Abend der Caritas
Beim Abend der Caritas in der Katholischen Akademie Stapelfeld: Ex-ZDF-Intendant Thomas Bellut (2. von rechts) als Festredner mit den Caritas-Repräsentanten (von links) Martin Pohlmann, Christine Grimme und Gerhard Tepe
Nordwest-Zeitung, die für die gemeinsame Aktion von Caritas, Diakonie und NWZ gespendet hätten.
Tepe lud dazu ein, weiterhin mit Herz, Mut und Leidenschaft für die Schwachen in der Gesellschaft einzutreten. Dazu solle auch der Abend der Caritas einen Beitrag leisten, denn durch die persönlichen Kontakte könne das notwendige Vertrauen entstehen, das für die Arbeit der Caritas immer wieder nötig sei.
Im Zusammenhang mit der Hilfe für Flüchtlinge aus der Ukraine warnte Tepe vor einer Zweiklassengesellschaft unter geflüchteten Menschen. Es brauche daher eine Anpassung der „Vergünstigungen“. Eine sofortige Arbeitserlaubnis sei nicht nur für ukrainische, sondern für alle geflüchteten Menschen wichtig. Tepe: „Nur weil kriegerische Auseinandersetzungen im Jemen nicht auf unseren abendlichen Bildschirmen zu sehen sind,
heißt es nicht, dass es dort weniger katastrophale Auswirkungen für Männer, Frauen und Kinder gibt.“
Macht der Medien
Als Festredner beklagte der im Oldenburger Münsterland aufgewachsene ehemalige ZDF-Intendant Thomas Bellut, dass in Deutschland die Toleranz, abweichende Meinungen anderer zu ertragen, erheblich abgenommen habe.
Diese Entwicklung sei für die Gesellschaft auf Dauer gefährlich und stelle eine große Herausforderung für die Medien dar. Deren Verantwortung bestehe auch darin, nicht nur über den Hauptstrom der Ansichten und Meinungen zu berichten, sondern auch abweichenden Positionen und kritischen Stimmen Raum zu geben, beispielsweise bei den Themen Waffenlieferungen in die Ukraine oder der Atomkraft.