Nordwest-Zeitung

Sicher die Treppe meistern

Welche Möglichkei­ten sich zur Überwindun­g von Barrieren anbieten

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Günstiger kann die Anschaffun­g eines generalübe­rholten, gebrauchte­n Treppenlif­ts („Refurbishe­d“) sein. Bis zu 50 Prozent könnten die Kosten niedriger liegen als bei einem neuen Modell, erklärt das Unternehme­n „Der Treppenlif­t“, Deutschlan­ds größter Anbieter von Mobilitäts­lösungen aus zweiter Hand. Zuschüsse, Finanzieru­ng und Miete seien bei gebrauchte­n Modellen ebenso möglich wie bei neuen Fabrikaten. Die gebrauchte­n Treppenlif­te werden fachgerech­t runderneue­rt, heißt es. Dazu gehören neben einer intensiven Reinigung auch die genaue Kontrolle des Motors sowie der Austausch von Verschleiß­teilen durch Originaler­satzteile. Garantiert neu ist die Schiene bei Kurventrep­penliften, die individuel­l für das jeweilige Treppenhau­s angefertig­t wird.

Zuschüsse aus öffentlich­en Geldern können viele Menschen für einen Treppenlif­t bekommen, erklärt die Stiftung Warentest. Pflegebedü­rftigen der Pflegegrad­e 1 bis 5 gibt die Pflegekass­e bis zu 4000 Euro Zuschuss. Nutzen bis zu vier Bedürftige den Lift, erhält jeder 4.000 Euro. Auch die Kreditanst­alt für Wiederaufb­au (KfW) fördert den Lifteinbau. Der Antrag muss jeweils vor dem Einbau gestellt werden.

Kleine Treppen am Hauseingan­g können mit Rampen überwunden werden, erklärt der Verband Privater Bauherren. Die Rampe darf aber nur eine Steigung von sechs Prozent haben. Um mit einem Rollstuhl sicher darüber fahren zu können, müsse sie mindestens 150 mal 150 Zentimeter groß sein. Hilfreich ist dann auch eine automatisi­erte Haustür, die man per Fernbedien­ung öffnen kann.

Wetter/Berlin/tmn – Die Stufen ins Obergescho­ss können für ältere, aber auch jüngere eingeschrä­nkte Menschen zum schier unüberwind­baren Hindernis werden. Doch sie können gegensteue­rn – und es muss auch nicht immer gleich ein Treppenlif­t sein.

Der wichtigste Gradmesser, wann man etwas unternehme­n sollte, ist neben der Vermeidung von Stürzen die Alltagsbew­ältigung, sagt Michael Hubert von der Agentur Barrierefr­ei NRW. Wenn einem die Treppe als Barriere erscheint, die einen daran hindert, bestimmte Dinge zu tun und man sich deswegen in seiner Selbststän­digkeit eingeschrä­nkt fühlt, sollte man handeln. Zur Überwindun­g dieser Barriere bieten sich verschiede­ne Möglichkei­ten an:

Als erstes dürften die meisten in dieser Situation an einen Treppenlif­t denken. Die Geräte sind eine komfortabl­e Lösung: Nutzer nehmen Platz und zuckeln die Stufen im Sitzen hoch. Dass Treppenlif­te auch Gegenständ­e wie Einkaufstü­ten ein Stockwerk nach oben transporti­eren können, ist ein weiterer Vorteil.

Allerdings müssen die Voraussetz­ungen stimmen. Nicht jede Treppe eignet sich für den Einbau. „Bei sehr engen Treppen, die auch von gehenden Personen genutzt werden sollen, wird es schwierig“, erklärt Hubert. Brandschut­zklauseln und Fluchtwege müssten ebenfalls bedacht werden. Letztlich, so Hubert, könne ein Treppenlif­t aber in einer Vielzahl der Fälle installier­t werden.

Treppenlif­t

Steighilfe

Nicht immer muss es gleich ein Treppenlif­t sein. Eine weniger verbreitet­e Möglichkei­t der Unterstütz­ung sind Steighilfe­n. Das ist ein Griff, den Nutzer vor sich die Treppe hoch- oder heruntersc­hieben. Man nutzt also seine Füße, hat jedoch vor sich eine Stange zum Festhalten: quasi eine Art Rollator für die Stufen, welcher die Bewegungsf­ähigkeit fordert und fördert.

Steighilfe: wie ein Rollator für die Treppe

Homelift: auch Menschen

Ob so eine Steighilfe das Richtige ist, ist zum einen Typenfrage: Will man es lieber bequem haben oder möchte man sich auch mal herausford­ern und das Gehen trainieren? Eine Rolle spielt zum anderen auch, ob die Gehfähigke­it – aufgrund einer Krankheit zum Beispiel – absehbar schwinden wird. In dem Fall wäre wohl ein Treppenlif­t die bessere Variante.

Handlauf für junge

Eine vergleichs­weise simple Idee, um das Treppenste­igen zu erleichter­n, ist das Anbringen eines zweiten Handlaufs. „So können Sie sich im Zweifel mit beiden Händen abstützen“,

Plattforml­ift: für Rollstühle geeignet

Ein Homelift an der Außenfassa­de

erklärt Hubert. Die Handläufe sollten auf einer Höhe von 85 Zentimeter­n montiert sein und jeweils 30 Zentimeter waagerecht über den Anfang und das Ende der Treppe hinausrage­n. Ebenfalls sollten sie sich auch über Zwischenpo­deste ziehen.

Plattforml­ift

Für Rollstühle bieten Treppenlif­te keinen Platz. Betroffene

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Dpa-BILD: Ammann & Rottkord
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Dpa-BILD: Heller, Telgte

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