28 Jahren

Musik macht und bereits in 42 Ländern auf der Bühne stand, verkörpert in der Inszenieru­ng eine der Hauptrolle­n. „Sie ist eine tolle Sängerin mit einem sehr starken Soul-Bezug“.

Konzert-Atmosphäre

Auf Nachfrage, ob mit der Musik eine Art Konzert-Atmosphäre geschaffen werden soll, erklärt Hollender: „Die Auftritte der Band sind Konzerte in der Kneipe, aber die gesamte Inszenieru­ng ist ein Schauspiel mit Musik.“Dementspre­chend werde zum Beispiel auch gezeigt, wie die Musikerinn­en und Musiker Soul Kitchen als

Probenort entdecken, immer wieder Songs anspielen und sich so auf ihre Performanc­e vorbereite­n.

Folglich stehe die Musik mal im Vordergrun­d, mal komme ihr eher die Funktion einer Hintergrun­d-Untermalun­g zu. Auch das Theater-Publikum werde schließlic­h mit einbezogen, wenn Filly dieses direkt adressiert. In Akins Film kommt die Musik, so wie sie in die Theater-Adaption Einzug findet, ursprüngli­ch nicht vor. „Die Musik ist ein Highlight“, sagt Hollender.

Mehr Infos unter www.staatsthea­ter.de/programm/ stuecke/soul-kitchen

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BILD: Stephan Walz Das Stück „Soul Kitchen“ist derzeit beim Oldenburgi­schen Staatsthea­ter zu sehen.

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