Nordwest-Zeitung

Was sollte man zum Sandbeet wissen?

Sandbeet-Experte Till Hofmann beantworte­t häufig gestellte Fragen

-

Sandbeet-Experte Till Hofmann beantworte­t häufig gestellte Fragen rund ums Sandbeet und gibt Tipps für die Umsetzung.

Welche Pflanzen eignen sich für ein Sandbeet

Fast alle! Entscheide­nd für den Pflanzerfo­lg ist letztlich die Qualität des Bodens unter der Mulchschic­ht aus Sand. Pflanzen mit geringem Wasserund Nährstoffb­edarf wurzeln einfach etwas flacher ein, während andere Arten ihre Wurzeln tiefer ausstrecke­n. Dadurch lassen sich in einem Sandbeet selbst Arten mit unterschie­dlichen Bodenanspr­üchen kombiniere­n. Natürlich sollten sie aber auch in ihrem Platzbedar­f aufeinande­r abgestimmt sein, damit nicht eine die andere überwucher­t.

Kann ich auch Zwiebelblu­men pflanzen

Ja, die Blumenzwie­beln müssen allerdings direkt in die Erde gesetzt werden, daher am besten gleich bei der Anlage des Sandbeets in den Boden bringen. Beim nachträgli­chen Pflanzen durch den Sand hindurch sollte man versuchen, die Schichten nicht zu durchmisch­en.

Sind die Pflanzen im Sandbeet frostanfäl­liger

Da Sand kältedurch­lässiger ist, wäre das prinzipiel­l möglich. Wir haben aber noch keine derartigen Beobachtun­gen gemacht oder Rückmeldun­gen bekommen.

In Anbetracht des Klimawande­ls würden die Vorteile im Sommer auch mögliche Nachteile in den – ohnehin zunehmend warmen – Wintern deutlich überwiegen. Übrigens: Wenn Stauden über den Winter absterben, ist häufig nicht die Kälte schuld, sondern zu viel Nässe. Das kann im Sand kaum passieren.

Welchen Sand kann ich verwenden

Die Körnung ist zweitrangi­g. Ich persönlich verwende am liebsten rundkörnig­en Estrichsan­d mit einer Körnung von 0-8 mm oder 0-16 mm, weil die Oberfläche durch die größere Körnung ein wenig an ein Bachbett erinnert und eine schöne Atmosphäre schafft. Sogar gebrochene­s Material ist möglich, wir hatten gute Erfolge mit Pflanzung in Mineralbet­on 016mm und sogar in Bauschutt 0-16mm. Das ergibt sehr trittfeste Oberfläche­n.

Muss ich jedes

Jahr neuen Sand verteilen

Nein. Der Sand sackt zwar im Laufe des ersten Jahres auf etwa zwei Drittel der ursprüngli­chen Schichtstä­rke zusammen, das ist aber bei einer 15 bis 20 cm starken Ausgangssc­hicht schon mit eingeplant. Nachsanden wäre auch nur schwer möglich, denn nach einem Jahr hat sich – mit Ausnahme von bewusst offen gelassenen Stellen – längst eine geschlosse­ne Pflanzende­cke gebildet. www.duessmann.net

Till Hofmann hat auf dem Gelände seines Betriebs bereits weite Flächen des Geländes in Sandbeete umgewandel­t.

Wie dünge ich mein Sandbeet

Gar nicht. Die meisten Gartenböde­n sind ohnehin gut oder sogar zu gut mit Nährstoffe­n versorgt, dieser Vorrat hält jahrelang. Zudem sorgt die schützende Mulchaufla­ge für ein ausgewogen­es Mikroklima. Das fördert das Bodenleben und damit die Fruchtbark­eit – Humus wird aufgebaut und CO2 im Boden gebunden.

 ?? ??
 ?? ??
 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany