Münchnerinnen fiebern Premiere entgegen
Fußball-Frauen spielen heute erstmals in der Allianz Arena – Gwinn: „Wichtiges Signal“
München – Für Vorstandsboss Oliver Kahn ist es ein „Meilenstein“, für Nationalspielerin Giulia Gwinn „eine richtig coole Sache“und für den deutschen Fußball ein spannendes Experiment. Erstmals überhaupt tritt das Frauenteam des FC Bayern in der 75 000 Besucher fassenden Allianz Arena an – in der Champions League zum Viertelfinal-Hinspiel gegen Paris Saint-Germain.
Frage der Wertschätzung
Die deutschen Meisterinnen hoffen an diesem Dienstag (18.45 Uhr/DAZN) auf mehr als 10 000 Zuschauer. Highlight-Spiele in den großen Are
Freut sich auf Dienstagabend: Giulia Gwinn
nen der Männer, damit soll der Frauensport nach vorne gebracht werden. Auch der VfL Wolfsburg bestreitet – allerdings nicht zum ersten Mal – sein Rückspiel gegen WFC Arsenal am 31. März in der Volkswagen Arena. „Auf ausdrückliWunsch der Mannschaft“, wie Sportchef Ralf Kellermann betonte. Normalerweise spielen die Frauen durchweg in kleineren Stadien. So wie der FC Bayern zuletzt vor rund 1000 Zuschauern auf dem eigenen Campus gegen Eintracht Frankfurt.
Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg findet Kahns Bezeichnung vom „Meilenstein“für die 50-jährige Geschichte des Frauenfußballs beim FC Bayern etwas übertrieben. „So weit würde ich nicht gehen. Ich finde, dass es ein Thema ist, das angebracht ist“, sagte sie in einem „Tagesspiegel“-Interview: „Wir brauchen diese HighlightSpiele in diesen Stadien. Das muss doch eigentlich selbstverständlich sein für Teams, die diese Infrastruktur haben wie der FC Bayern. Das dürfe auch nicht immer eine Frage des Geldes sein, „sondern vielmehr eine Frage der Wertschätzung“.
Die Bayern-Frauen haben noch nie die Champions League gewonnen. Das Team von Jens Scheuer trifft auf den französischen Tabellenzweiten und Königsklassen-Finalisten von 2017 mit DFB-Spielmacherin Sara Däbritz. „Das ist nicht nur Werbung für den Frauenfußball, sondern auch ein weiteres und wichtiges Signal für die Zukunft“, sagte Münchens Abwehrspielerin Gwinn. „Wir hoffen natürlich, dass viele Fans kommen“, sagte Mitspielerin Maximiliane Rall im Interview auf „eurosport.de“. Trainer Scheuer hätchen te sich das „vor ein paar Jahren nicht träumen lassen. Meine Mädels haben hart dafür gearbeitet, ich habe hart dafür gearbeitet. Jetzt werden wir dafür belohnt.“
Rekord geknackt
Groß denken – das ist der Trend in der Königsklasse: Titelverteidiger FC Barcelona trägt sein Viertelfinal-Rückspiel gegen Real Madrid am 30. März im Camp Nou aus – und hat schon alle 85 000 Karten verkauft. Damit wird der Zuschauerrekord in der Champions League – aufgestellt mit 50212 Fans beim Finale 2012 zwischen dem 1. FFC Frankfurt und Olympique Lyon im Münchner Olympiastadion – geknackt werden.