Als Werder Aufstieg in Oldenburg feierte
Bremer kehrten vor 41 Jahren dank 3:0-Erfolg beim VfB in 1. Fußball-Bundesliga zurück
Oldenburg – Otto Rehhagel meckerte, Norbert Meier traf und Rudi Assauer musste den Kopf einziehen. Fast auf den Tag genau 41 Jahre ist es her, dass Werder Bremen zum letzten Mal aus der 2. in die 1. Fußball-Bundesliga aufstieg – und das in Oldenburg. Wenn die Bremer an diesem Sonntag (15.30 Uhr/Sky), dem 15. Mai 2022, im Heimspiel gegen Jahn Regensburg zum zweiten Mal in ihrer Clubgeschichte den direkten Wiederaufstieg perfekt machen können (dafür fehlt noch ein Punkt), werden Erinnerungen an den 12. Mai 1981 wach, als 18 000 Menschen eng an eng im Donnerschwee-Stadion einen 3:0-Sieg Werders beim VfB sahen.
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„Oldenburg hatte gegen Werder Bremen nie den Hauch einer Chance auf Erfolg“, hieß es damals in dieser Zeitung. Kein Wunder: Spieler wie Erwin Kostedde (erzielte in dieser Saison 29 Tore), Dieter Burdenski, Klaus Fichtel, Benno Möhlmann und Norbert Meier waren Teil der Bremer Star-Truppe, die die Partie durch Tore von Norbert Siegmann (8. Minute), Meier (32.) und Uwe Behrens (76.) für sich entschied – und dennoch gar nicht so recht feiern wollte. „Wir haben uns den Aufstieg als Ziel gesetzt“, sagte Möhlmann recht leidenschaftslos und Rehhagel zeigte sich mit dem Gesehenen gar unzufrieden: „Wir spielen immer nur so stark wie nötig. Mehr brauchen wir heute nicht zu sagen.“Mit 68:16 Punkten wurde Werder Zweitliga-Meister.
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Die Star-Truppe
Der große Ärger
Auch wenn die Partie auf dem Platz recht ruhig verlief, gab es Es war mehr Hektik auf den Rängen als auf dem Rasen“, berichtete diese Zeitung damals.
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Das letzte Duell
Für den VfB Oldenburg, der sich bei schwülen Bedingungen insgesamt teuer verkaufte, stand an jenem vorletzten Spieltag nur noch das Prestige auf dem Spiel. Die Oldenburger, als Aufsteiger in die 2. Bundesliga Nord gestartet, waren zu diesem Zeitpunkt bereits abgestiegen. „Wir haben in der Anfangsphase kapitale Fehler gemacht. Da merkte man, dass der VfB eben nur biedere Handwerker hat“, kritisierte VfB-Trainer Gerd Bohnsack seine Mannschaft. Weil im Sommer 1981 die eingleisige 2. Liga eingeführt wurde, hätte der VfB in der 22er-Liga mindestens Platz zwölf erreichen müssen. Rang 15 mit 34:50 Punkten in der Abschlusstabelle war zwar ein respektables Ergebnis, bedeutete dennoch den Abstieg in die Oberliga Nord. Somit war das Heimspiel gegen Werder an diesem Mai-Tag 1981 das bis heute letzte Ligaduell, das Oldenburg und Bremen miteinander bestritten. Erst 1990 kehrte der VfB in die 2. Liga zurück – zwei Jahre zuvor, auch da unter Rehhagel, war Werder zum zweiten Mal Deutscher Meister geworden.