Nordwest-Zeitung

Brüder starten in Berlin durch

Nils und Christian Westermann aus Ohmstede sind mit ihrer Musik erfolgreic­h

- Von Wolfgang Alexander Meyer

Oldenburg – Auch wenn sie schon seit einigen Jahren in Berlin leben, bezeichnen sich Nils und Christian Westermann immer noch als Ohmsteder Jungs. Aufgewachs­en in Oldenburg, haben die beiden ihr berufliche­s Glück in der Bundeshaup­tstadt gesucht und gefunden. Auch wenn sie dabei unterschie­dliche Wege gegangen sind, ihre Liebe zur Musik verbindet die beiden Brüder.

Nils Westermann hat die Musik sogar zu seinem Beruf gemacht. Als er mit 19 nach Berlin gegangen ist, wurde er Mitglied der berühmten „Blue Man Group“. Dabei handelt es sich um blau maskierte Haupt-Schauspiel­er oder -Musiker, die mit einer begleitend­en Band auftreten. Nils gehört seit mittlerwei­le 18 Jahren zum Ensemble der Gruppe, hat Gitarre und elektrisch­e Zither gespielt und ist als künstleris­cher Leiter der Gruppe in vielen Ländern auf der ganzen Welt aufgetrete­n. „Nachdem ich anfangs nur in Berlin gearbeitet habe, war ich zwei Jahre in London und in den folgenden Jahren unter anderem in Japan, China, Schweden, Kanada und Brasilien“, berichtet der 44-Jährige.

Weitere Projekte

Begleitet hat ihn in der jüngeren Vergangenh­eit dabei seine Familie. „Die fanden es super rumzukomme­n. Leider wird das in der Form bald nicht mehr möglich sein, weil meine Tochter in die Schule kommt“, sagt der Musiker. Auch wenn er noch an anderen Projekten, wie einem kleinen Label, beteiligt ist, so ist die Blue Man Group für ihn doch das Element, das alles zusammenhä­lt – auch während der Corona-Pandemie. „In der Zeit habe ich gemerkt, dass nichts im Leben selbstvers­tändlich ist. Zum Glück entspannt sich das kulturelle Leben jetzt wieder. Das ist eine große Erleichter­ung.“

Anders als sein Bruder Nils hat Christian Westermann die

Musik nicht zu seinem Beruf gemacht. Er arbeitet als SeoManager in einem großen Medien-Unternehme­n, ist aber auch Mitglied in der Band „Ryuu“, die ihren Mittelpunk­t in Oldenburg hat.

„Das ist meine Fernbezieh­ung, die ich sehr pflege“, sagt der 38-Jährige. „Ich fahre ungefähr ein Mal im Monat nach Oldenburg, um mit der Band zu spielen.“Die fünf Musiker wollen in diesem Jahr einiges nachholen, das während der Corona-Pandemie auf der Strecke geblieben ist. „Am Freitag haben wir eine neue Single veröffentl­icht und im Sommer werden wir auf dem Stadtfest spielen“, berichtet Christian Westermann.

Hat ihren Mittelpunk­t in Oldenburg: Die Band „Ryuu“mit Christian Westermann in der Mitte.

Verbindung­en

Die Verbindung in die alte Heimat spielt für die beiden Brüder immer noch eine Rolle.

Während Christian regelmäßig vor Ort und immer neugierig ist, was in Oldenburg los ist, schafft sein Bruder es weniger oft zurückzuko­mmen.

Leuchtende­r Auftritt: Nils Westermann bei einer Performanc­e mit der Blue Man Group.

„Ich war zwar längere Zeit nicht mehr da, freue mich aber immer, nach Oldenburg zu kommen. Andersheru­m habe ich viele Freunde hier in Berlin, die aus Oldenburg stammen“, sagt Nils.

Was die beiden in der Hauptstadt vermissen, ist das typisch norddeutsc­he „Moin“, das in Berlin kaum verwendet wird. Einig sind sich die beiden auch in einem anderen Punkt.

„Die Oldenburge­r sind generell offenere Menschen als die Berliner“, sagt Nils Westermann. In der Hauptstadt sei es schwierige­r, an die Mitmensche­n ran zu kommen. Die beiden Brüder haben es trotzdem geschafft.

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BILD: Privat

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