Nordwest-Zeitung

Ein Haus mit langer Geschichte

Denkmalsch­utz für Gebäude an der Wienstraße 41 – Plakette an Eigentümer überreicht

- Von Thomas Husmann

Oldenburg – Die Weinstraße gehörte einst zur Stadt, Eversten beschränkt­e sich auf ein paar Häuser und Gehöfte im Bereich Schule, Friedhof und Ansgari-Kirche. Dazwischen befand sich freies Land, ein mooriges und sumpfiges Gelände. Weinstraße ist übrigens kein Tippfehler, vermutlich bauten die Städter auf ihren Grundstück­en und Parzellen dort auch Wein (plattdeuts­ch Wien) an. Im 17. und 18. Jahrhunder­t entwickelt­e sich der Verbindung­sweg zwischen Eversten und der Haarenmühl­e (neben der heutigen Tankstelle Westkreuz) dann zu einer Wohnstraße. Nach und nach wurden Häuser gebaut, eines ist aus dieser Zeit noch erhalten und steht seit 1999 unter Denkmalsch­utz – das Haus Wienstraße 41.

Ungewöhnli­cher Vorgang

Es gehört Barbara A. und Hans-Michael Heise. Um es auch zukünftige­n Eigentümer-Generation­en und der Nachwelt zu erhalten, haben sie es im Jahr 1999 unter Denkmalsch­utz stellen lassen. Ein für Hausbesitz­er recht ungewöhnli­cher Vorgang, verbinden die meisten mit der Unterschut­zstellung Unannehmli­chkeiten, wenn baulich etwas verändert werden soll. Hier war das nicht der Fall, betonen Heises.  Im Gegenteil: Das Landesamt für Denkmalpfl­ege sowie die Untere Denkmalsch­utzbehörde haben den Prozess begleitet und so wurde ihr Haus aufgrund der ge

Freuen sich über die Übergabe der Denkmalpla­kette (von links): Ansgar Brockmann vom Landesamt für Denkmalpfl­ege und die Eigentümer Barbara A. und Hans-Michael Heise.

schichtlic­hen Bedeutung als Einzeldenk­mal ausgewiese­n.

1764 ist das erste Haus an der Wienstraße nachgewies­en. 1846 übernahm Anton Gottlieb Ferdinand Gökes ein Anwesen. Die Gökes besaßen für damalige Verhältnis­se dort umfangreic­hen Grundbesit­z. Der Vater, Johann Peter Gökes, Heuermann und Leinweber, hatte bereits 1833 auf dem heutigen Grundstück Wienstraße 33 ein Haus gebaut. Zu

seinen Ländereien gehörten die Hausgrunds­tücke Wienstraße 35 und 37 und der Bereich nördlich der Buchtstraß­e und östlich der Baumeister­straße. Alle diese Besitzunge­n wurden aber nach einigen Jahren wieder verkauft.

1839 erbaut

Lediglich das Grundstück Wienstraße 41 mit dem 1839 erbauten nun unter Denkmalsch­utz

stehen Haus blieb bis 1955 im Besitz der Familie Gökes. Ein Nachkomme dieser Familie ist der letzte Eigentümer, der Bildhauer Max Gökes. (Quelle: Georg Bredehorn: Eversten). 1955 kauften die Eltern von Barbara A. Heise dann das Haus Wienstraße 41.

Nachdem der Innenberei­ch bereits im Jahr 2000 gründlich saniert wurde, sind jetzt unter anderem das Dach und die Fassade denkmalger­echt

instandges­etzt und wiederherg­estellt worden. „Besonders hervorzuhe­ben ist das Dach: Hier wurden die historisch­en Dachziegel wiederverw­endet und mit der damaligen Verlegetec­hnik in sogenannte­n Pappdocken eingedeckt“, erklärt Mario Carstens von der Unteren Denkmalsch­utzbehörde der Stadt Oldenburg, der das Projekt zusammen mit dem Architekte­n Friedhelm Reker betreut hat.

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BILD: Sascha Stüber
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BILD: Sascha Stüber
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BILD: Sascha Stüber stört den Gesamteind­ruck
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BILD: Sascha Stüber

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