Nordwest-Zeitung

Mehr Geld für Waffen, neue Wege für Getreide

Was die Außenminis­ter und die Agrarminis­ter der G7-Staaten beschlosse­n haben

- Von Ansgar Haase Und Christian Böhmer

Weißenhäus­er Strand/Stuttgart – Die EU will weitere 500 Millionen Euro für die Lieferung von Waffen und Ausrüstung an die ukrainisch­en Streitkräf­te zur Verfügung stellen. Das kündigte der EUAußenbea­uftragte Josep Borrell am Freitag am Rande des

in einem Luxushotel nahe dem Weißenhäus­er Strand an der Ostsee an. Damit würden sich die für die Ukraine zur Verfügung stehenden EU-Mittel für Militärhil­fe auf zwei Milliarden Euro erhöhen.

Der ukrainisch­e Außenminis­ter Dmytro Kuleba rief die G7-Staaten zu mehr Tempo bei Waffenlief­erungen auf. Wenn man kämpfe, sei es nicht hilfreich, wenn die dafür benötigten Waffen noch „auf dem Weg“seien, sagte er.

Bundesauße­nministeri­n Annalena Baerbock kündigte in Weißenhäus­er Strand eine konzertier­te Antwort der G7Gruppe auf die weltweiten Folgen des russischen Angriffskr­iegs in der Ukraine wie die sich abzeichnen­de ErnähG7-Außenminis­tertreffen­s rungskrise an. Das war auch Thema beim G7-Agrarminis­tertreffen, das parallel in Stuttgart stattfand. Die Ukraine nahm dort Deutschlan­d, die USA und die fünf weiteren führenden Industrien­ationen bei der strategisc­h wichtigen Getreideau­sfuhr dauerhaft in die Pflicht. „Viele Länder müssen sich engagieren“, forderte Agrarminis­ter Mykola Solskyj.

Die Lage ist heikel, denn die meisten Seehäfen der Ukraine, die vor dem russischen Angriff einer der größten Getreideex­porteure war, sind blockiert. Bundesland­wirtschaft­sminister Cem Özdemir (Grüne) sicherte dem Land Unterstütz­ung zu. Es gehe vor allem darum, alternativ­e Transportw­ege für ukrainisch­es Getreide auszuloten.

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