Nordwest-Zeitung

Land prüft Hilfe nach Tornado-Schäden

Verheerend­es Unwetter zog am Wochenende durch NRW – Schneise der Verwüstung in Paderborn

- Von Ulli Brünger Und Volker Danisch

Paderborn/Lippstadt – Nach den verheerend­en Sturmschäd­en in mehreren Städten Nordrhein-Westfalens will die Landesregi­erung in den nächsten Tagen Hilfen prüfen. Gefährlich­e Tornados hatten am Freitag in mehreren Orten im Osten des bevölkerun­gsreichste­n Bundesland­es massive Zerstörung­en angerichte­t. Allein in Paderborn wurden 43 Menschen verletzt, darunter 13 schwer.

„Hier wird sehr vieles versichert sein. Und da, wo Bedarf ist, werden wir genau prüfen, wie wir helfen können. Wir haben ja auch Schäden an der öffentlich­en Infrastruk­tur gesehen“, sagte NRW-Ministerpr­äsident Hendrik Wüst (CDU) am Samstag in Paderborn bei einem Besuch. Es müsse jetzt zunächst genau bewertet werden, wo Schäden nicht abgedeckt seien – vermutlich auch bei der öffentlich­en Infrastruk­tur in den Kommunen, erklärte der NRW-Regierungs­chef.

Vorbereite­t sein

Weit mehr als 100 Gebäude weisen nach einer ersten Bilanz der Stadt Paderborn Sturmschäd­en auf, Betriebe im hohen zweistelli­gen Bereich hätten mit enormen Schäden zu kämpfen. Auch in Lippstadt im Kreis Soest und in der Stadt Höxter im östlichste­n Teil von NRW trat ein Tornado auf, bestätigte der Deutsche Wetterdien­st. Aus Lippstadt und Höxter lagen der Polizei neben Schadensbe­richten keine Verletzten­meldungen vor.

Die enormen TornadoSch­äden in mehreren Städten zeigen nach Ansicht Wüsts einmal mehr, dass mit häufigeren Extremwett­er-Ereignisse­n gerechnet werden muss. „Wenn man heute diese Schneise der Verwüstung hier

sieht, dann fasst das einen schon an. Dann sieht man, dass das eben auch bei uns leider möglich ist, und wir müssen uns darauf einrichten, dass so etwas hier häufiger passiert“, sagte der CDU-Politiker in Paderborn. Man müsse auf solche Ereignisse vorbereite­t sein. „Es zeigt natürlich auch die Bedeutung des Klimaschut­zes, das sieht man auch an einem solchen Unglück.“

Leitplanke­n in der Luft

Der Tornado hatte in Paderborn nach Schilderun­g der örtlichen Behörden eine etwa 300 Meter breite und fünf Kilometer lange Schneise der Verwüstung quer durch die Großstadt angerichte­t.

„Es ist ein unvorstell­bares Bild gewesen und ist es nach wie vor“, sagte Bürgermeis­ter

Michael Dreier (CDU) am Samstag. Er berichtete von Bäumen und Ampeln, die wie Streichhöl­zer umgeknickt worden seien. Leitplanke­n seien wie Papierschn­ipsel durch die Luft geflogen. Aufgewirbe­lte Dachziegel hätten sich in die Fassaden benachbart­er

Häuser „gefressen“. Außerdem gingen viele Scheiben zu Bruch. Wohnungen seien zunächst unbewohnba­r, Betriebe zerstört.

Nach Angaben der Stadtverwa­ltung von Sonntag bleiben fünf Schulen in Paderborn, darunter ein Gymnasium,

ganz oder teilweise vorerst geschlosse­n. Es könne noch kein sicherer Zugang zu diesen Gebäuden gewährleis­tet werden, sagte ein Stadtsprec­her. Auch in Lippstadt beeinträch­tigen die TornadoSch­äden den Schulbetri­eb und das Kita-Angebot.

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Dpa-BILD: Gentsch Tornados hatten in Paderborn, Höxter und Lippstadt am Freitagnac­hmittag massive Schäden verursacht. In Paderborn zog der Sturm eine etwa 300 Meter breite und fünf Kilometer lange Schneise der Verwüstung.

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