Energiesparen in Städten tut not
Fluch und Segen: Die roten Positionslichter an Windenergieanlagen erhellen hier den Nachthimmel und die Landschaft in Brandenburg.
Nach Ansicht der Weltnaturschutzunion IUCN ist Lichtverschmutzung eine „oft unterschätzte Gefahr“, die auch für den Hamster bedeutend sein könne. Daneben nennt sie bei ihm etwa Klimawandel, industrielle Landwirtschaft, Lebensraumverlust und Vergiftung als Schädling.
Auch Menschen richten ihre innere Uhr am Hell-Dunkel-Rhythmus aus, sagt Chronobiologe Achim Kramer von der Berliner Universitätsklinik Charité. Zellen im Auge leiten Impulse von Licht weiter, die die innere Uhr „stellen“und dafür sorgen, dass Menschen, wenn es nachts draußen dunkel ist, schlafen und am hellen Tag aktiv sind. „Wenn man bei Mäusen die innere Uhr ab„Anstatt
Durch weniger Außenbeleuchtung
ließe sich enorm Energie sparen. Derzeit verschwende die dringend modernisierungsbedürftige Beleuchtung von Straßen, Plätzen und Brücken in Deutschland jährlich bis zu vier Milliarden Kilowattstunden Strom – „mehr, als eine Million private Haushalte zusammen verbrauchen“, rechnet der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) vor. Manche Städte hätten ihren Energieverbrauch durch intelligente Beleuchtung, unter anderem mit Bewegungsmeldern, um 50 Prozent reduziert. Oft würden bei der öffentlichen Beleuchtung Glühbirnen durch LED-Lampen mit gleicher elektrischer Energiemenge ersetzt, sagt der Physiker und Ingenieur Martin LöfflerMang von der Hochschule für Technik des Saarlands. Diese Lampen machten aber deutlich mehr Licht.
Die Helligkeit wird hier mittels KI gesteuert.
„Wenn die Lichtmenge vorher in Ordnung war, könnte man bei LED massiv reduzieren und den Energieverbrauch auf ein Fünftel drosseln“, sagt er. Löffler-Mang hilft Gemeinden bei Interesse mit Lichtmonitoring, um starke Lichtquellen zu identifizieren und zu reduzieren. Dafür werden über längere Zeit an einer festen Stelle automatisch Nachtaufnahmen gemacht, die später ausgewertet werden.