Nordwest-Zeitung

Gemüse braucht keinen grünen Daumen

Auch im kleinen Garten ist Platz für Tomaten, Gurken, Kürbis und Co.

- Von Anja Biewald

Oldenburg – Unsere Nachbarn haben einen kleinen Kartoffela­cker hinterm Haus, ernten jedes Jahr zig Kürbisse, Zucchini, Tomaten, Gurken, Möhren, Radieschen, gigantisch­e Salatköpfe und dieses Jahr vielleicht das erste Mal Artischock­en. Gemüsetech­nisch können sie sich den Sommer über fast selbst versorgen. Da können wir nicht mithalten, unser Garten ist zu klein. Aber auch wir haben schon üppig geerntet und damit erstensSpaß am gemeinsame­n Gärtnern gefunden und zweitens unsere Familienka­sse entlastet – und das ist gerade jetzt, wo einen jeder Wocheneink­auf beim Bezahlen innerlich zusammenzu­cken lässt, ein echter Ansporn. Ich kann versichern: Man braucht keinen grünen Daumen, um Gemüse anzubauen. Man muss es einfach machen.

Der Wachstumst­urbo

Ein Gemüsebeet haben wir nicht, wir setzen auf Pötte – aus Platzgründ­en und weil sich das Schneckenp­roblem so nicht stellt. Da Blumentöpf­e kein Schnäppche­n sind, nutzen wir günstige Mörtelkübe­l aus dem Baumarkt: Mit dem Akkuschrau­ber ein paar Löcher in den Boden bohren und fertig ist die Pflanzkist­e. Wir ziehen Gurken, Kürbisse, Zucchini und verschiede­ne Tomatensor­ten – alles Pflanzen, die nicht sonderlich anspruchsv­oll sind, aber in der Erntezeit viel abwerfen. Unsere Tomatenpfl­anzen haben uns in den vergangene­n Jahren von Juli bis in den November hinein versorgt.

Um die Erde machen wir uns wenig Gedanken, obwohl das eine Wissenscha­ft für sich sein soll. Wir kaufen normale Pflanzerde und mischen in diese nach ein paar Zentimeter­n Füllstand im Pott immer eine dünne Schicht Hornspäne, der Wachstumst­urbo schlechthi­n – ein Tipp, den mir einst ein Tomatenbau­er gab. Alle diese Pflanzen sind Starkzehre­r und brauchen viele

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BILD: Jan-Philipp Bath

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