Die wichtige Hilfe der Ehrenamtlichen
Caritas, Diakonie und NWZ-Leser unterstützen Ukraine-Flüchtlinge im Oldenburger Land
Im Nordwesten – Ludmilla Gib ist 45 Jahre alt, in Kasachstan geboren, lebt seit 22 Jahren in Deutschland, hat seit Jahren die deutsche Staatsangehörigkeit und fühlt sich im Oldenburger Münsterland zu Hause.
Als sie von den Menschen aus der Ukraine erfuhr, die nach dem Ausbruch des Krieges dort im Oldenburger Land Schutz und Zuflucht suchten, zögerte sie nicht lange. Schnell war ihr klar, dass dies eine Aufgabe und Herausforderung für sie war.
Nein – sie spricht kein Ukrainisch, aber Russisch – und sie weiß sich damit verständlich zu machen. Nach ihrer Anfrage bei der Gemeinde Goldenstedt im Landkreis Vechta, ob man eine Dolmetscherin gebrauchen könnte, musste sie nicht lange auf ihren ersten Einsatz warten.
3000 Kilometer gefahren
Inzwischen hat sie seit Kriegsbeginn mehr als 130 Personen in Goldenstedt mit den Ortsteilen Ellenstedt und Lutten in Empfang genommen und sie bei den ersten Schritten begleitet. Dafür hat sie bereits mehr als 3000 Kilometer zurückgelegt.
Ludmilla Gib folgt dabei einem fest durchstrukturierten Einsatzplan: Am ersten Tag, wenn sie die Menschen am Bahnhof in Empfang
enimmt, geht es zunächst zur Gemeinde, wo die Anmeldeformalitäten erledigt werden, der Antrag auf Unterhaltsgeld gestellt und die Termine zur Schulanmeldung vereinbart werden. Außerdem gibt es die Caritas-Malteser-Willkommenstüte, unter anderem 30 Euro für dringende Erledigungen.
Am zweiten Tag begleitet sie ihre Schützlinge, zumeist handelt es sich um Frauen und Kinder, zur Gemeindekas
Ansprechpartnerin für viele Geflüchtete aus der Ukraine ist die 45-jährige Ludmilla Gib (links) aus Goldenstedt (Landkreis Vechta). Mehr als 3000 Kilometer ist sie bereits zur Unterstützung ihrer Schützlinge gefahren.
se, damit sie dort Hilfe zum Unterhalt bekommen. Auf dem Programm des zweiten Tages stehen außerdem noch die Schulanmeldung der Kinder und der Gang zur Kleiderkammer.
Am dritten Tag, wenn das meiste Organisatorische erledigt ist, hilft Ludmilla Gib dabei, Anträge auszufüllen. Da die Betreuten ihre Handynummer haben, geht sie mit ihnen zum Arzt oder – wenn nötig – ins Krankenhaus oder hilft, bei der Bank ein Konto zu eröffnen.
Aktiv und hilfsbereit
Auf die Frage des CaritasPressesprechers Dietmar Kattinger, sie könnte aber doch auch zu Hause sitzen und Fernsehen schauen, kam sofort die Antwort: „Nein, das kann ich nicht. Ich bin immer
aktiv und hilfsbereit. Mein Herz schlägt für die Menschen in der Ukraine.“
Als die erste Familie kam, da habe man gemeinsam viel geweint. Jetzt habe sie schon etwas Routine, bleibe ruhiger.
Auch habe es sich inzwischen herumgesprochen, dass sie hier helfe. Das beruhige die Leute auch schon. „Ein großer Vorteil ist natürlich, dass ich
russisch spreche. Das verstehen die meisten Ukrainer. Da sind sie auch schon beruhigt“, erklärt die unermüdliche Helferin, die von Johannes Lamping vom Caritas-Sozialwerk betreut und begleitet wird.
Zwei Benefizkonzerte
Zur Unterstützung der gemeinsamen Aktion von Caritas, Diakonie und NWZ gibt es am 2. und 3. Juni jeweils um 19.30 Uhr zwei Benefizkonzerte in den Kirchen von Harpstedt und Oldenburg-Ohmstede. Das moldawische Staatsorchester spielt unter Leitung des ehemaligen Oldenburger Oberbürgermeisters Dieter Holzapfel Werke von Edward Grieg, Wolfgang Amadeus Mozart und Antonin Dvorak. Eintrittskarten können über www.nordwest-ticket.de erworben werden.
Mit einer Überweisung
auf das Konto DE 28 4006 0265 0004 0635 02 bei der DKM Darlehnskasse Münster helfen Sie Flüchtlingen aus der Ukraine, die im Oldenburger Land Zuflucht suchen.
Wer direkt spenden möchte,
kann dies mit seinem Mobiltelefon erledigen. Mit dem hier abgedruckten QR-Code wird direkt das Spendenkonto angesteuert.
Online-Spenden
für die Hilfsaktion sind außerdem über den folgenden Internet-Link möglich:
@ www.bit.ly/DirektSpenden