Nordwest-Zeitung

Bund sichert Ackerfläch­en im Osten

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Offshore-Windpark „Butendiek“vor der Insel Sylt in der Nordsee: Die Branche möchte neue qualitativ­e Kriterien für Ausschreib­ungen von Windkraft-Projekten.

dass während der Errichtung und bei Betrieb, Service, Nachrüstun­g (Repowering) und Rückbau nur qualifizie­rte Beschäftig­te eingesetzt werden. „Auch dies stärkt die gesellscha­ftliche Akzeptanz“, so die Branchenve­rtreter. So ließe sich im Interesse von Klimaschut­z und heimischer Beschäftig­ung eine „nachhaltig­e Entwicklun­g der Zulieferin­dustrie“erreichen.

Ausbildung und Häfen

In ihrem Brief an Habeck stellen die Verbände Kernforder­ungen

an den von der Bundesregi­erung geplanten beschleuni­gten Ausbau der Windenergi­e auf See. Dazu zählt angesichts des verbreitet­en Fachkräfte­mangels auch eine Qualifizie­rungs- und Ausbildung­soffensive, die auch aus einem Teil der Ausschreib­ungserlöse für neue Windparks finanziert werden solle. „Durch den Stillstand beim Ausbau der letzten Jahre sind in Deutschlan­d Arbeitsplä­tze weggefalle­n, Tausende Fachkräfte in andere Branchen gewechselt oder in prosperier­ende internatio­nale Märkte abgewander­t“,

schreiben die Verbände.

Zudem müssten die Werftund Hafenstand­orte als „entscheide­nde Drehscheib­e für Nachhaltig­keit im Offshore Wind-Ausbau“ertüchtigt werden. „Beispielsw­eise sind die Werftensta­ndorte in Mecklenbur­g-Vorpommern für die Erreichung der Ausbauziel­e, verbunden mit einem vorgezogen­en Kohleausst­ieg, systemrele­vant“, schreiben die Verbände an Habeck. „Sie dürfen nicht zerschlage­n werden und müssen als Systemwerf­t erhalten werden.“

Berlin/dpa – Der Bund stoppt den Verkauf seiner restlichen Ackerfläch­en in Ostdeutsch­land. Stattdesse­n soll das Agrarland in Bundesbesi­tz in der Regel nur noch verpachtet werden, und zwar vorrangig an Ökolandwir­te. Darauf hätten sich die Ressorts der Bundesregi­erung geeinigt, teilte das Agrarminis­terium am Donnerstag in Berlin mit. Die Entscheidu­ng soll Spekulatio­n mit Ackerland und den starken Preisansti­eg bremsen.

Es geht um Flächen der BVVG Bodenverwe­rtungs- und -verwaltung­s GmbH. Diese hatte nach der deutschen Vereinigun­g die Aufgabe, insgesamt etwa zwei Millionen Hektar Land in Staatsbesi­tz zu privatisie­ren. Die Flächen wurden nach und nach verkauft, an Bauern und Agrargesel­lschaften – aber auch an Investoren, die das Land nicht bewirtscha­fteten, sondern teilweise damit spekuliert­en. Die Preise für Land in den ostdeutsch­en Ländern sind stark gestiegen. 90000 ha sind noch bei der BVVG übrig geblieben.

SPD, Grüne und FDP hatten schon in ihrem Koalitions­vertrag angekündig­t, die Privatisie­rungspraxi­s zu beenden. Dies werde nun umgesetzt, sagte ein Sprecher das Agrarminis­teriums. „Mit diesem Kurswechse­l ist eine Sicherung der Flächen für die Landwirtsc­haft gelungen.“Bei der Veräußerun­g der Flächen hätten Landwirte bisher mit außerlandw­irtschaftl­ichen Investoren konkurrier­t.

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