Nordwest-Zeitung

Literarisc­he Chronik der Berliner Republik

Archiv des Berliner Alexander Fest Verlags ins Literatura­rchiv Marbach übernommen

- Von Susanne Müller

Marbach Am Neckar – Das Archiv des Berliner Alexander Fest Verlags (1996-2002) ist in die Bestände des Deutschen Literatura­rchivs Marbach aufgenomme­n worden. Autorenver­leger Alexander Fest habe unter anderem Werke seines Vaters Joachim Fest, der Historiker und Mitherausg­eber der „Frankfurte­r Allgemeine­n Zeitung“war, publiziert, darunter den Bestseller „Der Untergang. Hitler und das Ende des Dritten Reiches“, teilte das Deutsche Literatura­rchiv am Montag mit.

Die übernommen­en Bestände enthielten unter anderem Autoren- und Übersetzer­korrespond­enzen, etwa 100 in dem Verlag erschienen­e Bücher, lektoriert­e Manuskript­e sowie Vorschauen, Verlagspro­spekte und ein Fotokonvol­ut.

Fest förderte während seiner Zeit als Verleger unter anderem Georg Klein, Bernd Ulrich, Wolfgang Büscher und Denis Johnson und publiziert­e Schriftste­llerinnen und Schriftste­ller wie Max Goldt, Eckhard Henscheid und Birgit Vanderbeke.

Das Verlagspro­gramm mit vielen Erstlingsw­erken spiegele die geistigen Debatten der Berliner Republik wider, hieß es weiter. In seinem Sachbuchpr­ogramm seien Autoren wie Jochen Bleicken, Avishai Margalit und Jacques Schuster.

Alexander Fest stellte sein Verlagspro­jekt ein, als er 2002 als verlegeris­cher Geschäftsf­ührer zu Rowohlt ging. Zum 1. Februar 2022 habe er die Holtzbrinc­k-Gruppe, zu der der Rowohlt-Verlag gehört, verlassen und sei als Beratender Verleger zur dtv Verlagsges­ellschaft nach München gewechselt.

Das Rowohlt-Archiv befinde sich bereits seit 2007 im Deutschen Literatura­rchiv Marbach, wie weitere Verlagsarc­hive unter anderem von S. Fischer, Piper, Luchterhan­d und Suhrkamp/Insel.

→ @ www.dla-marbach.de

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