Nordwest-Zeitung

„Der Herr der Häuser“

Hans-Joachim Orlok managt seit vielen Jahren Gebäude der Uni Bremen

- Von Heike Mossig Und Heidi Scharvogel

Bremen – „Der Herr der Häuser“– so hat das Bremer Regionalma­gazin buten un binnen Hans-Joachim Orlok mal in einem TV-Beitrag genannt. Denn er ist seit 19 Jahren Dezernent für Gebäudeman­agement an der Universitä­t Bremen.

Wenn man mit Hans-Joachim Orlok über seine vielen Verantwort­lichkeiten und Aufgaben spricht, ist ihm eine Sache besonders wichtig zu betonen: „Es geht nichts ohne ein gutes und kompetente­s Team.“Und das habe er in seinen mehr als 25 Dienstjahr­en an der Uni immer gehabt. „Dafür bin ich sehr dankbar.“

Mit der Universitä­t Bremen ist Hans-Joachim Orlok seit 1978 verbunden. Damals begann er mit 23 Jahren sein Studium für Elektrotec­hnik im Gebäude NW1 der noch jungen Reformuniv­ersität. Er blickte zu der Zeit zwar – wie die meisten anderen Ingenieurs­tudierende­n auch – manchmal etwas verständni­slos auf die zahllosen politische­n Aktivitäte­n seiner Kommiliton­en aus den Geisteswis­senschafte­n, insgesamt erinnert er sich aber gern an diese „wilden Zeiten“, an sein Studium mit netten Mitstudier­enden, hilfreiche­n Professore­n sowie interessan­ten und herausford­ernden Inhalten.

Beharrlich­keit gefragt

Nach seinem Abschluss arbeitete der Ingenieur 13 Jahre in der freien Wirtschaft. Im Jahr 1996 kam Hans-Joachim Orlok dann als Referatsle­iter für den Technische­n Betrieb an die Universitä­t Bremen zurück. 2003 wurde er Dezernent für Technische­n Betrieb und Bauangeleg­enheiten. So hieß damals das heutige Dezernat für Gebäudeman­agement.

Eine große Herausford­erung sind für seinen VerantStüh­len

Viele Neubauten, Sanierunge­n, die Umstellung auf Ökostrom und die Gestaltung des Campuspark­s fielen in Hans-Joachim Orloks Amtszeit.

wortungsbe­reich stets die Finanzen. Nur rund zwei Millionen Euro hat der Dezernent jährlich an laufenden Mitteln vom Land Bremen für Gebäudesan­ierungen und Neubauten zur Verfügung. „Die Universitä­t bräuchte das fünf- bis sechsfache, um den Zustand ihrer Gebäude einigermaß­en erhalten zu können“, sagt er. „Ich erkenne die Bemühungen der Politik an“, betont HansJoachi­m Orlok. Doch das Ganze sei nicht auskömmlic­h.

„Man braucht eine gewisse Beharrlich­keit in diesem Job“, sagt er. Viele Dinge benötigen mehr Zeit als zum Beispiel in der freien Wirtschaft. Das höre er aber auch von Kolleginne­n und Kollegen anderer deutscher Hochschule­n. „Das ist nicht bremenspez­ifisch.“

Viel bewegt hat er trotz knapper Kasse, wie etwa die Einführung des ersten Umweltmana­gementsyst­ems im Jahr 2005. „Damals gehörten wir deutschlan­dweit zu den

Vorreitern bei den Hochschule­n“. In seine Amtszeit fielen zudem unter anderem die Umstellung der Uni auf Ökostrom, der Neubau des Zentrum für Marine Umweltwiss­enschaften – MARUM, des Cognium (Neurowisse­nschaften) und des LION – Gebäude für Licht und optische Technologi­en.

Begeistert­er Handwerker

Bei der Sanierung des Boulevards war eine verlässlic­he Entwässeru­ng zentral, damit die ebenerdige­n Gebäudeein­gänge bei Starkregen nicht geflutet werden. Die Lösung waren mehrere dunkle Schotterfl­ächen, die mit Steingarte­nbepflanzu­ngen verschöner­t wurden. Auch bei der Realisieru­ng des Campuspark­s und Gartens der Nationen vor dem Verwaltung­sgebäude (VWG) haben Orlok und sein Team tatkräftig mitgewirkt. Beide Bereiche bieten mit den roten

und zahlreiche­n Bäumen viel Aufenthalt­squalität. „Vorher war dort nur brache Fläche“, erinnert er sich. „Ein wirklicher Glücksfall“ist für ihn das Kunstwerk „BouleSpiel“, das vergangene­n Winter von der Kohlhökers­traße im Viertel vor das Verwaltung­sgebäude gezogen ist. Die nächste Einweihung wird das BIOM in der Leobener Straße vermutlich Ende des Jahres sein: ein hoch modernes Lehrgebäud­e für die Biologie.

Dann wird der letzte Tag von Hans-Joachim Orlok in seinem Büro im Betriebsho­f im 2. Stock aber schon vorbei sein. Denn der ist am 31. Juli. Und dann? Dann bleibt HansJoachi­m Orlok quasi ein wenig in seinem Metier: In Bremen Nord haben der Ingenieur und seine Frau ein Haus aus der Gründerzei­t gekauft, das er mit Herzblut saniert. „Ich bin ein begeistert­er Handwerker“, sagt er lachend, „solche Projekte brauche ich einfach.“

Name: Jochen Schimmang, Autor „Der Laborschlä­fer“, verbrachte seine Jugend in Leer und lebt jetzt in Oldenburg

Alter: 74

Schuhgröße: 43

Was sind Ihre Stärken?

Ihre Schwächen? gut aufgehoben.

Wer bügelt Ihre Wäsche? Ich selbst, wenn nötig.

gut.

Das wüsste ich auch gern.

Wohin reisen Sie gern? Nach Westeuropa.

Nein, warum sollte ich?

Wie entspannen Sie sich? Wovon?

Dafür Spaghetti pesto.

Rot (F 1996).

Was macht Sie wütend?

Ich esse keinen Grünkohl.

Sind alle schon tot.

Ihr größter Wunsch? Sanft entschlafe­n.

Ihr Ideal oder Vorbild?

Don’t follow leaders, watch the parking meters (Bob Dylan).

1979). ?

Auf langen Strecken

Drei Farben:

Heaven (Talking Heads,

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BILD: Matej Meza muss keineswegs amtlich oder gar vertraulic­h sein. Nicht allein der französisc­he Schriftste­ller Marcel Proust füllte in seinem Leben gleich mehrmals denselben aus – nur
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