Über kleinen Platzsturm und großen Enthusiasmus
Was Spieler des VfB Oldenburg zum Erreichen des „ersten Etappenziels“sagen
Oldenburg – Ein richtiger Platzsturm blieb am Samstag im Marschwegstadion aus, aber die vielen VfB-Fans, die sich nach dem Abpfiff den Weg auf die Laufbahn des Marschwegstadions gebahnt hatten, bewegten sich mit Trippelschritten nach vorn in Richtung Rasen. Sie wollten ihren Fußball-Helden möglichst nah sein, die mit dem 1:1 gegen Holstein Kiel II die Meisterschaft in der Regionalliga Nord und den Einzug in die Relegation gegen den BFC Dynamo (28. Mai in Berlin/4. Juni in Oldenburg – Zeiten noch offen) realisiert hatten.
„Es ist wirklich ein komisches Gefühl. Es ist für mich der erste Meistertitel überhaupt – ich habe noch nie etwas gewonnen“, sagte VfBKeeper Pelle Boevink, der rasch sicher gewesen war, dass Platz eins nicht mehr entgleiten würde. Die Weichen für die Meisterfeier vor 3618 Zuschauern am Marschweg wurden parallel in Bremen früh gestellt. Die mit drei Punkten weniger und einer um neun Tore schlechteren Tordifferenz ins Ligafinale gegangenen Flensburger lagen bei Werder II rasch 0:2 hinten und verloren letztlich 0:3.
„Mit dem Remis – gern hätte es natürlich auch ein Sieg sein dürfen – haben wir das erste Etappenziel erreicht“, erklärte VfB-Abwehrchef Marcel Appiah dazu, dass die Meisterschaft auch aus eigener Kraft
eingetütet wurde. „Nach der Umstellung in der Defensive haben wir das Spiel auch in den Griff bekommen“, sagte Boevink mit Blick auf den Wechsel in Halbzeit eins von Vierer- auf Dreier- beziehungsweise Fünferkette.
Kurz vor der Pause nahm auch das Offensivspiel Fahrt
auf. Nachdem Affamefuna-Michael Ifeadigo (37. Minute), Jakob Bookjans (39.) und Gazi Siala (40.) das 1:0 verpasst hatten, traf Ifeadigo nach einem gefühlvollen Freistoß von Rafael Brand und einer Parade von Kiel-Keeper Noah Oberbeck per Abstauber zur umjubelten Führung (42.).
Nach dem Wechsel betätigte sich Jan Wansiedler mit dem 1:1 als kleine Partybremse (59.), ehe Eric Gueye sogar fast das 2:1 der Gäste erzielt hätte (70.). „Heute zählt nur die Meisterschaft“, sagte Kapitän Max Wegner. Den kleinen HolsteinDämpfern gewann Appiah auch Positives ab: „Wir haben gesehen, dass wir auch gegen Kiel alles reinwerfen mussten. Das ist mit dem Blick auf Berlin sehr wichtig – das heißt für die Relegationsspiele, dass wir wirklich alles, was wir können, zeigen müssen.“
VfB: Boevink - Engel, Appiah (88. Herbst), Siala, Deichmann - Brand (67. Lukowicz), Schmidt (50. Schultz), Zietarski, Bookjans - Adetula (74. Niehues), Ifeadigo (79. Wegner).