Warum in 2022 viel von 1996 steckt
Vor 26 Jahren feierte VfB Oldenburg Aufstieg – Mehrere mögliche Parallelen
Oldenburg – Die Fußballer des VfB Oldenburg hoffen darauf, dass die Endphase der laufenden Saison und der Schluss der Spielzeit 1995/96 möglichst viel gemeinsam haben. Damals sprang der Aufstieg in die 2. Bundesliga heraus (ein Jahr später stieg das Team wieder ab), dieses Mal könnte der Sprung in die 3. Liga gelingen. Bei der Art und Weise des Aufstiegs gibt es einige mögliche Gemeinsamkeiten.
■ Die Parallelen
1995/96 spielte der VfB in der Regionalliga Nord. Die Meisterschaft wurde am vorletzten Spieltag perfekt gemacht, als die Oldenburger bei Holstein Kiel mit 3:1 siegten. Der Blick in den Spielplan der aktuellen Regionalliga-Meisterrunde zeigt, dass der Gegner Kiel wieder eine entscheidende Rolle spielen könnte: Am letzten Spieltag trifft der VfB (aktuell ist er Tabellenführer) am 21. Mai am Marschweg auf Holstein Kiel II – der Gewinn der Meisterschaft könnte in dieser Partie gesichert werden.
Vor 26 Jahren traf der VfB anschließend in zwei Aufstiegsspielen auf eine Mannschaft aus der Hauptstadt, Tennis Borussia Berlin. Das Team hatte die Regionalliga Nordost als Meister abgeschlossen. In den zwei Spielen setzte sich der VfB mit 1:1 und 2:1 nach Verlängerung durch. Dieses Mal könnte der Aufstieg wiederum über Berlin führen, der MeisterrundenGewinner trifft in zwei Aufstiegsspielen auf den Meister der Regionalliga Nordost – Tabellenführer ist derzeit Dynamo Berlin.
■ Die Erinnerungen
„Es war eine einzigartige und schöne Zeit“, erinnert sich der damalige Trainer Hubert Hüring (71) an den Aufstieg von 1996: „Dabei war der Verein damals – finanziell gesehen – nach der Winterpause klinisch tot gewesen. Aber wir wollten der Mannschaft ein Oldenburger Gesicht geben und haben jungen Spielern eine Chance gegeben. Unter der Führung von Krzysztof Zajac ist das Team über sich hinausgewachsen und hat mit einem starken Torwart Jörg Butt Meisterschaft und Aufstieg geschafft.“
Bei Butt sind die Geschehnisse aus der Saison-Endphase ebenfalls noch sehr präsent. „Die letzten Spiele mussten wir gegen alle starken Teams der Liga, die vor uns standen, antreten und haben diese einschließlich der Nachholspiele gewonnen“, sagt der 47-Jährige, der im Laufe seiner Karriere auch für den Hamburger SV, Bayer Leverkusen, Benfica Lissabon
und Bayern München spielte: „Das vorletzte Spiel bei Holstein Kiel werde ich so schnell auch nicht vergessen. Nach dem Schlusspfiff stürmten die mitgereisten Fans den Rasen und feierten uns. Die geplante Abschlussfahrt nach Holland wurde zum Problem, denn wir mussten ja auch noch die Relegation spielen. Wir entschieden uns dennoch für die Fahrt und nutzten sie gleichzeitig als Trainingslager. Dabei habe ich mir auch noch einen Bänderriss zugezogen, mit dem ich trotzdem die Spiele gegen Tennis Borussia gespielt habe.“
Auch Patrick Zierott (55), Spielmacher der Meistermannschaft, erinnert sich bestens an das Kiel-Spiel: „Die 1500 Fans, die uns begleitet hatten, haben sicher einen guten Anteil an unserem fast perfekten Auftritt bei den „Störchen“gehabt. Was anschließend auf dem Rasen, in der Kabine und auf der Rückfahrt passierte, ist unbeschreiblich und wird mir immer im Gedächtnis bleiben.“
Zwei Beteiligte von damals sind heute noch beim VfB Oldenburg im Einsatz. Der damalige Spieler Andreas Boll ist nun Vorstandsmitglied, außerdem ist Thomas KeeseRöhrs weiterhin als Mannschaftsarzt tätig.