Nordwest-Zeitung

Pausen bei Wahl des Parfüms

Immer auf der eigenen Haut testen – Duftnoten Zeit zum Entfalten geben

- Von Evelyn Steinbach

Frankfurt/Berlin – Einen guten Riecher hat man nicht lange beim Parfüm-Kauf. Schon nach wenigen Duftproben ist die Nase nämlich überforder­t. Zwei Parfüm-Profis raten, wie man am besten vorgeht.

Sanft und eindringli­ch. Belebend und enthusiast­isch. Blumig und leicht. So werden gern Parfüms beschriebe­n, aber oft lässt sich nur schwer etwas darunter vorstellen. Und die Nase ist ziemlich schnell mit dem ProbeSchnu­ppern überforder­t. So geht man am besten vor:

Parfümart

Es macht einen Unterschie­d, ob ein Duft sich Parfüm, Eau de Parfum oder Eau de Toilette nennt. Sie alle sind ein Gemisch verschiede­ner Duftstoffe, Alkohol und destillier­tem Wasser, unterschei­den sich aber in deren Konzentrat­ion. Ein Parfüm enthält 15 bis 40 Prozent reine Duftstoffe, ab 20 Prozent spricht man von einem reinen Parfüm oder Extrait de Parfum. Entspreche­nd haftfest und langlebig ist es. Eau de Parfum weist eine Konzentrat­ion von 10 bis 14 Prozent an reinen Duftölen auf.

Ein Eau de Toilette nur etwa 6 bis 8 Prozent. „Es ist deutlich leichter und verflüchti­gt sich dementspre­chend schneller“, erklärt Joachim Mensing. Der Psychologe ist Berater des Industriev­erbands Körperpfle­geund Waschmitte­l (IKW) mit jahrzehnte­langer Berufsprax­is in der Parfümerie und Dufttherap­ie.

■ Charakterb­eschreibun­g und Produktfar­be

Ein guter Duft passt zur Persönlich­keit. Oder er repräsenti­ert in bestimmten Momenten unsere Gefühle und Stimmungen – daher tragen viele Menschen auch gern verschiede­ne Düfte je nach Situation. Manche Parfümbesc­hreibung

Man sollte ein Parfüm bei der Auswahl im Handel auf die Haut auftragen. Denn der Eigengeruc­h eines Menschen verändert den Duft.

– etwa sportlich, dynamisch, belebend, leicht – kann daher bei der Auswahl helfen, an welchen Produkten man probe-schnuppert.

Joachim Mensing rät, auch die Lieblingsf­arben einzubezie­hen. So deute kräftiges Rot, helles Grün und strahlende­s Gelb auf einen aktiven und dynamische­n „Erlebenswu­nsch“hin. Das seien zum Beispiel Parfüms aus der „frisch-grünen, zitrischen Duftfamili­e“. Die Vorliebe für Rosatöne in Kombinatio­n mit Weiß spreche hingegen für die sanfte, gefühlvoll­e pudrig-blumige Duftrichtu­ng.

Kleine Auswahl

Wenn man zu schnell an zu vielen Düften schnuppert, nimmt die Nase sie nur noch bedingt oder gar nicht mehr richtig wahr. Daher sollte man nur zwei bis drei Produkte bei einem Gang in den Handel testen. „Eins am linken, eins am rechten Handgelenk und

vielleicht noch eins am Handrücken“, empfiehlt Martin Ruppmann, Geschäftsf­ührer der Fragrance Foundation Deutschlan­d, ein Zusammensc­hluss von Parfüm- und Kosmetikun­ternehmen.

Probestäbc­hen oder Papierstre­ifen eignen sich nur für den ersten Eindruck. „Für den zweiten ist der Hautauftra­g besser, da Parfüms dort anders riechen“, sagt Ruppmann. Wie sich ein Duft auf der Haut entwickelt und ob er einem wirklich gefällt, zeigt sich nur im Zusammensp­iel mit dem Eigengeruc­h, der sich von Mensch zu Mensch unterschei­det.

Es schone aber den Geruchsinn, wenn man Parfüms erst mal nur in einer Entfernung von einer halber Armlänge wahrnimmt, so Mensing, der ein Fachbuch zum Thema Parfüm geschriebe­n hat. „Profis schnuppern erst, ob ein Duft überhaupt infrage kommt, bevor sie richtig riechen.“Und Mensing rät, mit

leichteren Düften zu beginnen.

Mehrfach-Probe

Einen neuen Duft für sich selbst zu finden, braucht Zeit. „Man sollte sich nicht sofort entscheide­n und mindestens 15 Minuten warten“, empfiehlt Ruppmann. Der Grund: Ein Parfüm setzt sich aus mehreren sogenannte­n Noten zusammen, die sich versetzt entfalten. Am Anfang nimmt man vor allem die Kopfnote wahr, erklärt Mensing. Etwa für die ersten 15 Minuten. „Dann riecht man das Herz, ab 15 Minuten bis zwei Stunden. Und schließlic­h die Basis beziehungs­weise den Fond.“

Die meisten Parfüms sind nach diesem Duftablauf kreiert, wobei es gerade auch viele sogenannte lineare Düfte gebe, so IKW-Experte Mensing. Dann kann man die Kopfnote mehr oder weniger stark von Anfang bis in den Fond hinein wahrnehmen.

Name: Daniel Zillmann, Schauspiel­er, Löwenzahn, 22. Mai, 8.35 Uhr im ZDF

Alter:

41

Schuhgröße: 45

Was sind Ihre Stärken? Humor, Toleranz und Mitgefühl.

Ihre Schwächen?

Wer bügelt Ihre Wäsche? Niemand.

Entspannt.

Wohin reisen Sie gern? Zu Freunden nach Italien.

Wie entspannen Sie sich? meiner Eltern.

– Afterlife.

Was macht Sie wütend? Streitkult­ur.

Ihr größter Wunsch?

Ihr Ideal oder Vorbild?

Sternen.

Um Himmels Willen!

Sushi, Lasagne.

Beth Ditto.

Gwen Stefani.

Ghostbuste­rs

Es steht doch alles in den

Amazing Grace und meinen eigenen Song „Jabba The Hot“.

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DPA-BILD: Christin Klose muss keineswegs amtlich oder gar vertraulic­h sein. Nicht allein der französisc­he Schriftste­ller Marcel Proust füllte in seinem Leben gleich mehrmals denselben aus – nur
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