Reisezentrum im Bahnhof Oldenburg vor Schließung
Vertrag läuft im Dezember aus – Fahrkarten über Bahnhofsbuchhandlung
Oldenburg – Die Tage der Fahrkartenschalter im Oldenburger Hauptbahnhof sind gezählt: Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember soll das Reisezentrum schließen. Die Deutsche Bahn gibt den historischen Wartesaal des Bahnhofs, in dem bislang DB-Mitarbeiter Fahrkarten verkaufen und Reisende beraten, Stand heute zum 11. Dezember auf.
Hintergrund für den Rückzug ist die Übergabe des Ticketvertriebs am Standort Oldenburg von der Deutschen Bahn an die Nordwest-Bahn. Geplant ist, dass die Bahnhofsbuchhandlung im Dezember in den Ticketverkauf einsteigt und in den Geschäftsräumen auch Bahn-Kunden berät. Ansonsten
gibt es im Hauptbahnhof ab Dezember Fahrkarten nur noch an Automaten. Die denkmalgeschützte Kundenhalle stünde dann leer.
Protest der Stadt
Die Stadt will diesen Serviceabbau an diesem zentralen Verkehrsknotenpunkt nicht hinnehmen. Die vorgesehene Lösung mit der Buchhandlung werde als „nicht ausreichend“angesehen, sagte ein Sprecher der Verwaltung. Die Stadt habe großes Interesse an einem „qualitativ hochwertigen Beratungs- und Verkaufsangebot im Hauptbahnhof, das sowohl den Nahals auch den Fernverkehr umfasst“. Aus Sicht der Stadt liegt der Ball bei der Landesnahverkehrsgesellschaft.
Diese Behörde ist dem Verkehrsministerium in Hannover unterstellt und plant den Bus- und Zugverkehr im Land Niedersachsen. Die Ausschreibung der Landesnahverkehrsgesellschaft hatte den Betrieb eines eigenen Kundencenters für den Bahnhof Oldenburg nicht vorgeschrieben – und deshalb sieht sich die Nordwest-Bahn mit Blick auf die Kosten zum Unterhalt nicht verpflichtet.
Vertraglich nicht nötig
Mit dem Angebot der Buchhandlung erfüllt die Nordwest-Bahn ihre vertragliche Pflicht gegenüber der Landesnahverkehrsgesellschaft. Die Nordwest-Bahn sieht sich nicht in der Lage, freiwillig und auf eigene Kosten das Kundencenter fortzuführen. Ein Sprecher der NordwestBahn betonte, das Angebot auf die Ausschreibung der Landesnahverkehrsgesellschaft sei „passgenau für die Vorgaben der Aufgabenträger kalkuliert, um gegenüber Mitbewerbern konkurrenzfähig zu bleiben“.
Aber auch die Landesnahverkehrsgesellschaft ist mit der Lage nicht zufrieden. „Wir möchten eine andere Lösung, die über den einen Schalter in der Buchhandlung hinausgeht“, sagte ein Sprecher. Die Stadt hofft, dass es doch noch zu einer Lösung kommt.
■ Wo aus Sicht der Beteiligten der springende Punkt für den Erhalt von Fahrkartenschaltern liegt, lesen Sie auf
Theobalds Kollege steht regelmäßig um 6 Uhr auf. Er stellt sich am Smartphone zwar den Wecker, doch wacht er auch so pünktlich um kurz vor 6 auf – auf seine innere Uhr ist eben Verlass.
Auf dem Nachttisch steht zudem ein defekter Radiowecker mit Leuchtanzeige, die es noch tut. Mehr als 40 Jahre ist das Ding alt, der Kollege mag sich aber nicht davon trennen und nutzt es, um – wenn er mal wach wird – auf die Uhr zu schauen. Schlafforscher würden nun einwenden, dass man das nicht machen soll. Den Kollegen stört es aber nicht und er schläft, wenn es die Zeit zulässt, einfach weiter.
Nun denn, am Freitag blickte er wie gewohnt auf den Wecker: 5.59 Uhr, Zeit zum Aufstehen. Von der Bettkante aus schaute er noch einmal auf die Leuchtziffern und bemerkte, dass es tatsächlich erst 5.29 Uhr war. Er hatte die 2 als 5 gelesen. Mit Brille wär’ das nicht passiert, schmunzelt
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Wieder freie Fahrt am Stau: Die Sperrung auf Höhe des Stau Hausnummer 34 an der Einmündung zur Kaiserstraße ist aufgehoben. Die Reparaturarbeiten in der Kanalanlage konnten früher als erwartet abgeschlossen werden.
die Hindenburgstraße wird aufgrund von dringenden Kanalsanierungsarbeiten auf Höhe der Hausnummer 33 gegenüber dem Theodor-Tantzen-Platz von Dienstag, 17. Mai, bis Mittwoch, 25. Mai, halbseitig gesperrt. Der Kraftfahrzeugverkehr wird mittels einer Baustellenampel an der Arbeitsstelle vorbeigeführt.
die Brandenburger Straße ist wegen Betonierarbeiten an der Ecke zur Klingenbergstraße am Dienstag, 17. Mai, für den Kfz-Verkehr gesperrt. Zu Fuß kann auf der gegenüberliegenden Straßenseite an der Arbeitsstelle vorbeigelaufen werden. Eine Umleitung über die Straßen An den Voßbergen und Rahel-StrausStraße ist ausgeschildert. Die Busse der VWG-Linien 311, 321 und N39 fahren eine Umleitung über die Straße An den Voßbergen. Da die Bedienung der Haltestellen „Brandenburger Straße“und „Klinikum“für die Dauer der Sperrung aufgehoben wird, werden an der Ecke zur Rahel-Straus-Straße die Ersatzhaltestellen „Klinikum“eingerichtet.
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Oldenburg/Hannover – Geldinstitute schließen kleinere Filialen, Servicestellen werden ins Internet verlagert, öffentliche Einrichtungen verweisen auf Telefon-Hotlines: Die Zahl der Anlaufstellen, in denen Kunden Ansprechpersonen zu Gesicht bekommen, geht zurück. Da macht die Deutsche Bahn keine Ausnahme. Während früher zu jedem Bahnhof ein Schalter gehörte, sind heute selbst in Städten wie Wilhelmshaven oder Osnabrück Reisezentren verwaist.
In Oldenburg sind die Weichen ebenfalls auf Rückzug gestellt. Wenn sich in den nächsten Wochen nicht doch noch eine Lösung findet, gehen im Reisezentrum im Bahnhof die Lichter aus. Die Deutsche Bahn hat die Schließung zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2022 angekündigt.
Nebenher-Verkauf reicht
Was ist der Grund? Die Nordwest-Bahn hat sich über Dezember 2022 hinaus den Betrieb des Regio-S-Bahn Netzes Bremen/Niedersachsen gesichert. Das Unternehmen ist zwar verpflichtet, für den Ticket-Vertrieb am Bahnhof Oldenburg zu sorgen. Allerdings hat die Landesnahverkehrsgesellschaft in Hannover nicht vorgeschrieben, dass dafür ein Reisezentrum zu unterhalten ist. Mit einem Nebenher-Verkauf von Fahrkarten in der Oldenburger Bahnhofsbuchhandlung erfüllt die Nordwest-Bahn ihre Verpflichtungen.
Glücklich ist niemand mit dieser Entwicklung. Die Landesnahverkehrsgesellschaft bedauert, dass es in Oldenburg neben den Automaten nur einen Nebenbei-Verkauf von Fahrkarten zwischen Zeitungen, Zigaretten und Süßig
Anlaufstelle für Bahnreisende: Das Reisezentrum der Deutschen Bahn im Hauptbahnhof Oldenburg verkauft Fahrkarten, sucht Reiseverbindungen heraus und berät Kunden bei Fragen zum Service.
keiten geben soll. Auch die Nordwest-Bahn betont, sie wolle „eine Lösung, die über den einen Schalter in der Buchhandlung hinausgeht“. Und die Stadt Oldenburg stellt fest: Ein „hochwertiges Vertriebsangebot vor Ort“sei „von ausschlaggebender Bedeutung“für eine gute Entwicklung der Fahrgastzahlen.
Viele Ideen
Ideen, wie es ab Dezember 2022 weitergehen kann, liegen auf dem Tisch. Die DeutscheBahn-Tochter DB Vertrieb hat der Nordwest-Bahn nach eigenen Angaben „ergänzende Leistungen“angeboten. Im Klartext: Der Verkauf an Schaltern, die mit DB-Beschäftigten besetzt sind, geht weiter. Das würde sich die DB auch etwas kosten lassen.
Das Problem ist die große denkmalgeschützte Kundenhalle, die im Unterhalt hohe Kosten verursacht. Die Landesnahverkehrsgesellschaft,
Christoph Kiefer über die Zukunft des Reisezentrums im Hauptbahnhof.
die sich finanziell ebenfalls an einer besseren Lösung beteiligen will, bringt es auf den Punkt. „Alle Beteiligten haben das Problem, dass es im Bahnhof keine geeigneten freien Flächen bis etwa 100 Quadratmeter gibt. Das spielt bei den Betriebskosten eine Rolle“, sagt ein Sprecher.
Hätte die Landesnahverkehrsgesellschaft ein Reisezentrum
nicht als Bedingung verbindlich in die Ausschreibung aufnehmen können? Der Sprecher verneint: Den Fortbestand des DB-Reisezentrums im Verkehrsvertrag vorzuschreiben, sei nicht möglich gewesen. „Das Wettbewerbsrecht lässt nicht zu, dass wir einen konkreten Betreiber für den Verkauf vorgeben.“Aus freien Stücken greift allerdings
niemand gern in die Tasche.
Wie geht es weiter? Der Wille, die Fahrkartenschalter zu retten, ist auf allen Seiten vorhanden. Alle Beteiligten sprechen sich für eine „ordentliche Lösung“aus. Man sei bereit, sich notfalls finanziell zu beteiligen. Die entscheidende Frage lautet: mit viel Geld? Diese Frage ist offen.