Aus der Fraktion an die DGB-Spitze
Yasmin Fahimi wechselt direkt von der Politik an die Spitze des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Die 54Jährige war im September in ihrem Wahlkreis Hannover erneut direkt für die SPD in den Bundestag gewählt worden. Fahimi gehört dem SPD-Fraktionsvorstand und -Parteivorstand an. Als DGB-Chefin will Fahimi ihr Abgeordnetenmandat nun niederlegen.
Fahimi gilt als durchsetzungsstark, zielstrebig und organisationserfahren. Sie hat eine Gewerkschaftslaufbahn bei der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) absolviert, die die Diplom-Chemikerin 1998 als wissenschaftliche Mitarbeiterin einer Gewerkschaftsstiftung begonnen hatte.
Beim IGBCE war die Tochter einer alleinerziehenden Mutter unter anderem für Grundsatzfragen zuständig. Fahimis Lebensgefährte ist der IGBCEVorsitzende Michael Vassiliadis.
2014 war Fahimi, die früher auch Juso-Mitglied war, für knapp zwei Jahre SPD-Generalsekretärin. Dann wurde die Parteilinke Staatssekretärin im Bundesarbeitsministerium unter der damaligen Ministerin Andrea Nahles. Die acht DGB-Einzelgewerkschaften hatten sich nach einigem Ringen Anfang des Jahres auf Fahimi als designierte Nachfolgerin des langjährigen DGBChefs Reiner Hoffmann geeinigt, der aus Altersgründen nicht mehr angetreten war. In Führungskreisen der Gewerkschaften soll es Unmut gegeben haben, weil Fahimi nicht aus dem Funktionärskreis kommt.
Politische Schwerpunkte Fahimis sind die Arbeitsmarktund Ausbildungspolitik. Sicherstellen wolle sie, „dass dieses Jahrzehnt der Transformation nicht nur wirtschaftlich ein Erfolg wird, sondern dass wir neue Perspektiven für alle schaffen“, umreißt sie ihr Kernanliegen.