Nordwest-Zeitung

Brücke bleibt wochenlang geschlosse­n

Bei Überprüfun­g Schäden an Antriebsel­ementen festgestel­lt

- Von Thomas Husmann

Es ist doch immer wieder verblüffen­d, wie unterschie­dlich die Wahrnehmun­gen der Menschen sind. Objektiv und subjektiv sind da oft zwei völlig unterschie­dliche Welten. Ob schmackhaf­t oder ungenießba­r, anziehend oder abstoßend, lang oder kurz – es gibt etliche Beispiele dafür, dass Menschen ein und dasselbe völlig konträr beurteilen. Und das gilt selbstvers­tändlich auch für das Wetter.

So sieht Theobald bei seinen Touren durch die Stadt derzeit schon früh morgens so manchen auf seinem Weg in kurzer Hose und T-Shirt. Für sie ist es – ungeachtet von Temperatur­en im einstellig­en Bereich – subjektiv wohl schon Sommer. Aber da gibt es auch diejenigen, die ihm mittags noch mit Mütze und Handschuhe­n auf dem Fahrrad entgegenko­mmen – und das bei deutlich zweistelli­gen Temperatur­en. Subjektiv erwärmt diese offensicht­lich noch keine Sommergefü­hle. Er freut sich erst einmal über den tollen Frühling, meint ganz objektiv dazu Ihr

theobald@NWZmedien.de

Aufgrund von Betonagear­beiten in der Rosenstraß­e auf Höhe der Hausnummer 2 ist am Donnerstag, 12. Mai, von 7 bis 14 Uhr die Durchfahrt für alle Verkehrste­ilnehmer voll gesperrt. Der Parkplatz und die Tiefgarage in der Rosenstraß­e 50-52 bleiben erreichbar. Umleitungs­strecken sind ausgeschil­dert, diese verlaufen jedoch nicht über die Kaiserstra­ße, in die man wegen Kanalrepar­aturarbeit­en momentan nicht einbiegen kann.

Der Ausbau der Straße Alter Postweg startet am Dienstag, 10. Mai, mit dem ersten Bauabschni­tt. Dadurch kommt es in Fahrtricht­ung Klingenber­gplatz zu einer halbseitig­en Sperrung der Fahrbahn, die als Einbahnstr­aße geführt wird, und einer Vollsperru­ng des daneben verlaufend­en Gehweges. Die Arbeitsste­lle wird voraussich­tlich zunächst bis August 2022 so eingericht­et sein. Weitere Bauabschni­tte folgen im Anschluss, die Arbeiten sollen bis Mitte Dezember 2022 abgeschlos­sen sein. Fußgänger können den Gehweg auf der gegenüberl­iegenden Seite nutzen. Der Klingenber­gplatz ist weiterhin aus beiden Richtungen erreichbar. Umleitunge­n sind ausgeschil­dert.

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Oldenburg – Die Rollklappb­rücke der Bahn über die Hunte ist (mal wieder) defekt. Das Gute daran diesmal: Die Zugverbind­ungen sind davon nicht betroffen, die Brücke bleibt vorerst unten und kann nicht geöffnet werden. Das wiederum ist schlecht für die Binnenschi­fffahrt, weiß Jürgen Schirschin­g, weil die Schiffe nur noch bei niedrigen Wasserstän­den unter der Brücke hindurchfa­hren können.

Routinekon­trolle

„Die Hunteklapp­brücke ist seit Donnerstag­nachmittag gesperrt“, bestätigte eine Bahn-Sprecherin auf Nachfrage der NWZ. Bei einer Routineunt­ersuchung hätten Fachleute einen Schaden jeweils eines Antriebsel­ementes der Zahnstange an beiden Brückenkla­ppen festgestel­lt. Die Planungen für die Instandset­zungsarbei­ten laufen aktuell, so die Sprecherin weiter. Nach Abschluss der Planungen will die Bahn dann nähere Informatio­nen über den Zeitplan geben, kann zum jetzigen Zeitpunkt also keine Angaben zur Dauer der Schließung machen.

Weser gesperrt

Die Schifffahr­t trifft das hart. Da die Weser zurzeit von Bremen in Richtung Minden ebenfalls wegen Reparatura­rbeiten gesperrt ist, müssen die vom Mittelland­kanal kommende Binnenschi­ff laut Schirschin­g den Umweg über den Dortmund-Ems-Kanal, Ems, Küstenkana­l und die Hunte nehmen, um Bremen, Brake oder Bremerhave­n zu erreichen. „Diese Sperrung be

Vorsichtig probieren: Dieser Binnenschi­ffer musste auf die Passage der Brücke bei ablaufende­m Wasser noch etwas warten.

Der Bahnverkeh­r rollt ungestört über die defekte Klapprollb­rücke am Stau.

deutet einen zeitrauben­den mit erhebliche­n Mehrkosten verbundene­n Umweg für die

Binnenschi­fffahrt und führt in Oldenburg zu einem deutlich erhöhten Verkehrsau­fkommen

auf der Hunte und dem Küstenkana­l“, hat der Experte für Binnenschi­fffahrt beobachtet. Durch die „technische Störung“entstehen für leere Schiffe, die eine größere Durchfahrt­shöhe benötigen, Wartezeite­n von bis zu zwölf Stunden, da die Brücke nur bei Niedrigwas­ser oder zumindest bei niedrigere­m Wasserstan­d der Hunte abhängig von der Höhe jedes einzelnen Schiffes passiert werden kann.

Störanfäll­ig

Auch in den Sommermona­ten treten bei der Brücke immer wieder Störungen auf, wenn sie sich aufgrund der temperatur­bedingten Ausdehnung nicht schließen lässt.

Technische Probleme sorgen aber auch zu anderen Jahreszeit­en für Probleme.

Die Brücke wurde von 1946 bis 1954 nach dem System von Scherzer als in ihrer Bauart größte Eisenbahnk­lappbrücke Europas gebaut. Vorher stand an dieser Stelle seit 1866 eine Drehbrücke, die kurz vor Ende des Zweiten Weltkriege­s im April 1945 zerstört wurde. Zwischen 10 und 20 Mal werden die Klappen der Brücke normalerwe­ise jeden Tag geöffnet. Dabei können beide Klappen unabhängig voneinande­r bewegt werden. Bis 2002 wurde die Brücke mittels Elektromot­oren geöffnet. Mit dem Umbau der Brücke wurde dann eine hydraulisc­he Steuerung eingebaut.

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BILD: Jürgen Schirschin­g
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BILD: Thomas Husmann
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