BCO wird schließen – Es gibt neue Pläne
Betreiberin der Bowling-Anlage an Emsstraße hört Ende Mai auf – Wie geht es weiter?
Oldenburg – Das Bowling-Center Oldenburg (BCO) an der Emsstraße – mit 34 Bahnen das größte Bowling-Center in Norddeutschland – wird Ende Mai geschlossen. Der langjährige Inhaber Hans-Peter Wispeler war im vergangenen Dezember mit 77 Jahren gestorben, seine Ehefrau Renate Wispeler hatte die Anlage übergangsweise weitergeführt. Jetzt gibt es einen Plan zur Fortsetzung: Kai-Uwe Schulz soll das Bowling-Center übernehmen und nach Renovierung und Umbau zum Herbst unter neuem Namen eröffnen. Schulz betreibt in Oldenburg bereits die „LaserTag-Arena“und den „Escape Room“.
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Hans-Peter Wispeler, gelernter Einzelhandelskaufmann, war als Steward zur See gefahren bevor er ins legendäre „Montparnasse“an der Baumgartenstraße wechselte. Er war schon Anfang der 70er-Jahre aktiver Bowlingspieler – im „NordseeBowling“am Kaspersweg, das es seit 1972 gab. Wispeler, der auch auf Turnieren in Deutschland, Holland und Belgien erfolgreich spielte, übernahm das „Nordsee-Bowling“von 1974 bis 1999 – dann startete er das BCO im früheren Edeka-Lager an der Emsstraße, Vermieter ist Klaus Oetken.
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Start am Kaspersweg
Spaß und Sport
Die Emsstraße ist seitdem erste Adresse für fröhliche Bowling-Geselligkeit, aber auch für den Betriebs- und Vereinssport. „Corona hat dem Ganzen hier in den vergangenen zwei Jahren natürlich nicht
Seit mehr als 20 Jahren die rechte Hand der Inhaber: Der stellvertretende Betriebsleiter Hanni Baumgart ist selbst begeisterter Bowlingspieler.
gut getan“, sagt Hanni Baumgart, der sich als stellvertretender Betriebsleiter seit 20 Jahren um die Anlage kümmert. Normal seien im BCO unzählige Betriebe unterwegs, darunter OLB, Finanzamt, die Stadtverwaltung, Rügenwalder, LzO und viele mehr – aktuell über 40 Firmen in fünf Ligen. Hinzu kommen die Sportvereine VOB und BSV 2000, die das gesamte Spektrum abdecken von der Kreisklasse bis zur 1. Bundesliga, in der der BSV 2000 spielt. Die BCO-Vitrine ist voll mit Ergebnislisten und Pokalen.
Hanni Baumgart, der bis zur Bezirksklasse im Verein gespielt und es bis zum Deutschen Vizemeister im Betriebssport
Beim Bowling haben alle ihren Spaß – hier am Mittwochabend eine Klasse der Förderschule „Schule am Siel“aus Nordenham zum Abschluss ihrer Klassenfahrt.
gebracht hat, sagt: „Bowling ist ein sehr guter Mannschaftssport, in dem man sich super gegenseitig pushen und fördern kann, mit tollem Zusammenhalt.“Ihn elektrisiert auch die Geräuschkulisse – „allein schon zu hören, wie die Pins fallen und wie die Kugel über die Bahn rollt“.
Dass es nach dem Sommer weitergehen soll, gefällt ihm sehr: „Es ist echt schade, dass wir schließen, und es wäre sehr schade, wenn Oldenburg seinen Bowlingsport verlieren würde“. Bowling werde gerade stark auch von den jüngeren Leuten entdeckt: „Ganz viele sind hier, die 18 bis 25 sind, gerade am Wochenende beim
Discobowling, wenn um 22 Uhr das Licht ausgeht und der DJ übernimmt“.
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Die Zukunft
Wenn in drei bis vier Monaten wieder eröffnet wird, soll auch ein größerer Teil des Teams wieder an Bord sein, auch Baumgart und Martina Schulze, die Nichte der heutigen Betreiberin, die seit 30 Jahren dabei ist. Als neuer Betreiber will Kai-Uwe Schulz das ganze Bowling-Center bis dahin vollständig erneuert haben, einschließlich Gastronomiekonzept, Möbel und Technik. Einziehen werden als Setzmaschinen dann sogenannte StringPinsetter (Kegel am Seil), die
Hans-Peter Wispeler, der im vergangenen Dezember gestorben ist, hat 50 Jahre das Bowling in Oldenburg mitgeprägt und für sein BowlingCenter gelebt.
als deutlich wartungsärmer gelten als die bisher genutzten seillosen Pinsetter. Immer mehr Betreiber stellen darauf um, allerdings sind die StringPinsetter von der Deutschen Bowling Union noch nicht für offizielle Wettbewerbe zugelassen – ein Nachteil für die Wettkampfsportler. Die acht Bahnen im Untergeschoss und die Billardtische werden entfernt und dort der „Escape Room“eingerichtet, der jetzt noch an der Klävemannstraße ist, kündigte Schulz am Freitag an. Das Bowling soll noch stärker als bisher „ein Event werden“, so der neue Betreiber, „auch mehr mit Partys: mit 80er, 90er-, Schlager- und anderen Bowlingpartys“.