Emder VW-Werk läutet Elektro-Zeitalter ein
Volkswagen startet an ostfriesischem Standort mit Serienfertigung des vollelektrischen ID.4
Emden – Mit dem klaren Ziel, schon Ende dieses Jahres rund 800 Fahrzeuge des neuen Elektro-Modells ID.4 am Tag zu produzieren, ist am Freitag im Emder Volkswagen-Werk der offizielle Anlauf des neuen Autos gefeiert worden. Damit geht das Milliarden-Projekt im Larrelter Polder nun in die nächste Phase: Nach dem Bau komplett neuer Produktionsund Logistikanlagen soll es jetzt darum gehen, die Produktion hochzufahren und zu stabilisieren.
Bislang 40 ID.4 pro Tag
„Wir haben jetzt praktisch Halbzeit“, sagte Werkleiter Uwe Schwartz gegenüber unserer Zeitung. Der Job sei also noch nicht getan. Nun müssten die notwendigen Stückzahlen erreicht werden, damit die vollen Auftragsbücher abgearbeitet werden können. Derzeit rollen gerade einmal 30 bis 40 ID.4 am Tag vom Band.
Großer Tag für das Emder VW-Werk: Mitarbeiter stehen neben einem der ersten in der neuen Produktionshalle gefertigten ID.4.
„Das ist ein wichtiger Tag für Emden, für Niedersachsen und für Volkswagen“, bekräftigte VW-Konzernvorstand Ralf Brandstätter am Freitag während der kleinen Feierstunde in der neuen Halle 20.
Zusammen mit dem Werk in Zwickau sowie drei weiteren Werken in China (2) und den USA (1) gehört Emden nun zu den Vorreitern einer erhofften Ära der Elektromobilität. Der ID.4, der nun neben den übrig
gebliebenen Verbrenner-Modellen produziert wird, sei das meistverkaufte E-Modell von Volkswagen. Und die Prognosen sind ebenso optimistisch: „Wir erwarten weiter hohe Stückzahlen“, so Brandstätter.
Nach dem Startschuss für den Kompakt-SUV ID.4 soll bereits im nächsten Jahr mit dem AeroB das zweite ElektroModell in Emden gefertigt werden. Bis 2024 wird es noch eine gemischte Produktion von E-Autos und Verbrennern geben, bevor das Werk ab dann voraussichtlich nur noch elektrisch angetriebene Modelle produzieren wird. Der Passat, über Jahrzehnte das Volumen-Fahrzeug in Emden schlechthin, wird Anfang 2024 ganz aus dem Werk verschwinden.
Lob für Belegschaft
Werkleiter Schwartz lobte die Leistung der gesamten Mannschaft. Eine solche Transformation innerhalb von nur zwei Jahren und im laufenden Betrieb sei keine Selbstverständlichkeit. „Und das unter den globalen Herausforderungen wie Corona, Lieferengpässen und einem Krieg in der Ukraine.“Man habe sich dadurch aber nicht ausbremsen lassen.