Hummeln: Die wilden Schwestern
Eine Hummel
Oldenburg/su – Auf Hummeln richtet sich die Aufmerksamkeit von Heike Petruschke-Pauli. Sie ist Mitglied im Imkerverein Oldenburg und betreut vier eigene Bienenvölker. Ihr ist aufgefallen, dass beängstigend wenige Hummeln zu entdecken sind. Täuscht der Eindruck? Das Bieneninstitut Celle des Niedersächsischen Landesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) beantwortet Fragen:
Gibt es jetzt wirklich weniger Hummeln
„Die Hummeln gehören – wie die Honigbienen – zu den staatenbildenden Insekten. Anders als bei den Honigbienen sterben Hummelvölker jedoch im Herbst ab. Lediglich die jungen Königinnen überwintern und bilden im folgenden Jahr einen neuen Staat. Dieser wächst vom Frühjahr an langsam heran. Das erklärt, warum derzeit weniger Hummeln wahrgenommen werden können. Erst im Laufe der Zeit, wenn die neuen Arbeiterinnen ausgebildet sind, nimmt die Zahl der Hummeln wieder zu und sie können vermehrt an den Blüten entdeckt werden. Bei den Honigbienen hingegen überwintert ein Großteil des Volkes.“
Sind Hummeln allgemein bedroht
„Wie alle Wildbienenarten sind die Hummeln betroffen von der zunehmenden Versiegelung der Landschaft und dem allgemeinen Rückgang der Artenvielfalt bei den Wildpflanzen. Hinzu kommt, dass sie besondere Ansprüche an Klimabedingungen stellen.
Anders als andere Wildbienenarten, die mit zunehmender Erwärmung mehr und mehr in nördlichere Regionen vordringen, passen sich Hummeln den veränderten Bedingungen nur sehr zögerlich an.“
Spielen Zuchthummeln eine Rolle
„Die für die Bestäubung eingesetzten Hummelvölker sind inzwischen so gezüchtet, dass diese keine Geschlechtstiere, das heißt Königinnen und Drohnen, bilden. Die Völker, die für spezielle Bestäubungsaufgaben eingesetzt werden, leben nur so lange, wie die Blühphase der Pflanzenkultur andauert. Durch die fehlenden Königinnen und Drohnen wird auch eine Vermischung mit ,wilden’ Hummeln vermieden.“