Landwirte besorgt wegen Trockenheit
Wasser in oberer Bodenschicht verdunstet – Pflanzen tief gelegt
Im Nordwesten – Angesichts der derzeit herrschenden Trockenheit befürchten viele Landwirte negative Auswirkungen auf die Ernte. „Wenn jetzt nicht bald Regen in ergiebiger Menge kommt, wird es zu starken Ertragsminderungen kommen“, sagte der Vorsitzende des Pflanzenbauausschusses beim Landvolk Niedersachsen, Karl-Friedrich Meyer, am Montag. Auch die Temperaturen seien zu gering.
An manchen Orten sei zwar noch etwas Feuchtigkeit im Boden; diese reiche aber nicht besonders tief. Die bisherigen Niederschläge hätten zwar für einen guten Start gesorgt, seien aber nun aufgebraucht.
In Regionen mit Feldberegnung werde diese seit 14 Tagen eingesetzt. Aufgrund der beschränkten Wassermenge werde mit Bedacht beregnet, sagte Meyer. Ohne Beregnung könnten die Nährstoffe aus dem Boden nicht in die Pflanzen kommen. Der Raps stehe aktuell in Vollblüte, je nach Standort beurteilen die Landwirte die Situation von sehr gut bis befriedigend. Auch Gerste und Winterweizen stünden bislang gut da, aber die Frühjahrstrockenheit mache sich langsam bemerkbar.
Auch Wolfgang Ehrecke, Pressesprecher der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, bestätigt auf Nachfrage unserer Redaktion, dass der Oberboden momentan aufgrund fehlenden Regens und Verdunstung ziemlich trocken ist. Bei Böden mit guten Speicherfähigkeiten sei in tieferen Schichten noch Wasser vorhanden. Problem der Trockenheit sei, dass Jungpflanzen keine optimalen Entwicklungsbedingungen haben. Mais, die wichtigste Futterpflanze, sei an vielen Stellen recht tief gelegt worden, um Restfeuchte optimal zu nutzen.
Für den Sommer ist Ehrecke optimistisch, da die Situation aktuell noch nicht so schwierig ist wie etwa im Jahr 2018 mit dem Dürre-Sommer. Regen wäre demnächst jedoch hilfreich, 20 bis 40 Liter pro Quadratmeter wünschenswert. Eine gute Sache hat die momentane Trockenheit jedoch: Bestimmte Pflanzenerkrankungen traten nicht auf.