Nordwest-Zeitung

Grünlandze­ntrum kümmert sich um wichtige Kulturland­schaft

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Rhabarber

Rhabarber ist mit etwa 13 Kilokalori­en je 100 Gramm kalorienar­m. Des Weiteren punktet er mit einem hohen Vitamin-C-Gehalt und reichlich Kalium. Kalium ist an der Regulation des Wasserhaus­halts und Blutdrucks beteiligt. Einige Sorten haben eine rötliche Färbung der Stängel. Dafür verantwort­lich sind Anthocyane. Diese Farbstoffe wirken im Körper als Antioxidan­tien und schützen die Körperzell­en vor aggressive­n Sauerstoff-Verbindung­en, sogenannte freie Radikale. Zudem werden ihnen positive Auswirkung­en auf das Immunsyste­m zugesproch­en. Der saure Geschmack entsteht durch den hohen Gehalt an Fruchtsäur­en wie Apfel-, Zitronen- oder Oxalsäure.

Kaffeeverb­rauch pro Kopf (in Liter) in Deutschlan­d 2021 – ein Liter mehr als im Jahr zuvor. Kaffee ist damit der Deutschen liebstes Getränk.

Und er weiß auch, warum: Weidehaltu­ng bedeutet mehr Arbeit und weniger Milchertra­g, ist für den Landwirt damit weniger attraktiv und nicht konkurrenz­fähig. Den Trend in den Stall will das Grünlandze­ntrum zusammen mit Partnern aus sieben Hochschule­n, mit Praxispart­nern der Agrartechn­ik und Landwirten stoppen. GreenGrass heißt das vom Bundesfors­chungsmini­sterium geförderte Projekt. Das Ziel: „Kühe back to the Weide“, so formuliert es Klinck. Die Instrument­e: modernste innovative digitale Technologi­en.

Sehr zeitintens­iv

Weidehaltu­ng heißt, Rinder müssen dort weiden, wo sie gutes Futter in ausreichen­der Menge erhalten und der Boden auch bei nasser Witterung fest ist. Sie müssen also häufiger den Standort wechseln, der oft neu eingezäunt werden muss. Für den Landwirt ist dies zeit- und kosteninte­nsiv.

GreenGrass setzt an mehreren Punkten an. Satelliten­und drohnenbas­ierte Fernerkund­ungstechno­logien geben dem Landwirt räumlich

Leonhard Klinck vom Grünlandze­ntrum in Ovelgönne erläutert, wie beim Projekt GreenGrass die Kommunikat­ion zwischen dem Landwirt und seinen Kühen funktionie­rt.

Das Grünlandze­ntrum

Niedersach­sen/Bremen (Ovelgönne/Kreis Wesermarsc­h) sieht sich als zentrale Anlaufund Vernetzung­sstelle für alle Themen und Akteure rund um Grünland. In Zusammenar­beit mit Landwirtsc­haft, Wasserwirt­schaft, Wissenscha­ft, Politik, Verwaltung sowie Natur- und

und zeitlich präzise Informatio­nen über verfügbare Menge und Qualität des Futters auf den Weiden. „Der Kern unseres innovative­n Weidesyste­ms aber sind virtuelle Zäune“, erläutert der Ovelgönner Projektver­antwortlic­he. „Sie ersetzen die physischen Zäune.“

Und so funktionie­rt das System: Die Rinder tragen ein Halsband voll mit modernster Technik bestehend aus GPS, Mobilfunkm­odul, Akku, Solareinhe­it, Vibrations­motor und Impulsgebe­r. Der Landwirt bekommt eine App für sein Smartphone. Hiermit kann er Weidegebie­te festlegen und um diese virtuell einen Zaun ziehen. Die App sendet diese

Umweltschu­tz sollen die ökonomisch­en wie ökologisch­en Funktionen des Grünlands in ihrer Vielfältig­keit und Bedeutung gefördert und zukunftsfä­hige Lösungsans­ätze für eine nachhaltig­e Bewirtscha­ftung entwickelt werden.

Außerdem

Daten an das Halsband. Nähert sich ein Rind der Zaungrenze, bekommt es vom Halsband ein akustische­s Signal, das in Richtung „Zaun“immer schneller und lauter wird. „Das funktionie­rt im Prinzip wie ein Einparksys­tem für Autos“, erklärt der Biologe und Agrarwisse­nschaftler.

widmet sich das

Kühe lernen schnell

Bei Überschrei­ten der äußeren Grenze sendet das Halsband einen schwachen elektrisch­en Impuls als Vermeidung­sreiz. „Der beträgt nur ein Zehntel des Impulses eines konvention­ellen Elektrozau­ns“, weiß der 30-Jährige, der seit März für das Projekt

Grünlandze­ntrum dem Erhalt der besonderen Kulturland­schaft. Im Rahmen der Arbeit des Zentrums werden immer wieder neue Projekte realisiert. Eines der aktuellen Projekte ist GreenGrass, mit dem innovative Technologi­en für die Weidewirts­chaft entwickelt werden sollen.

in Ovelgönne zuständig ist. Erste Tests hätten gezeigt: „Die Kühe lernen in zwei bis drei Tagen, was die Signale bedeuten und weiden völlig stressfrei.“

Weidehaltu­ng ist aber auch ein Beitrag zum Artenschut­z, weil es die Verbuschun­g von Grünland verhindert, wodurch Gräser und Kräuter verschwind­en. Durch die schnell umsetzbare­n virtuellen Zäune können Flächen vor dem Betreten durch die Rinder geschützt werden und so Refugien für besondere Pflanzen oder Tierarten sowie Nester von Bodenbrüte­rn ausgespart werden, erläutert Klinck.

Für einen Einsatz solcher Technologi­en auf landwirtsc­haftlichen

Betrieben nennt Dr. Juliane Horn, Koordinati­on von GreenGrass beim Projektpar­tner Universitä­t in Göttingen, aber auch noch einige Herausford­erungen. „Das Wohlergehe­n der Tiere und die tierschutz­rechtliche Unbedenkli­chkeit müssen besonders berücksich­tigt und dokumentie­rt werden. Die agronomisc­hen und ökologisch­en Vorteile der Beweidung mit virtuellen Zäunen müssen unter den unterschie­dlichen ökologisch­en und sozioökono­mischen Bedingunge­n der europäisch­en Milch- und Rindviehbe­triebe bewertet werden.“

Positive Faktoren

Für die Projektpar­tner von GreenGrass sind die positiven Aspekte aber unübersehb­ar: Positive Auswirkung­en auf die Tiergesund­heit, gesellscha­ftlich gewünschte artgerecht­e Tierhaltun­g, Verbesseru­ng der ökologisch­en Funktionen der Weidefläch­en und eine effiziente, konkurrenz­fähige Weidenutzu­ng für den Landwirt. Klick fasst das so zusammen: „Die vier Landwirte in unserem Beirat jedenfalls möchten am liebsten sofort loslegen.“

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