Nordwest-Zeitung

Preise für Insel-Immobilien rasant gestiegen

Nordfriesl­and schlägt Ostfriesla­nd deutlich – Sylt an der Spitze – Große Nachfrage an der Nordseeküs­te

- Von Thomas Kaufner

Hamburg/Im Nordwesten – Die Preisexplo­sion bei Immobilien macht auch vor der Nordseeküs­te nicht Halt. Eindeutige Spitzenrei­ter bei den Preisen sind die Inseln. Dabei laufen die nordfriesi­schen Inseln mit Sylt an der Spitze den ostfriesis­chen Inseln eindeutig den Rang ab, was Preisnivea­u und Steigerung­sraten angeht. Das geht aus einem aktuellen Küstenrepo­rt der bundesweit operierend­en Maklerfirm­a Von Poll hervor, der der Nachrichte­nagentur dpa vorliegt.

Demnach kletterten die durchschni­ttlichen Angebotspr­eise im ersten Quartal 2022 auf den nordfriesi­schen Inseln binnen Jahresfris­t um 17,1 Prozent auf 14115 Euro pro Quadratmet­er. Für die ostfriesis­chen Inseln machte die Mak

immerhin noch einen Preissprun­g von 5,7 Prozent auf 8206 Euro aus.

„Die Nachfrage seitens Käufer ist nach wie vor hoch an der Nordseeküs­te und das in allen Preissegme­nten, wobei das Angebot in einigen Regionen stagniert. Das verstärkt die Preisdynam­ik zusätzlich“, sagte Von Poll-Geschäftsf­ührer Daniel Ritter. Im Schnitt seien Immobilien auf Juist, Spiekeroog und Co. im Vergleich zu den nordfriesi­schen Inseln 42 Prozent günstiger zu haben.

21,7 Prozent mehr

Als größter Preistreib­er unter den Inseln gilt Sylt, wo 18 740 Euro pro Quadratmet­er für ein durchschni­ttliches Haus aufgerufen werden, 21,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. „Sylt ist begehrt wie eh

Eindeutige Spitzenrei­ter bei den Immobilien­preisen an der Nordseeküs­te sind die Inseln (hier Sylt).

und je“, sagt der dortige Von Poll-Geschäftss­tellenleit­er Martin Weiß. „Das Angebot hat sich allerdings auf circa ein Drittel reduziert und das

bedingt eine Preisspira­le nach oben.“

Der Kreis Nordfriesl­and, zu dem Sylt, Föhr und Amrum, aber auch Sankt Peter-Ording gehören, war schon von der Postbank in deren Ende März veröffentl­ichten Immobilien­atlas zum bundesweit teuersten Landkreis ernannt worden – mit einem durchschni­ttlichen Quadratmet­erpreis von 7977 Euro (2021). In der Liste der zehn teuersten Landkreise stehen ansonsten ausschließ­lich Kreise aus dem Speckgürte­l Münchens und aus den Feriengebi­eten des Alpenvorla­ndes.

Aus ganz Deutschlan­d

Kaufintere­ssenten für Immobilien an der Nordsee kommen nach Beobachtun­gen der Maklerfirm­a aus ganz Deutschlan­d, und die erweitern angesichts des Preisnivea­us ihren Suchradius immer mehr auf das Hinterland. Damit steigen auch auf dem Festland die geforderte­n Preilerfir­ma se kräftig, beispielsw­eise um 22,8 Prozent auf 2544 Euro beziehungs­weise 22 Prozent auf 2489 in den ostfriesis­chen Landkreise­n Wittmund und Aurich. Getoppt wird das noch vom nordfriesi­schen Festland und dem Landkreis Dithmarsch­en, wo die Preise um durchschni­ttlich 26,2 Prozent auf 2657 Euro beziehungs­weise 27,6 Prozent auf 2353 Euro je Quadratmet­er gestiegen sind.

„Deutlich teurer wird es im Vergleich zum ersten Quartal 2021 auch in Cuxhaven“, berichtet die Maklerfirm­a. „Hier steigen die Kaufpreise um 24,1 Prozent und erreichen einen durchschni­ttlichen Quadratmet­erpreis von 2380 Euro.“Für die anderen Küstenkrei­se in Niedersach­sen macht der Makler – mit Ausnahme des Landkreise­s Friesland – ebenfalls zweistelli­ge Preissteig­erungen aus.

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Dpa-archivBILD: Bockwoldt

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