„Mit der Geburtshilfe verdienen wir kein Geld“
Chefarzt Dr. Hansjörg Augenstein spricht über Situation im Evangelischen Krankenhaus
Sonderkanal
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Zu Gast: Dr. Julia Figura, Finanzdezernentin Stadt Oldenburg
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Torben Grünau, chef at top restaurant Klosterhof Aue in Bad Zwischenahn, shows us how to make a typical regional German dish with breaded dumplings and red cabbage. Our man Scott Haslett helps out. At the other end of the kitchen table John Goodyear talks
17.00 Uhr: Kinderuni
Was uns soziale Netzwerke über die Welt verraten - Prof. Dr. Sebastian Schnettler, Institut für Sozialwissenschaften
18.00 Uhr: Portrait Matthias George Kendlinger
18.10 Uhr: Der Klassik Revoluzzer Wiener Johann Strauß Konzert Gala aus dem Konzerthaus in Kopenhagen
19.50 Uhr: Behind the scenes
K u. K Philharmoniker
20.00 Uhr: Oldenburger Kollektiv Aufzeichnung im Theaterlaboratorium vom 29.07.2018
21.40 Uhr: Albert Lee Kulturtransport in Frelsdorf - Konzertaufzeichnung
22.00 Uhr: Portrait Matthias George Kendlinger
22.10 Uhr: Der Klassik Revoluzzer Wiener Johann Strauß Konzert Gala aus dem Konzerthaus in Kopenhagen
23.50 Uhr: Behind the scenes
K u. K Philharmoniker
00.00 Uhr: Oldenburger Kollektiv Aufzeichnung im Theaterlaboratorium vom 29.07.2018
01.40 Uhr: Albert Lee Kulturtransport in Frelsdorf - Konzertaufzeichnung
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Als Dr. Hansjörg Augenstein vor 20 Jahren im Evangelischen Krankenhaus anfing, wurden dort 800 Kinder im Jahr geboren. Jetzt sind es doppelt so viele. Das macht Veränderungen notwendig.
Wie viele Hebammen arbeiten im EV und wie entwickelt sich der Stellenplan? Augenstein: Wir haben aktuell 13,5 Vollkräfte. Die teilen sich auf in 19 Teilzeit- und vier Vollzeithebammen. Unser Plan für dieses Jahr sind 16 volle Hebammenstellen. 2023 wollen wir auf 20 Vollkräfte aufstocken. Im letzten Jahr hatten wir 1650 Geburten. Rechnerisch sind das nur viereinhalb Geburten am Tag. Wir haben eine Besetzung von drei Hebammen im Frühdienst und zwei im Spät- sowie Nachtdienst. Das würde theoretisch schon fast eine 2:1-Betreuung sein. Allerdings ist die Geburtshilfe nicht planbar. Geburten kommen geballt und selten nacheinander. Das macht die Belastung so hoch und die Aufteilung schwierig.
Was wäre das ideale Verhältnis?
Augenstein: Für unser Krankenhaus wäre es ideal, wenn wir 20 Vollzeitkräfte hätten. Damit würden wir in allen Schichten drei Hebammen vor
Dreieinhalb Kreißsäle gibt es im Evangelisches Krankenhaus momentan. Bald kommt ein weiterer hinzu.
Ort haben. Momentan ist die Arbeit für uns alle noch gut zu handhaben und das liegt an der guten Teamarbeit. Hebammen und Ärzte agieren gemeinsam und helfen sich. Das Grundproblem liegt ganz woanders. Die Geburtshilfe ist sowohl durch die Politik als auch die Kostenträger nicht ausreichend refinanziert. Es ist eine personell aufwendige medizinische Leistung, die schlecht bezahlt wird. Der Beruf der Hebamme ist ein Beruf für Idealistinnen, für diejenigen, für die es eine Herzensangelegenheit ist. Hinzu kommt, dass ein Krankenhaus mit der Geburtshilfe kein Geld verdient. Meistens macht man sogar Verluste.
Astrid Kruid ist Studienkoordinatorin an der Jade Hochschule.
Denn in dem Oldenburger Krankenhaus werden immer mehr Babys geboren.
Lässt sich mit Kaiserschnitten mehr Geld verdienen? Augenstein: Das ist eine Annahme, die man immer wieder hört. Im Erlös bringt ein Kaiserschnitt tatsächlich eine höhere Summe. Aber der Personalaufwand, der für einen Kaiserschnitt betrieben werden muss, ist viel höher. Es werden ein Narkosearzt und OP-Schwestern benötigt. Zudem ist die Liegezeit nach einer solchen OP länger. Letztlich frisst der Mehraufwand den vermeintlichen Gewinn wieder auf.
Wie viele Kaiserschnitte werden im EV durchgeführt? Augenstein: In Deutschland sind im Schnitt 30 Prozent aller Geburten ein Kaiserschnitt. Die Zahl der medizinisch notwendigen Kaiserschnitte liegt zwischen 15 und 20 Prozent. Bei uns waren es im letzten Jahr 23 Prozent. Über die Jahre ist der prozentuale Anteil im EV immer weiter gesunken. Das liegt unter anderem daran, dass wir beispielsweise Steißgeburten anbieten. In den meisten Kliniken bedeutet eine Steißlage immer einen Kaiserschnitt – das betrifft immerhin fünf Prozent aller Schwangerschaften. Bei uns können werdende Mütter mit Steißlage ihre Kinder in fast allen Fällen vaginal zur Welt bringen. Das macht einiges aus. Auch entbinden wir Zwillinge auf natürlichem Weg.
Sollte die Anzahl der Kaiserschnitte möglichst gering gehalten werden? Augenstein: Die Motivation sollte sein, der jeweiligen Frau das zu geben, was sie braucht und was sie sich wünscht. Wenn daraus eine niedrige Kaiserschnittrate resultiert, ist das ein schöner Nebeneffekt. Aber nur zu versuchen, die 20Prozent-Grenze zu erreichen, ist die falsche Motivation. Nichtsdestotrotz sollte man alle Möglichkeiten ausschöpfen, um Kaiserschnitte zu umgehen.