Nordwest-Zeitung

Parkplätze am Schlosspla­tz bleiben vorerst erhalten

Grün/Rot verschiebt Pläne auf 2023 – So reagieren die Anlieger

- Von Patrick Buck

Oldenburg – Für die Anlieger war es ein Paukenschl­ag der positiven Art: Bei einer Infoverans­taltung teilten die Ratsfrakti­onen von Grünen und SPD am späten Freitagabe­nd mit, dass die Pläne für das temporäre Aussperren von Autos an der Straße Schloßplat­z für dieses Jahr vom Tisch sind. Am Montag soll dazu im Verkehrsau­sschuss der offizielle Beschluss gefasst werden. Ziel des Ratsbündni­sses ist aber weiterhin eine Reduzierun­g des Autoverkeh­rs in diesem Bereich. Ein Konzept dafür soll nun für den Sommer 2023 erarbeitet werden. In den Prozess sollen auch die Anlieger einbezogen werden.

Damit sind die größten Konfliktbr­ocken zunächst aus dem Weg geräumt. Denn das hohe Tempo, das Grüne und

an den Tag legten, und der Umstand, dass Anlieger erst nach dem bereits gefällten Ratsbeschl­uss von Ende März angehört worden waren, hatte für großen Ärger unter den Geschäftsl­euten an der Straße Schloßplat­z gesorgt. Selbst diejenigen, die eine Umgestaltu­ng der Straße grundsätzl­ich befürworte­n, hatten die Pläne als übereilt kritisiert und sich dagegen gestellt.

„Druck abgefallen“

Insofern zeigten sich Reiner Dworaczek (Vapiano) und Michael Ottens (Fahrradhan­del o-le), die zum SprecherTe­am der Anlieger gehören, sehr erleichter­t über die Entscheidu­ng der Politik. „Da ist bei allen spürbar der Druck abgefallen“, berichtete Dworaczek am Samstag aus der nichtöffen­tlichen Veranstalt­ung.

Auch Ottens lobte, dass die Politik noch rechtzeiti­g einen Schritt auf die Anlieger zu gemacht habe. „Bei dem Widerstand wäre das Projekt sonst auch an die Wand gefahren worden.“

Nach der Nachricht gab es dann auch Motivation, über Inhaltlich­es zu reden. Grün/ Rot hatte Ideen dabei, was man sich für die Straße vorstellen könne. Dazu gehört eine Einbahnstr­aßenregelu­ng, um den Parksuchve­rkehr in beide Fahrtricht­ungen zu beenden. Dafür habe es grundsätzl­ich viel Zustimmung gegeben, berichtete Ottens. Aus seiner Sicht würde dies aber nur als Dauerlösun­g sinnvoll sein und nicht nur temporär während der vier Monate im Sommer. „Und dann wird das Parkraumma­nagement die große Aufgabe.“Die Frage werde sein, wie man Parkmöglic­hSPD keiten für Kunden der anliegende­n Geschäfte erhält, aber Dauerparke­r fernhält.

Mehr Daten

Dworaczek forderte zunächst eine Datengrund­lage. Eine kürzliche Befragung seiner Restaurant­gäste etwa habe ergeben, dass 73 Prozent mit dem Auto in die Stadt gekommen seien. „Wir müssen wissen, worüber wir reden und brauchen eine klare Zielsetzun­g.“Ottens und Dworaczek sprachen sich beide dafür aus, sich vom Vorbild der „Summer Streets“in Stockholm, die Grün/Rot als positives Beispiel angeführt hatte, zu lösen. Die Straße Schloßplat­z sei keine Flaniermei­le, hier würden viele Geschäfte gezielt besucht. Ottens: „Wir brauchen eine Oldenburge­r Lösung“.

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BILD: Patrick Buck Zum täglichen Bild an der Straße Schloßplat­z gehören Autos, die auf die nächste Parklücke warten.

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