Mehr Geld für Waffen, neue Wege für Getreide
Was die Außenminister und die Agrarminister der G7-Staaten beschlossen haben
Weißenhäuser Strand/Stuttgart – Die EU will weitere 500 Millionen Euro für die Lieferung von Waffen und Ausrüstung an die ukrainischen Streitkräfte zur Verfügung stellen. Das kündigte der EUAußenbeauftragte Josep Borrell am Freitag am Rande des
in einem Luxushotel nahe dem Weißenhäuser Strand an der Ostsee an. Damit würden sich die für die Ukraine zur Verfügung stehenden EU-Mittel für Militärhilfe auf zwei Milliarden Euro erhöhen.
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba rief die G7-Staaten zu mehr Tempo bei Waffenlieferungen auf. Wenn man kämpfe, sei es nicht hilfreich, wenn die dafür benötigten Waffen noch „auf dem Weg“seien, sagte er.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock kündigte in Weißenhäuser Strand eine konzertierte Antwort der G7Gruppe auf die weltweiten Folgen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine wie die sich abzeichnende ErnähG7-Außenministertreffens rungskrise an. Das war auch Thema beim G7-Agrarministertreffen, das parallel in Stuttgart stattfand. Die Ukraine nahm dort Deutschland, die USA und die fünf weiteren führenden Industrienationen bei der strategisch wichtigen Getreideausfuhr dauerhaft in die Pflicht. „Viele Länder müssen sich engagieren“, forderte Agrarminister Mykola Solskyj.
Die Lage ist heikel, denn die meisten Seehäfen der Ukraine, die vor dem russischen Angriff einer der größten Getreideexporteure war, sind blockiert. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) sicherte dem Land Unterstützung zu. Es gehe vor allem darum, alternative Transportwege für ukrainisches Getreide auszuloten.