Zahl der Corona-Tests im Nordwesten sinkt rapide
Rückgang von 75 Prozent in PCR-Labor – Nachfrage nur bei Symptomen
Im Nordwesten – 40000 PCRTests pro Woche haben Prof. Dr. Jens Matten und sein Team im Laborzentrum Nord-West in Schüttorf (Landkreis Grafschaft Bentheim) noch vor zwei Monaten ausgewertet. Seitdem gab es einen kontinuierlichen Rückgang: Im Moment sind es noch 10 000 Tests pro Woche – und laut Matten sieht es so aus, dass es sich bei diesem Wert einpendelt.
Mehr Schnelltests positiv
Auch beim Gesundheitsdienstleister Healthcare Nordwest, der an den Standorten der Supermärkte BüntingGruppe (u.a. Combi, Famila) beispielsweise in Jever, Wilhelmshaven, Bad Zwischenahn und Oldenburg Teststationen betreibt, ist die Nachfrage zurückgegangen: „Wir merken einen Rückgang der Schnellmen tests, und das stetig. Es wird täglich weniger, aber die Zahl der positiven Tests nimmt zu“, berichtet Sascha Abraham (Geschäftsleitung). Den Grund für den Rückgang sieht er darin, dass die Tests nicht mehr benötigt werden, um beispielsweise ins Restaurant gehen zu können. Stattdessen kämen jetzt vermehrt Probanden zu den Teststationen, die Symptome haben – dadurch steige der Anteil der positiven Tests.
Zu den Teststationen kä
im Schnitt 200 Personen pro Tag, 50 bis 60 Tests seien positiv, bei denen wird dann ein Bestätigungs-PCR-Test gemacht. Im März lag die Zahl der Schnelltest-Probanden noch bei 400 bis 450 pro Station und Tag, Anfang Mai bei 300.
Private Tests für Flüge
Während die Zahl der Bestätigungs-PCR-Tests sinkt, sei die Zahl der privaten PCRTests auf gleichem Niveau geblieben, da diese weiterhin für Flüge in manche Länder benötigt würden.
Bei der Laborkreis GmbH, die Testzentren in der gesamten Region betreibt, sei die Anzahl der PCR-Tests hingegen seit Januar auf stabilem Niveau. Sie bewegen sich im hohen vierstelligen Bereich, berichtet Unternehmensgründer André Neuhaus.
Die Abstriche, die im Laborzentrum Nord-West in Schüttorf
ausgewertet werden, kommen aus einem Umkreis von rund 150 Kilometern um Schüttorf (jedoch nicht aus den Niederlanden): „Die Proben kommen auch von Gebieten an der Küste und einigen Nordseeinseln, aber auch aus Teilen Nordrhein-Westfalens und Düsseldorf“, erklärt Matten. 20 bis 25 Prozent aller Proben aus Niedersachsen werden in Schüttorf untersucht.
Als größten Faktor für den Rückgang der Nachfrage nach PCR-Tests sieht Matten den Wegfall vieler Beschränkungen: „Es gibt keinen großen Grund mehr, sich testen zu lassen.“Lediglich in Krankenhäusern, Altenheimen und gegebenenfalls in einigen Behörden seien noch Tests nötig. Dazu komme, dass niedergelassene Ärzte seit dem 1. April keine Aufwandsentschädigung mehr bekommen, wenn sie einen Abstrich für einen PCR-Test nehmen und diesen einschicken.