Über Freundschaft und die Musik
„Soul Kitchen“ab Mittwoch im Kleinen Haus in Oldenburg zu sehen
Oldenburg – Die August-Hinrichs-Bühne ist auch in der Spielzeit 21/22 wieder am Oldenburgischen Staatstheater vertreten. „Soul Kitchen“, in niederdeutscher Sprache mit hochdeutschen Anteilen feiert an diesem Mittwoch, 23. März, um 20 Uhr Premiere im Kleinen Haus. Die filmische Vorlage von Regisseur Fatih Akin aus dem Jahr 2009 ist mehrfach preisgekrönt. Die Theateradaption von Ingo Putz wurde 2016 im Ohnsorg Theater in Hamburg uraufgeführt. Nun ist sie auch in Oldenburg zu sehen.
Gefühlsachterbahn
Worum geht es? Sino (Jakob Dalin) ist der Besitzer der Kneipe Soul Kitchen und erlebt zugleich eine Achterbahnfahrt der Gefühle: Seine Freundin zieht wegen eines Jobs nach Shanghai, darüber hinaus erleidet er einen Bandscheibenvorfall und kann nach einem Küchenwechsel schon bald seine Stammgäste nicht mehr halten. Durch die Sängerin Esther Love (Esther Filly), ihre Band (The Freaky Boys) und ihre stimmgewaltige Soul-Musik ändert sich dies sehr schnell.
Nachdem Sinos kleinkrimineller Bruder Linus (Pascal Oetjegerdes)
die Kneipe beim Glücksspiel verliert, scheint ihr Schicksal besiegelt. Aber das Kneipenteam hält zusammen – für seine Freundschaft und für sein Zuhause.
„Auch wenn die Handlung des Films im Hamburger Kiez spielt, könnte sie dies eigentlich überall“, so Dorothee Hollender, die leitende Dramaturgin des Niederdeutschen Schauspiels. Auch ohne Nennung von Ortsnamen werde ein starker Bezug zu Norddeutschland und zur Region deutlich, ergänzt sie. Eine ganz besondere Rolle in der Inszenierung kommt der Musik zu. Esther Filly, die seit 28 Jahren
Musik macht und bereits in 42 Ländern auf der Bühne stand, verkörpert in der Inszenierung eine der Hauptrollen. „Sie ist eine tolle Sängerin mit einem sehr starken Soul-Bezug“.
Konzert-Atmosphäre
Auf Nachfrage, ob mit der Musik eine Art Konzert-Atmosphäre geschaffen werden soll, erklärt Hollender: „Die Auftritte der Band sind Konzerte in der Kneipe, aber die gesamte Inszenierung ist ein Schauspiel mit Musik.“Dementsprechend werde zum Beispiel auch gezeigt, wie die Musikerinnen und Musiker Soul Kitchen als
Probenort entdecken, immer wieder Songs anspielen und sich so auf ihre Performance vorbereiten.
Folglich stehe die Musik mal im Vordergrund, mal komme ihr eher die Funktion einer Hintergrund-Untermalung zu. Auch das Theater-Publikum werde schließlich mit einbezogen, wenn Filly dieses direkt adressiert. In Akins Film kommt die Musik, so wie sie in die Theater-Adaption Einzug findet, ursprünglich nicht vor. „Die Musik ist ein Highlight“, sagt Hollender.
Mehr Infos unter www.staatstheater.de/programm/ stuecke/soul-kitchen