Nordwest-Zeitung

Politische­r Streit um Stadion entflammt

Oberbürger­meister will Neubau auf Weg bringen – Grüne für Stadion-Sanierung am Marschweg

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Theobald fährt so wenig wie möglich mit dem Auto. Zum einen, um die Umwelt zu schonen, zum anderen aber auch, um sich abseits seines Schreibtis­ches an der frischen Luft zu Fuß oder auf dem Rad zu bewegen. Was ihm auf den Straßen verstärkt auffällt, ist, dass gefühlt immer mehr Autofahrer­innen und Autofahrer das Rotlicht an Ampeln missachten und vermeintli­ch auf den letzten Drücker über die Kreuzungen beziehungs­weise Einmündung­en fahren. Das führt nicht selten zu gefährlich­en Situatione­n mit anderen Verkehrste­ilnehmern, wobei Fußgänger und Radfahrer besonders gefährdet sind.

Wie auch immer, Theobald wundert sich, dass die Autofahrer­innen und Autofahrer so mutig sind. Die Polizei fährt auch mit Zivilfahrz­eugen Streife, hat er erst am Dienstag beobachtet. Wer als Rotsünder bei einer Gefährdung anderer Verkehrste­ilnehmer erwischt wird, erhält zwei Punkte in der Flensburge­r Verkehrssü­nderkartei, ein Bußgeld in Höhe von 200 Euro und muss den Führersche­in für einen Monat abgeben, weiß

theobald@NWZmedien.de

Oldenburg/hus – In der Diskussion über den Bau eines Fußballsta­dions neben der Weser-Ems-Halle in Oldenburg ist es zum offenen Konflikt zwischen Oberbürger­meister Jürgen Krogmann (SPD) und der Grünen-Fraktion gekommen, die mit der SPD eine breite Ratsmehrhe­it bildet. Der Sportaussc­huss wird sich an diesem Mittwoch auf Antrag der Grünen mit einem großen Fragenkata­log an die Verwaltung wenden. Der OB ist einen Schritt weiter: Am Dienstagab­end ließ er ohne die Sitzung des Sportaussc­husses abzuwarten über sein Pressebüro mitteilen, dass „die Stadtverwa­ltung dem Ausschuss für Stadtplanu­ng und Bauen für die Sitzung am 19. Mai einen Be

vorlegen wird, der den Ball für den Neubau eines drittligat­auglichen Fußballsta­dions an der Maastricht­er Straße ins Rollen bringt“. Beide Sitzungen finden ab 17 Uhr in der Alten Fleiwa an der Industries­traße 1d statt.

Kenntnis genommen

Man nehme die Veröffentl­ichungen zu Plänen des Oldenburge­r Oberbürger­meisters Jürgen Krogmann in Bezug auf einen möglichen Neubau einer Fußball-Arena in Oldenburg zur Kenntnis, hatte die Grünen-Fraktion zuvor mitgeteilt. „Mit dem Marschweg-Stadion besitzt die Stadt Oldenburg ein MehrzweckS­tadion, das bei entspreche­n

Sanierung auch als Spielstätt­e für die 3. Fußball-Liga genutzt werden kann, ohne dass neue Flächen bebaut und viele Millionen Euro städtische Gelder in ein zweites neues Stadion investiert werden müssen“, kommentier­t Fraktionss­precherin Rita Schilling die Pläne.

Signal an DFB

Krogmann will seinen Vorstoß als „deutliches Signal an den Deutschen Fußball-Bund (DFB)“verstanden wissen. Der DFB habe zu verstehen gegeben, dass die vom designiert­en Regionalli­ga-Meister VfB Oldenburg beantragte Erteilung einer Lizenz für die Dritte Liga auch davon abhängt, inwieweit die Absicht zu Inschlussv­orschlag vestitione­n in eine Profisport­gerechte Infrastruk­tur zu erkennen ist. „Dieses Zeichen soll der Aufstellun­gsbeschlus­s für den Bebauungsp­lan senden. Wir wollen den VfB, der eine reelle Aufstiegsc­hance hat, nicht ins Abseits laufen lassen“, sagt Krogmann.

Übergangsl­ösung

Gleichzeit­ig soll die Perspektiv­e für einen StadionNeu­bau eine Übergangsl­ösung zur vorübergeh­enden Weiternutz­ung des bestehende­n Marschweg-Stadions erleichter­n. Das städtische Stadion, das bei weitem nicht die Drittliga-Anforderun­gen erfüllt und selbst in der viertklass­igen Regionalli­ga nur mit einer Ausnahmege­nehmider gung des Verbandes bespielt werden darf, soll so weit wie nötig ertüchtigt werden. So gilt eine Fluchtlich­tanlage, die für fernsehtau­gliches Licht sorgt, als Mindestkri­terium. Spiele dürfen dort ab 18.30 Uhr aber nicht angepfiffe­n werden. Zudem entspreche­n auch die sicherheit­stechnisch­en und infrastruk­turellen Gegebenhei­ten nicht den DFB-Anforderun­gen, widerspric­ht der OB den Grünen.

Unabhängig davon muss der VfB Oldenburg dem DFB bis zum 1. Juni eine drittligat­augliche Spielstätt­e benennen, um im Falle eines Aufstiegs die erforderli­che Zulassung für die Teilnahme am Spielbetri­eb zu erhalten. Diese Spielstätt­e wird außerhalb Oldenburgs liegen.

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BILD: Torsten von Reeken Hier – in Nachbarsch­aft zu EWE Arena (links) und LzO (Vordergrun­d) – wäre Platz für ein Stadion.
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