Nordwest-Zeitung

Noch ein Punkt bis zum Aufstieg

Werder Bremen springt durch 3:0-Erfolg in Aue zurück auf Platz zwei

- Von Lars Blancke

Aue – Schön war es wahrlich nicht, aber im Endspurt einer Saison zählen bekanntlic­h nur noch Ergebnisse – und das passte: Nachdem Darmstadt 98 am Freitag bereits gepatzt hatte (1:2 in Düsseldorf), nutzte Werder Bremen am Sonntag die Steilvorla­ge des strauchele­nden Rivalen und steht nun ganz dicht vor der direkten Rückkehr in die Fußball-Bundesliga. Durch den zähen, aber umso wichtigere­n 3:0 (1:0)-Erfolg beim bereits als ZweitligaA­bsteiger feststehen­den Club Erzgebirge Aue rückte die Mannschaft von Trainer Ole Werner mit 60 Punkten auf Platz zwei der Tabelle vor.

■ Bremer Geduldspro­be

Dank der Tore von Marco Friedl (49. Minute), Niclas Füllkrug (90.+2) und Niklas Schmidt (90.+6) reicht im letzten Saisonspie­l an diesem Sonntag (15.30 Uhr) im Weserstadi­on gegen Jahn Regensburg ein Punkt, um die Verfolger Hamburger SV und Darmstadt (beide 57) hinter sich zu lassen und neben Schalke 04 als zweiter Bundesliga-Absteiger direkt in das Oberhaus zurückzuke­hren. „Dass es eine

Geduldspro­be wird, war uns klar. Wir haben uns selbst das Leben ein bisschen schwer gemacht“, sagte Werner – und hakte die Partie im Erzgebirge gedanklich ganz schnell ab: „Jetzt gilt es, gegen Regensburg nachzulege­n.“Es gehe jetzt darum, „den Blick nur auf uns, nichts links, nichts rechts“zu richten.

■ Topraks Rückschlag

Der Trainer konnte wieder seine beste Formation auf den Rasen schicken. Ömer Toprak, Milos Veljkovic und Christian Groß kehrten zurück in die Bremer Defensive, doch bei Kapitän Toprak, der nach einem Laufduell nicht weitermach­en konnte und durch Nicolai Rapp ersetzt werden

musste (36.), gab es einen weiteren Rückschlag. Sein Einsatz am letzten Spieltag scheint unwahrsche­inlich.

■ Friedls Führungsto­r

Nach einer schwachen ersten Halbzeit, in der Werder dennoch drei gute Chancen liegen ließ, erlöste Marco Friedl den Favoriten in der 49. Minute. Nach einer Ecke spielte Leonardo Bittencour­t mit Mitchell Weiser einen Doppelpass, Bittencour­t legte quer und Friedl schob ein. „Mit den Fans im Rücken werden wir alles raushauen“, versprach der Österreich­er, der seinen Treffer vor den etwa 3000 mitgereist­en Werder-Fans feierte, für das Regensburg-Spiel.

■ Aues Ungefährli­chkeit Die Führung gab den Bremern merklich mehr Sicherheit, immer deutlicher wurde nun die spielerisc­he Überlegenh­eit. Aue kam nun gar nicht mehr gefährlich nach vorne. Speziell in der Schlusspha­se plätschert­e die Begegnung nur vor sich hin, bis Werder in der Nachspielz­eit zweimal zuschlug. Erst versuchte es Füllkrug aus der Distanz, sein Schuss wurde folgenschw­er abgefälsch­t und schlug zum 2:0 ein (90.+2). Schmidt legte noch den dritten Treffer nach (90.+6).

■ Erleichter­te Bremer

Die Erleichter­ung war den Bremern nach der 2:3-Enttäuschu­ng in der Vorwoche gegen Holstein Kiel deutlich anzusehen, auch wenn Coach Werner in seiner typischen Art bremste. „Es war ein Spiel, das uns drei Punkte bringt, nicht mehr und nicht weniger, weil uns noch ein Punkt fehlt“, rechnete der Trainer vor. Etwas emotionale­r äußerte sich da einer seiner Leistungst­räger. „Wir haben so eine tolle Aufholjagd gestartet, haben viele Rückschläg­e weggesteck­t – von daher wäre es bitter, wenn uns das am Sonntag nicht gelingt“, sagte Bittencour­t.

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BILD: IMAGO Schreit seine Freude über den Führungstr­effer hinaus: (von links) Torschütze Marco Friedl bejubelt mit Milos Veljkovic, Christian Groß und Marvin Ducksch das erste Bremer Tor in Aue.
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