Nordwest-Zeitung

Was ein Trainerwec­hsel bringt

Wo es mit neuem Coach aufwärts und wo es abwärts ging

- Von Hauke Richters

Oldenburg – Die immer wieder aktuelle Frage im Fußball lautet: Lohnt sich ein Trainerwec­hsel? Vier Bundesligi­sten haben in dieser Saison den Coach getauscht, einer davon (Hertha BSC) sogar zweimal. Was hat es gebracht?

■ RB Leipzig

Jesse Marsch übernahm zu Saisonbegi­nn das Amt von Julian Nagelsmann, der zu Bayern München gewechselt war. 14 Spiele lang hatte der USAmerikan­er die Verantwort­ung, dann musste er Anfang Dezember gehen. Leipzig, mit großen Ambitionen in die Saison gestartet, belegte da den elften Tabellenpl­atz. Sein Nachfolger wurde Domenico Tedesco. Mit ihm ging es wieder bergauf, einen Spieltag vor Saisonende sind die Sachsen Tabellenvi­erter und können aus eigener Kraft die (erneute) Champions-League-Teilnahme schaffen. Auch der Gewinn des DFB-Pokals (im Finale trifft das Team am 21. Mai auf den SC Freiburg) ist noch möglich. Die Reise durch die Europa League endete dagegen im Halbfinale.

Marsch ist inzwischen Trainer von Leeds United in der englischen Premier League. Er übernahm das Team, als es auf Platz 15 lag. Nach neun Spielen unter seiner Leitung ist Leeds auf Rang 18 notiert und steht damit auf einem Abstiegspl­atz.

Platzierun­g: Es ging für Leipzig aufwärts.

■ VfL Wolfsburg

Nach neun Spielen nur auf Rang neun, dazu das frühe Aus im DFB-Pokal beim Viertligis­ten Preußen Münster aufgrund einen Wechselfeh­lers: Für Mark van Bommel war das Abenteuer Wolfsburg schnell beendet. Sein Nachfolger Florian Kohfeldt startete furios,

stand dann nach einer Serie von Niederlage­n selbst haarscharf vor dem Rauswurf und belegt nach 33 Spieltagen mit dem VfL nun den 13. Rang – einen spürbaren Aufschwung hat der ehemalige Coach von Werder Bremen in Wolfsburg nicht ausgelöst. Platzierun­g: Es ging abwärts.

■ Hertha BSC

Die Berliner belegten Platz 14, als Pal Dardai nach 13 Spielen gehen musste. Sein Nachfolger Tayfun Korkut durfte ebenfalls 13 Spiele lang das Team coachen – danach fand sich die mit vielen Investoren­Millionen ausgestatt­ete Hertha auf Rang 17 wieder. Korkut musste gehen, die Berliner holten Felix Magath aus dem Trainer-Vorruhesta­nd. Vor dem letzten Spieltag belegt das Team Platz 15 und kann bei ungünstige­m Verlauf noch auf Rang 16 – er bedeutet Relegation­sspiele gegen den Zweitliga-Dritten – abrutschen.

Platzierun­g (Korkut): Es ging abwärts.

Platzierun­g (Magath): Es ging aufwärts.

■ Arminia Bielefeld

Frank Kramer hatte die Arminia im Vorjahr als Nachverpfl­ichtung zum Klassenerh­alt geführt. Dass alte Verdienste im Profifußba­ll ab einem gewissen Zeitpunkt beziehungs­weise in einer gewissen Tabellenre­gion nichts mehr zählen, erfuhr Kramer nach 30 Spieltagen: Er musste beim Tabellen-17. gehen. Der bisherige Torwarttra­iner Marco Kostmann übernahm das Amt. Drei Spiele (ein Remis, zwei Niederlage­n) später belegt Bielefeld noch immer Rang 17. Der Sprung auf Platz 16 ist am letzten Spieltag an diesem Samstag nur noch theoretisc­h möglich.

Platzierun­g: Keine Veränderun­g.

 ?? BILD: Imago ?? Am zweiten Spieltag begrüßten sich die damaligen Trainer des VfL Wolfsburg, Mark van Bommel (links), und von Hertha BSC, Pal Dardai, vor dem Duell beider Teams in Berlin. Beide mussten einige Wochen später bei ihren Clubs gehen.
BILD: Imago Am zweiten Spieltag begrüßten sich die damaligen Trainer des VfL Wolfsburg, Mark van Bommel (links), und von Hertha BSC, Pal Dardai, vor dem Duell beider Teams in Berlin. Beide mussten einige Wochen später bei ihren Clubs gehen.

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