Nordwest-Zeitung

Tag für Tag weniger verbrauche­n

Mit einfachen Maßnahmen zu Hause Geld sparen

- Von Boris Fischer

Steigende Energiepre­ise sorgen zurzeit nicht nur an den Zapfsäulen für Mehrkosten. Auch der Verbrauch von Strom, Gas und Öl in den eigenen vier Wänden wird teurer. Im Alltag lässt sich jedoch durch einfache Tricks Energie sparen. Im Interview gibt Architekti­n Andrea Fischer, Beraterin der Verbrauche­rzentrale, Tipps, wie jeder Energiekos­ten senken kann.

Wie kann ich im heimischen Alltag Energie sparen

Man sollte auf einen bewusst sparsamen und kontrollie­rten Verbrauch sowohl beim Strom als auch bei der Heizenergi­e achten. Jedes Grad weniger Raumwärme bringt eine Ersparnis – genauso jedes bei Nichtnutzu­ng vollständi­g ausgeschal­tete elektrisch­e Gerät.

Lohnt sich die Anschaffun­g von programmie­rbaren Thermostat­en

Entscheide­nd sind hier die individuel­le Lebensweis­e und das persönlich­e Heizverhal­ten. Einige Menschen lassen die Heizkörper­ventile permanent auf Stufe 3 durchlaufe­n, andere steuern die Thermostat­e nach Bedarf manuell. Bei Ersteren könnte eine Programmie­rung Sparpotenz­ial mit sich bringen. Wer die Ventile selbst täglich nach Bedarf steuert, kann durch programmie­rbare Thermostat­e den Komfort erhöhen – jedoch in dem Fall eher ohne Energieers­parnis. Ein Vorteil von Thermostat­köpfen ist ihre Funktion, bei geöffneten Fenstern oder Balkontüre­n die Heizung automatisc­h nach unten zu regulieren.

Welche Möglichkei­ten habe ich, in der Küche den Energiever­brauch zu senken bei der Anschaffun­g von Küchengerä­ten auf das neue Energielab­el zu achten. Bei älteren Geräten sollten Türdichtun­gen unbedingt intakt sein. Kühl- und Gefriersch­ränke immer nur kurze Zeit öffnen und regelmäßig abtauen. Die ideale Temperatur im Kühlschran­k beträgt 7 Grad, im Gefriertei­l -18 Grad. Wer Wasser im Wasserkoch­er erhitzt und den Backofen früher ausschalte­t, um die Restwärme zum Fertiggare­n zu nutzen, spart ebenfalls Strom.

Helfen Zeitschalt­uhren und Bewegungsm­elder dabei, Strom zu sparen

Je nach Einsatzwei­se können sie das im gewissen Umfang, wobei jedoch das Hauptaugen­merk auf erhöhtem Komfort liegt. Zeitschalt­uhren bestimmen die genauen Einund Ausschaltz­eiten eines Gerätes wie einer Gartenpump­e. Sie helfen etwa bei der Kontrolle der Beleuchtun­g am Haus oder bei der Steuerung von Rollläden zu festen Zeiten – beides auch zum Einbruchsc­hutz. Der Vorteil von Bewegungsm­eldern bei der Beleuchtun­g ist, dass sie bedarfsger­echt geschaltet wird und nicht vergessen werden kann. Einige Kaffeemasc­hinen lassen sich ebenfalls programmie­ren, dann muss der Netzstecke­r

Programmie­rbare Thermostat­e können den Energiever­brauch senken. nicht jedes Mal nach Gebrauch gezogen werden. In dem Fall wird Standby-Strom gespart.

Lohnt der Umstieg auf LED-Lampen

Ja – besonders für Menschen, die noch alte Glühbirnen nutzen. LEDs punkten aber auch gegenüber Energiespa­rlampen: Eine 8-Watt-LED-Lampe verursacht im Vergleich zu einer 11-Watt-Energiespa­rlampe etwa 27 Prozent weniger Kosten. Es gibt LED-Lampen in allen Lichtfarbe­n von warmbis kaltweiß. Außerdem können sie im Gegensatz zu Energiespa­rlampen recycelt werden, das spart Ressourcen.

Reicht es, Fernseher und Co. im Stand-by-Modus zu lassen

Diese Geräte sollten immer vollkommen ausgeschal­tet werden, da sie auch im Standby-Betrieb Energie benötigen. Allein ein Flachbilds­chirm verbraucht dabei jährlich etwa 100 kWh Strom – das bedeutet aktuell Mehrkosten von circa 30 Euro. Hier sind schaltbare Steckdosen sinnvoll, wenn nicht jedes Mal der Netzstecke­r gezogen werden soll oder kann. Es gibt auch Funksteckd­osen, bei denen ein Zwischenst­ecker mit Sensor die Stromzufuh­r von Steckdose zum Gerät kappt und aktiviert. Großgeräte müssen aufgrund der Brandgefah­r direkt mit der Netzsteckd­ose verbunden sein. Kühl- und Gefriersch­ränke bleiben permanent am Netz. Wasch- und Spülmaschi­nen, Trockner und Kaffeemasc­hinen können allerdings je nach Bedarf direkt mit Netzsteckd­osen verbunden und getrennt werden. Um die Vergeudung von Standby-Energie bei solchen Geräten zu vermeiden, sind fest verbaute abschaltba­re Steckdosen sinnvoll.

@ www.verbrauche­rzentralen­iedersachs­en.de

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BILD: philips Der Einsatz von LED-Leuchten birgt Sparpotenz­ial.
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BILD: AVM GmbH

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