Diese Regeln gelten
Oldenburger Uwe Carsten nach eigener Aussage am Sonntag kurz vor Ladenschluss in einer Filiale in Eversten gemacht. Er konfrontierte die Verkäuferin: „Das hat mich unglaublich sauer gemacht. Hätte man die Ware nicht an ein Altenheim spenden oder günstiger anbieten können? Die Verkäuferin sagte, das ist nicht möglich.“
Die Bäckereikette möchte nicht namentlich genannt werden, der Geschäftsführer erklärt aber auf Nachfrage, dass keine Lebensmittel ohne Grund weggeworfen werden: „In unseren Filialen landet nichts im Müll. Verschiedene Tafeln holen Borte und Kuchen ab. Die Brötchen werden in einer Biogasanlage weiter verwertet. Dadurch entsteht neue Energie.“Man versuche „ein gutes Mittelmaß zu finden“.
Lediglich tierische Ware wie Sahnetorten gebe die Kette aus hygienischen und gesundheitlichen Gründen nicht weiter. Zudem könne man auch nicht „bis zum letzten Rest“passend kalkulieren. „Das betrifft alle Händler wie Bäckereien, Obst- und Gemüsehändler und Fleischereien“, ergänzt er.
Und so landen in Deutschland trotz Maßnahmen für Müllvermeidung jährlich immer noch 1,7 Millionen Tonnen Backwaren aus dem Handel und dem privaten Haushalt im Müll. Das zeigt eine Schätzung der Umweltorganisation WWF.
Wiederverwerten
Im Durchschnitt werfe eine Bäckerei in Deutschland zwischen 15 und 20 Prozent des Sortiments weg. Die Bäckereikette Behrens-Meyer mit Sitz in Garrel und zwölf Filialen in Oldenburg hat den Anteil der weggeworfenen Ware auf ein bis zwei Prozent senken können. „Die Backwaren vom Vortag werden wieder zur Zentrale mitgenommen. Hier findet eine größtmögliche Wiederverwendung der Backwaren statt. Der Großteil geht an unser zwei ,Yesterday Filialen’, dort werden Backwaren von Vortrag zum halben Preis verkauft. Einen Teil holen verschiedene Tafeln aus der Region ab“, erklärt Anne Ewert vom Marketing der Bäckereikette.
„Da wir auch Futtermittelhersteller sind, erhält ein Landwirt aus der Region täglich alle übrigen nicht mehr verkaufsfähigen Lebensmittel“, fügt sie hinzu. Aber auch durch die Wiederverwertung des alten Brotes, das in Form von Altbrot in neue Ware verbacken wird, versucht die Bäckerei
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
hat einen Leitfaden für die Weitergabe von Lebensmitteln veröffentlicht. Ziel ist es, die Lebensmittelverschwendung in Deutschland bis 2030zu halbieren.
Bis wann Brot haltbar ist,
bestimmt der Hersteller der Ware. Mit dem sogenannten Mindesthaltbarkeitsdatum legt er mithilfe von Lagerungsversuchen fest, wie lange seine Waren definierten Qualitätskriterien genügen.
Lebensmittelverschwendung zu vermeiden.
Umdenken
Antje Warlich von der Verbraucherzentrale Niedersachsen sieht ein großes Problem im Konsumverhalten der Gesellschaft: „Verbraucher wünschen sich auch kurz vor Ladenschluss frisches Brot. Bäckereien backen demzufolge