Elefanten und Rennpferde
Armin Laschet war mal Unionskanzlerkandidat. Er litt stark darunter, dass alles, aber auch alles im Live-Ticker via Handy aus den Sitzungen der Unionsschwestern durchgestochen wurde. Schön für Journalisten, blöd für Laschet. Inzwischen müssen zumindest CDUler im Vorstandssaal ihr Handy in ein Holzregal legen. Seitdem herrscht Ruhe an der SMS-Front. Neulich drang dann doch mal wieder was nach draußen. Da beriet man gemeinsam mit der CSU. Sieh an, sieh an.
■ Kommt da jetzt das politische Liebescomeback? Union und FDP haben sich entfremdet. Wegen der Ampel. Manch einer soll den C-Parteien auch immer noch die Freude über den FDP-Rauswurf aus dem Bundestag 2013 übel nehmen. In dieser Woche startete man einen Neuanfang. So kamen die NRW-Landesgruppen von FDP-Mann Bijan Djir-Sarai und CDUPolitiker Günther Krings zusammen. Früher hieß die informelle Runde beider in Berlin übrigens „Kartoffelküche“. In der brodelt es jetzt wohl wieder.
■ Manche Dinge lassen sich ganz plastisch erklären. Am Donnerstag im Bundestag meinte der SPD-Mann Bengt Bergt aus Norderstedt, vom Antrag bis zum Bau einer Windkraftanlage würden in Deutschland durchschnittlich 22 Monate ins Land gehen. „22 Monate, um das mal zu verdeutlichen, so lange tragen Elefanten ihre Babys aus.“Das könne sich die Republik nicht mehr leisten. Bergt: „Wir wollen runter auf die Tragzeit von Rennpferden, unter einem Jahr muss drin sein.“
■ Amira Mohamed Ali, die Fraktionsvorsitzende der Linken, fiel am Mittwoch im Bundestag durch einen besonderen Zwischenruf auf. Ihre Parteifreundin Ina Latendorf hatte angemerkt, dass deutsche Düngemittelhersteller im Schatten des Ukraine-Krieges ihren Gewinn vervierfacht hätten. „Das ist die Wahrheit!“, rief Mohamed Ali. „Das ist die Wahrheit!“Gelächter bei den anderen. „Ja! Das ist die Wahrheit!“, so die Oldenburgerin noch mal grinsend.