ADAC hilft bei Fahrrad-Pannen
Start eines bundesweiten Angebots ab Juni – Reifen oft das Problem
Wiesbaden – Der ADAC will ab Juni eine bundesweite Pannenhilfe für Radfahrer einführen. Die Hauptversammlung des Vereins billigte am Samstag entsprechende Pläne des Automobilclubs. „Das Bedürfnis nach Hilfe, Rat und Schutz endet nicht im Bereich der Mobilität, wir können mehr leisten und unseren Mitgliedern weitere Angebote machen“, sagte ADAC-Präsident Christian Reinicke laut Mitteilung vor 220 Delegierten.
Erfahrungen gesammelt
Reinicke ist seit einem Jahr im Amt und hatte jüngst mit der Aufforderung Schlagzeilen gemacht, nach Möglichkeit das Auto auch mal stehen zu
lassen und mit dem Fahrrad zum Bäcker zu fahren, um Sprit zu sparen. „Auch wenn jemand mit Bus, Bahn und Rad unterwegs ist, wollen wir für ihn da sein“, sagte Reinicke.
Der Fahrrad-Pannendienst soll für die inzwischen 21,2 Millionen ADAC-Mitglieder kostenlos sein. Als Pilotprojekt läuft er in Berlin und Brandenburg
seit Juli vergangenen Jahres. „Unsere Pannenhelfer ziehen gut mit“, sagte Reinicke. In 75 Prozent der Fälle gehe es um Reifenpannen. Die Reparaturen dauerten in der Regel knapp 40 Minuten – doppelt so lang wie beim Auto, weil die Pannenhelfer noch Erfahrung sammelten, sagte ADAC-Vorstand Oliver Weissenberger.
Der Verein testet in mehreren Städten auch einen Schlüsseldienst und bietet Premiummitgliedern eine Gesundheits-App mit telemedizinischer Beratung durch deutschsprachige Ärzte auf Auslandsreisen. Die gemeinsame Idee dahinter sei „Hilfe in Notlagen“, sagte Reinicke und verwies auf die Pannenhilfe und die Luftrettung.
Kosten gesenkt
„Hauptgrund für eine Mitgliedschaft ist nach wie vor die Pannenhilfe, mit großem Abstand“, sagte Weissenberger. Finanziell steht der Verein gut da. Die Beiträge waren 2020 erhöht worden. Gleichzeitig sanken die Kosten, weil es in der Pandemie weniger Verkehr und Pannenhilfen gab.