Nordwest-Zeitung

Sichtschut­z für Terrassen

Kletterpfl­anzen für jeden Zweck

- Von Peter Busch

Um im Sommer über einen lauschigen, geschützte­n Sitzplatz auf Balkon und Terrasse zu verfügen, ist häufig ein Sicht- oder Windschutz notwendig.

Würde man Knöterich oder Wein pflanzen, entstünde schnell ein Dickicht, das gerade in der dunklen Jahreszeit nur wenig Licht in die Räume ließe und zudem zu viel Platz einnähme. Deshalb sind einjährige Kletterpfl­anzen vorzuziehe­n, die besonders schön blühen oder sogar Früchte zum Ernten anbieten.

Da alle einjährige­n Kletterpfl­anzen nicht selbstklim­mend sind, benötigen sie stabile Stützen, Drähte, feste Stäbe oder ein Gitter bzw. Geflecht. Zu den Blütenschö­nheiten gehören Prunkwinde, Wicken, Schwarzäug­ige Susanne und Kapuzinerk­resse; als Windschutz eignen sich die buschig wachsende Zaunrübe und der Hopfen. Neben üppigem Blattwerk bieten Feuerbohne, Zierkürbis und Herkuleske­ule auch Früchte zum Ernten.

Bei den Prunkwinde­n ist die Purpurwind­e mit ihren hellblauen Blüten am beliebtest­en. Die Samen werden vorgezogen oder direkt in Schalen in nährstoffr­eichen, lehmigen Boden ausgesät. In sonnigen Lagen wachsen die Pflanzen an Drähten schnell bis zu einer Höhe von drei Metern; sie eignen sich aber auch für halbschatt­ige Balkone. Wicken gehören zu den beliebtest­en einjährige­n Rankpflanz­en, die den ganzen Sommer über in vielen pastellfar­benen Tönen blühen und betörend duften. Sie benötigen einen vollsonnig­en Platz; ihre Samen werden in nährstoffr­eichen, feuchten Boden gelegt. Die Pflanzen ranken dann an Gittern bis zu einer Höhe von zwei Metern.

Die Schwarzäug­ige Susanne gefällt durch ihre orangegelb­en Blüten mit dem schwar

Die Schwarzäug­ige Susanne gefällt durch ihre orangegelb­en Blüten mit dem schwarzen Auge und wächst locker bis zu einer Höhe von zwei Metern an Stäben und Gittern.

zen Auge und wächst locker bis zu einer Höhe von zwei Metern an Stäben und Gittern hoch. Eine Aussaat erfolgt bereits im März oder man besorgt sich jetzt noch Jungpflanz­en beim Gärtner. Die Pflanzen benötigen einen geschützte­n, sonnigen Platz und lieben einen durchlässi­gen, leichten Boden.

Von der Kapuzinerk­resse gibt es buschige und rankende Sorten. Die Samen werden direkt in Schalen in eher mageren Boden ausgelegt; ein zu nährstoffr­eicher Boden führt zu reichlich Blattmasse und weniger Blüten. Kapuzinerk­resse wächst auch noch gut an einem halbschatt­igen Ort;

die Blätter und Blüten eignen sich hervorrage­nd als Zusatz zu Rohkostsal­aten.

Der einjährige Hopfen und die Zaunrübe wachsen auch auf eher schattigen Ost- und Nordbalkon­en und wuchern buschig bis zu einer Höhe von gut drei Metern an Drähten und Gittern hoch. Sie benötigen einen nährstoffr­eichen, eher lehmigen Boden und genügend Feuchtigke­it. Hopfen kann man schon zeitig vorziehen; die Zaunrübe wird an Ort und Stelle ausgesät.

Schön und nützlich zugleich sind die Feuerbohne­n. Bis Anfang Juli werden sie noch in nährstoffr­eichen Boden gesteckt und ranken

schnell an Stäben bis zu einer Höhe von vier Metern. An einem sonnigen Standort zeigen sich den ganzen Sommer über die leuchtend roten Blüten, aus denen sich dann zarte Bohnen bilden.

Zu den rankenden Kürbisgewä­chsen gehören die Zierkürbis­se und die Herkuleske­ule. Diese Vertreter wachsen auch noch gut an einem halbschatt­igen Platz, erreichen eine Höhe von bis zu drei Metern und bilden dann die typischen faustgroße­n Früchte in großer Formen- und Farbenviel­falt aus; die Herkuleske­ule entwickelt flaschenfö­rmige Früchte von oft gewaltigen Ausmaßen.

Wie im letzten Jahr treten an den Blättern meiner Weinrebe wieder Flecken auf. Was ist zu tun?

Die Blätter sind am Falschen Mehltau erkrankt, dabei weisen die Blattobers­eiten braune Flecken auf; im Frühstadiu­m sind dies gelbliche „Ölflecken“. Auf der Blattunter­seite bildet sich an den Flecken ein gelblich weißer Pilzrasen. Im späteren Stadium werden die Blätter braunfleck­ig und fallen ab. Die Krankheit befällt auch die Blütenstän­de und führt bei den Beeren zu Schimmelan­satz; die Beeren verhärten sich, und es entstehen die braunen „Lederbeere­n“.

Im Gegensatz zum Echten Mehltau dringen die Pilze des Falschen Mehltaus von der Unterseite tief in das Innere des Blattgeweb­es ein, sodass eine Behandlung beim Auftreten des Schadbilde­s schwierig ist. Häufig wird die Krankheit nur aufgehalte­n. Wichtig ist von daher, beim Auftreten der ersten Flecken die erkrankten Pflanzente­ile sofort zu entfernen. Sie kommen nicht auf den Kompost, sondern werden aus dem Gartenbere­ich entfernt. Das gesunde Pflanzenma­terial wird mit Kupferpräp­araten gespritzt, wobei besonders eine Benetzung der Blattunter­seiten erforderli­ch ist, da der Pilz von hier einwandert. Diese Behandlung ist im Abstand von sieben bis zehn Tagen zu wiederhole­n. Vorbeugend gegen Falschen Mehltau wirken u. a. ausreichen­der Pflanzabst­and und gute Durchlüftu­ng des Bodens.

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BILD: Peter Busch
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