Neben Paulding verlässt auch Günther große Bühne
34-Jähriger von RP Ulm hört am Saisonende auf – Playoffs zum Karriereende
Neu-Ulm/Oldenburg – Wenn die Saison für Routinier Per Günther endet wie jedes Bundesliga-Jahr, wird es ein trauriger Abschied von der großen Basketball-Bühne. In den Playoffs ist der 34-Jährige mit RP Ulm wie quasi in jeder Saison dabei, doch zu einem großen nationalen Titel reichte es in den zahlreichen Anläufen seit 2008 nicht.
„Ein Ende ohne Playoffs hätte durchaus auch etwas gehabt. Das hätte man planen können, alle Freunde und die Familie hätten dabei sein können“, erzählte Günther. So wird seine Karriere, wenn kein sensationeller Meistertitel geler
lingt, den Schlusspunkt in einer Niederlage finden – in welcher Playoff-Runde auch immer.
Der gebürtige Gießener und langjährige Nationalspiemacht nach diesem Jahr Schluss und hat dafür Respekt und Bewunderung geerntet. „Es ist eine Kunst, im richtigen Moment aufzuhören. Er ist natürlich ein Super-Typ und ein Super-Mensch. Es ist ein großartiges Gesicht der Liga“, sagte der Geschäftsführer der Basketball-Bundesliga (BBL), Stefan Holz.
Neben Günther hören auch der 39-jährige Rickey Paulding (EWE Baskets Oldenburg) und der 37-jährige Alex King (s.Oliver Würzburg) mit dem Basketball auf. Die beiden haben ihren Abschied vom LigaSpielbetrieb bereits gefeiert: Weder Oldenburg noch Würzburg haben sich für die Playoffs qualifiziert, die an diesem Freitag beginnen.
Nicht nur bekannte Spieler verlassen die Liga. In den Frankfurt Skyliners und den Gießen 46ers steigen zwei Traditionsclubs ab, wobei sich für Frankfurt über eine Wildcard (die BBL erklärte am Dienstag, dass eine solche vergeben wird) noch ein Türchen zum Ligaverbleib öffnen könnte. „So ist der Sport. Es ist das Wesen der BBL, dass zwei Clubs absteigen müssen. Dass Spieler, wenn sie weit in den 30ern sind, aufhören, ist ja völlig klar. Es wird neue Gesichter geben. Es bilden sich ja schon neue Gesichter heraus“, sagte Holz. In diesem Jahr sind es aber doch viele Abschiede auf einmal. Es ist eine kleine Zäsur, die die Liga in naher Zukunft zu bewältigen hat.
Günther erreichte in der Hochphase seiner Karriere mit den Ulmern 2012 und 2016 (Meisterschaft) sowie 2013 und 2014 (Pokal) nationale Finals, doch für Silberware sollte es wegen der damaligen Dominanz von Bamberg und Berlin nicht reichen. „Wir sind im Finale zweimal in eine Bamberger Mannschaft gelaufen, die einfach besser war“, erinnerte sich Günther, der sich zu einem der Aushängeschilder der Eliteliga entwickelt hat. BBL-Boss Holz hofft daher, von Günthers Art und dessen Beliebtheit auch in Zukunft profitieren zu können. „Er zieht nicht auf den Mond oder stirbt, er wird dem Basketball erhalten bleiben“, sagte der Funktionär.