Fußball-Zweikampf vor Gericht amüsiert die Briten
Ehefrauen der Kicker Rooney und Vardy streiten um Verrat an die Medien
London – Üble Vorwürfe zwischen Prominenten, Verrat und Fußball: Der Streit zwischen Rebekah Vardy und Coleen Rooney bietet so gut wie alles, was in Großbritannien für Aufsehen sorgt. Was als Ärger zwischen Spielerfrauen im Internet begann, hat ernste Folgen. Nun stehen sich die einstigen Freundinnen vor Gericht gegenüber.
Die Ehefrau des englischen Ex-Nationalstürmers Wayne Rooney beschuldigte die Gattin des englischen Ex-Nationalstürmers Jamie Vardy öffentlich, sie habe private Informationen ans Boulevardblatt „The Sun“durchgestochen. Deshalb verklagt Vardy nun Rooney wegen Verleumdung.
Ihr Vorgehen brachte der 36-jährigen Rooney einen neuen Spitznamen ein: Medien ernannten die wohl berühmteste Vertreterin der „Wags“– wie Spielerfrauen in England nach der Abkürzung „Wives and Girlfriends“genannt werden – zu „Wagatha Christie“, nach der berühmten Krimi-Autorin Agatha Christie.
Die Bombe platzte
Die Bombe platzte am 9. Oktober 2019. In einem SocialMedia-Beitrag beschrieb Rooney, sie habe schon lange das Gefühl gehabt, jemand aus ihrem Freundeskreis gebe private Geschichten an die „Sun“weiter. Zur Überprüfung habe sie alle privaten Abonnenten blockiert, bis auf einen.
Sodann habe sie erfundene Geschichten in ihren Instagram-Stories mitgeteilt – alle seien von der „Sun“aufgegrifney.
fen worden. Daher wisse sie mit Sicherheit, wer dahinter stecke, schrieb Rooney, um dann dramatisch die Pointe zu setzen: „Es war .......... Rebekah Vardys Account.“
Die Beschuldigte, damals schwanger, konterte ebenfalls über Social Media. Sie sei schwer enttäuscht von Roo„Ich habe Dich echt gemocht, Coleen, und ich bin sehr traurig, dass Du Dich entschieden hast, dies zu tun, vor allem wenn ich hochschwanger bin“, schrieb die heute 40jährige Vardy prompt. „Ich bin angewidert, dass ich das überhaupt abstreiten muss.“
Der Ball liegt nun auf Coleens
Seite, denn das englische Verleumdungsgesetz sieht vor, dass die Beklagte Vorwürfe beweisen muss.
Schwierige Ermittlung
Zum Prozessauftakt am Dienstag betont Vardys Anwalt Hugh Tomlinson, Rooney habe keine Beweise für ihre Behauptungen. Es sei bekannt, dass andere Menschen wie PRProfis Zugang auch zu privaten Accounts hätten. Und hier könnte die Lösung des Falls liegen. Denn Rooneys Anwalt David Sherborne sieht mittlerweile Anzeichen, dass letztlich Vardys PR-Agentin die Hauptschuldige sein könnte. Jedoch: Die Frau ist langfristig krank geschrieben und fehlt vor Gericht. Ein wichtiges Beweisstück, ihr Handy mit Chatverläufen, ist verschwunden.